Dalben mit Polly oder Emma |
Nun wurde ein kleines Entenglück in unmittelbarer Nähe zu Bens Fischhütte gesichtet, geschützt vor den neugierigen Blicken der Passanten. Romatisch, wie auf Gemälden des neunzehnten Jahrhunderts kuschelt eine Entenmutter in dem verrotteten Kopf eines Dalbens unmittelbar vor der Fischhütte auf ihrem Gelege. Ist es die Nähe zum Ort des Glückes vom vorigen Jahr, weshalb gerade dieser Platz gewählt wurde um, preisgegeben der sengenden Sonne und den unsäglichen Regenmassen der vergangenen Tage, den schutzbedürftigen Nachwuchs aufzuziehen? Das wäre doch wirklich romantisch! Polly zurück zum Ort ihres Glücks und Ben wäre sozusagen beinahe Opa.
Apropos Romantik. Sie ist für Viele eng verbunden mit dem morbiden Charme von Vergänglichkeit und Verfall. Wäre die Aufgabe der Poller Polly und Artgenossen ein Asyl zu bieten, könnte man zufrieden feststellen: Aufgabe erfüllt, Note eins, setzen. Leider ist das nicht so.
Die Dalben und Poller haben den Zweck, Schiffe daran festzumachen und, wenn nötig, sie bei der Einfahrt zu den Liegeplätzen zu leiten. Dann muss am auch schon mal mit sanfter Gewalt daran vorbeischrammen. Denn die Langkieler sind unter Maschine bei Rückwärtsfahrt schwierig bis fast nicht steuerbar.
Einige Poller des Museumshafens sehen so aus, als könnten sie diese Aufgabe nicht mehr lange erfüllen. Manche in Bohlwerksnähe wackeln, dass man sich fragt ob sie noch lange aus eigener Kraft stehen bleiben. Gespräche mit dem Eigentümer des Bohlwerks samt Pollern und Dalben sollen im Gange sein aber von konkreten Ergebnissen ist noch nichts zu hören. Bald sind die Küken von Emma oder Polly flügge. Dann steht der Sanierung zumindest gefühlsmäßig nichts mehr entgegen.