24.03.13 Experimentelle Schiffsarchäologie

Im Museumshafen ist wegen der Kieler Woche nicht so besonders viel los. Und weil gestern zusätzlich immer wieder Regenschauern über Stadt und Förde hinweg zogen, keine neuen Bücher lockten und neu geplante Zeichnungen noch ein wenig Zeit brauchten, lag es nahe, den Fernsehabend auszudehnen und in Arte einen weiteren Beitrag für Schiffsarchäologen anzusehen.

Bild: WIKIPEDIA
Man ist der Frage nachgegangen, ob die Ägypter vor ca. 3500 Jahren, zur Zeit Hatschepsut, in der Lage waren, seegehende Schiffe zu bauen.  Diese wären technische Voraussetzung für die überlieferte Geschichte der Expedition nach Punt gewesen, dem sagenhaften Goldland, von dem Bilder aus ihrem Totentempel überliefert sind. Ein Relief im Tempel von Luxor zeigt sogar eine realitätsnahe Darstellung eines Segel- und Ruderschiffes.
In der Dokumentation aus dem Jahr 2009 "Wie die alten Ägypter übers Meer fuhren" wird gezeigt, das Konstruktion und Handwerk im 2. Jahrtausend v. Chr. ein seegängiges Schiff nach der alten Zeichnung hätte hervorbringen können. Das dieses etwa zwanzig Meter lange Schiff tatsächlich Menschen und Material über das Rote Meer transportieren kann, zeigte die anschließende Jungfern- und Probefahrt.
Was noch zu entdecken übrig bleibt: Wo hat das sagenhafte Punt gelegen? Es bleibt also noch viel zu erforschen.

Wer die Fernsehausstrahlung verpasst hat:
In Arte + 7 kann die Dokumentation eine Woche lang vom PC aus aufgerufen werden, 
weitere Ausstrahlungstermine sind
Dienstag, 25. Juni 2013, 08:55
Mittwoch, 10. Juli 2013, 08:55

P.S: Uns hat besonders der Teil der Dokumentation begeistert, in dem gezeigt wird, wie mit einfachsten Werkzeugen historischer Schiffsbau betrieben wird, mit Dechsel, Handbohrer und Senklot, ohne Maschinenwerkzeug und moderne Klebstoffe.