Heute hat auch für Astronomen der Frühling begonnen, drei Wochen nach den Metereologen, die schon am ersten März den Lenz beginnen lassen. Gerne hätten wir schon damals gesungen "Veronika, der Lenz ist da!" Aber leider, leider wollte sich der Ersehnte von den Wetterkundlern nicht aus der Reserve locken lassen. Dabei hatten wir doch dem Winter schon vor drei Wochen adé gesagt. Doch dann versank erst das Bohlwerk unter Schnee und Eis und danach schüttelte der Sturm Irenäus die Boote im Museumshafen ordentlich durch.
Und heute?
Zuerst das Positive: die Sonne hat mitgespielt und ein wunderbar weiß-grelles Licht über die Stadt und den Hafen ausgegossen. Aber Wind (ENE um fünf) und Temperatur (schattig) ließen keine echten Frühlingsgedanken aufkommen. Womit wir beim gefühlten Frühling angekommen wären. Was das ist, hat uns Eduard Mörike schon vor 190 Jahren auf den Spickzettel geschrieben:Er ist's
Aber heute flatterten keine blauen Bänder, träumten keine Veilchen, streiften keine wohlbekannten Düfte (die von Fischbrötchen ausgenommen), und kein leiser Harfenton war zu erhorchen.Frühling lässt sein blaues BandWieder flattern durch die Lüfte;Süße, wohlbekannte DüfteStreifen ahnungsvoll das Land.Veilchen träumen schon,wollen balde kommen.-Horch von fern ein leiser Harfenton!Frühling, ja du bist's!Dich hab' ich vernommen!
Nur so als Beispiel: Vor einem Jahr war der Klüverbaum der BODIL schon geschliffen - auf dem Bohlwerk! - und der Klüverbaum der WIEBKE BOHLEN fertig gelackt. Heute musste erst mal ihre Plane gezurrt und eine Beiholerleine ersetzt werden. Der Schwell der letzten Tage war zu stark.
Uns kamen dabei jedenfalls keine echten Frühlingsgefühle auf. Was uns die Antwort auf die Frage in der Überschrift liefert: Er ist es (noch) nicht.