13.02.19 Gottes Mühlen

Noch im letzten Herbst spotteten wir ("Maritimer Untoter") über das Schicksal der GIDDY UP, die einst in Flensburg wortwörtlich im Hafen lag und die das jetzt im Kieler Hafen Stickenhörn zum dritten Mal wiederholt. GIDDY UP and down again, sozusagen. Dem Treiben der Untoten soll nun ein Ende gesetzt werden.
Nachdem der letzte Eigner für deutsche Behörden nicht auffindbar ist, soll nun das Hafenamt tätig werden, in Vorleistung gehen und das Wrack erstens bergen und zweitens entsorgen. Die Schadenssumme soll dann den Kieler Nachrichten zufolge in summa 50000€ betragen, die nun von der Sporthafen GmbH zu tragen seien. Diese werde sich dann vermutlich am Betreiber des Hafens Stickenhörn schadlos halten, heisst es weiter. 
Nun hätten wir hier in Flensburg gut lachen, denn GIDDY UP ist ja nicht hier, sondern in Kiel gesunken. Nur leider bleibt den hiesigen Betroffenen das Lachem im Halse stecken.

Der Grund dafür heisst OLINE und liegt seit Jahresanfang ebenfall auf demselben (wir  berichteten). Dem letzten Eigner, der den alten Fischereisegler für sage und schreibe einen Euro dreissig plus eine Kiste Flens gerad einen halben Monat lang sein Eigen nennen konnte, wurde vom Hafenbetreiber ein Ultimatum für die Wrackbeseitigung gesetzt. Das ist mit Ende Januar abgelaufen. Das Resultat kann im Hafen besichtigt werden. Es ist leicht zu finden; dort ragen zwei Masten aus dem Wasser. Mittlerweile hat der letzte Besitzer der OLINE seinerseits die Museumswerft verklagt. Sie habe die Stromversorgung für die Pumpen gekappt, wird als Grund genannt.
Eine alte Spruchweisheit sagt, auf See und vor Gericht sei der Mensch in Gottes Hand. Aber es heisst auch "Gottes Mühlen mahlen langsam". Es kann also noch dauern.