17.03.18 Kälte und Wind dauern an

Landunter am Jollensteg
Die Kälte und der Starkwind hat Flensburg gestern weiter im Griff. Eisige Böen aus Ost fegen über den Hafen und lassen die Schiffe und Boote am Bohlwerk an ihren Leinen stampfen. Das geht gut, so lange es gut geht.
Schutzdach schützt nicht mehr
An einem Boot bricht eine Beiholerleine. Kein Problem soweit, denn sie soll den Rumpf vom Poller am Bohlwerk wegziehen, damit niemand ungebeten übersteigen kann. Bei Eiseskälte Hochwasser und starkem Schwell ist diese Gefahr nicht wirklich hoch. Aber bei den starken Böen aus wechselnden Richtungen kommt der Rumpf  ziemlich nahe an den Dalben. Deswegen sollen an Bord Fender ausgebracht werden. Aber wie kommt man hoch auf das stampfende Boot, ohne ein kaltes Bad zu nehmen? Es schwimmt sich nicht gut mit Felljacke und schweren Stiefeln. Wir bereiten uns vor die Fender am Dalben zu befestigen - eine nicht ganz zuverlässige Methode. Wie leicht können die sich wegdrücken!

Museumsschiffe obenauf
Glücklicherweise gibt es beherzte Nachbarn, die sich mit Booten gut auskennen und gerne helfen wenn nötig. Einer bot sofort Hilfe an und kletterte an Bord. Danke dafür! So konnte auch dieses Boot die Nacht gut überstehen. Soweit bekannt, gab es sonst keine Probleme.



Die Nacht verläuft ruhiger, als nach den Wetterprognosen zu erwarten war. Doch das skandinavische Hoch, das uns die Kaltluft und den Starkwind bringt, ist inzwischen weiter nach Süden gewandert, nicht so sehr die Tiefs über dem Kontinent. Deshalb wird der Wind weiter zunehmen. Und tatsächlich, im Radio wird eine Unwetterwarnung für die Ostseeküste gesendet, mit Hochwasser für die Lübecker und die Kieler Bucht. Es beginnt zu schneien.

Die von Greenpeace kommen heute in den Garten


Die Jagt VIER GEBRÜDER der Museumswerft hat in der Nacht ihr Schutzdach abgelegt. Aber das ist der einzige sichtbare Schaden bis dahin.


Von der Hafenspitze meldet sich das Signalhorn des Salondampfers ALEXANDRA. Die haben es im Kesselraum jetzt schön gemütlich und genügend Dampf
haben sie mittlerweile auch. Aber das geplante Verholen nach Sonderburg soll verschoben worden sein, erfahren wir.



Die Redensart von den "Harten" die "in den Garten" kommen geht durch den Sinn als wir die Aktivisten von Greenpeace sehen. Sie haben ihr Schlauchboottraining nicht verschoben und fahren, von Überlebensanzügen geschützt, im Hafen  ihr Programm. Das ist aber jetzt wirklich sowas von hart. Da freuen wir "Weichen uns doch gerne über die Nachricht dass sich ab morgen das Wetter beruhigen soll. Zumindest behaupten das die Wetterfrösche. Wir glauben  daran aber erst dann, wenn wir es sehen.

Aktuelle Wetterlage am 17.03.2018
Wetterlage vom 17.03.18, 13.00 Uhr
Grafik: Wetterkontor