20.02.17 ALEXANDRA ist wieder da


13:55 Uhr "Leinen fest!" Chefkapitän Günter Herrmann bringt sein Schiff heim



















An der Schiffbrücke hatten sich an diesem neblig-trüben Mittag zahlreiche Besucher mit Kameras, einige sogar mit Drohnen, eingefunden. Wie zuvor angekündigt, sollte das schwimmende Wahrzeichen Flensburgs jetzt endlich wieder seinen Liegeplatz an der Dampferbrücke im Historischen Hafen Flensburg
ein nehmen. Der lag seit Oktober 2016 verwaist, als der alte Salondampfer ALEXANDRA nach Husum zu einer aufwendigen Renovie-rungsaktionaufgebrochen war. Der marode Kessel musste gegen eine neue Maßanfertigung ausgetauscht werden. So was braucht nun mal seine Zeit. Bei der Gelegenheit konnten auch die Teile der Rumpfkonstruktion unter dem Kessel untersucht werden. Sie hatten seit dem Bau des Schiffes vor mehr als 100 Jahren kein Tageslicht mehr zu sehen bekommen. Nun ist der Rumpf auch in diesem Bereich wieder auf technisch neuwertigem Stand. Der übrige Rumpf wurde schon im letzten Jahr untersucht und repariert. Dazu musste die Rumpfschale innen komplett freigelegt werden.

Viele Blicke waren zur Hafeneinfahrt gerichtet. Die war hinter trüben Nebelschwaden nur schwach zu erkennen. ALEXANDRA brach heute Morgen um 07:00 Uhr von ihrem Zwischenstopp im Tirpitzhafen Kiel zu ihrer letzten Teilstrecke auf dem Rückweg auf. Den Weg nach hier hatte sie bei diesigem Wetter und frischem Südwestwind küstennah mit rund achteinhalb bis neuneinhalb Knoten Geschwindigkeit zurückgelegt.  

Jetzt müsste sie kommen. Als Erstes müsste die Dampfpfeife zu hören sein, noch bevor wir Schiff sehen können. Wir horchen angestrengt in den Dunst. Aber wir nehmen nur den Autolärm auf der Schiffbrücke wahr. Dann, um13:30 Uhr, kommt der erste schwache Ton des markanten Horns durch den Nebel und bald ist auch die vertraute Silhouette der ALEXANDRA zu erkennen, mit hellem Topplicht und grüner Seitenlaterne. Schemenhaft erst, dann schärfer werdend, so wie sich der Dampfer in langsamer Fahrt seinem Liegeplatz nähert. Dann dreht er nach Steuerbord und verzögernd zur Dampferbrücke ein. Nach den letzten Metern im Schleichtempo gehen die Leinen über: Willkommen ALEXANDRA, Flensburg hat dich wieder!

P.S. Am 21.02. berichtet das Flensburger Tageblatt, die Unterbrechung der gestrigen Kanalpassage (wir berichteten) sei durch eine undichte Verbindung in der Haupt-Dampfleitung notwendig geworden. Man habe die Reparatur aber mit Bordmitteln beheben können.