Die Bilderstrecke zeigt die Reparatur der Relingsstützen und Planken im Frühjahr 2012.
Wer sich für BODIL interessiert, kann hier mehr erfahren (bitte klicken)
Das folgende kurze Video zeigt, wie das Totholz unter dem Kiel angenagelt wird. Eine schweißtreibende Arbeit, sogar bei Temperaturen knapp über Null Grad.
Nach umfangreicher Vorarbeit kann BODIL endlich beplankt werden. Was hier in zehn Minuten zu sehen ist, dauerte mehrere Stunden. Die Aufnahmen wurden mit einer analogen Kamera gemacht.
Hier sind alle Tagebucheinträge in zeitlicher Reihenfolge:
Die meisten Planken sind dran |
Schon abends schreibt Günter:
Hier sind noch einige Bilder vom 3.3.
Wie zu sehen ist, haben wir auch an der Bb. Seite eine Stellage
gebaut, um noch schnell die Seite zu malen, bevor das Wetter wieder
schlechter wird. Dabei haben wir auch noch zwei weitere kleinere
Löcher gefunden, die wir gleich verschlossen haben. Am Montag werden
wir versuchen, die letzten fehlenden Planken einzusetzen, bzw.
zurechtsägen und zu erhitzen.
Ich wünsche euch mit der neuen
Internetseite viel Erfolg.
LG Günter"
Was
außerdem gemacht wurde: Die Planken wurden mit ein paar Zentimetern
Überlänge angeheftet, weil das Holz sich durch Feuchtigkeit ausdehnt.
Nach dem Abkühlen ist es entsprechend wieder geschrumpft. Nun können die
Planken genau auf ihre vorgesehene Länge abgesägt und entgültig
angenagelt werden.
Obwohl es die meisten wissen, wird hier auch verraten, dass Bb für Backbord steht, das ist die linke Schiffsseite.
Obwohl es die meisten wissen, wird hier auch verraten, dass Bb für Backbord steht, das ist die linke Schiffsseite.
Nach einer Woche mit Erkältung und anderen Plagen schreibt Günter heute:
"Moin Wiebke und Werner,
Wie auf den Bildern zu sehen ist, hat die Bodil inzwischen kein Loch mehr,
und wir können am Montag getrost wieder ins Wasser. Heute haben wir die
Alubleche neu genagelt und die letzten Stellen mit Antifouling gestrichen. Ich
habe die Schraube gefettet und neue Zinkschutzanoden angebracht. Wenn das Schiff
am Montag ins Wasser kommt, werden wir erst einmal eine Woche Urlaub machen.
Dann werden wir uns an die letzten Arbeiten, die auch Zeitintensiv sind, machen.
Mit dem letzten Überwasseranstrich werden wir warten, bis die Temperatur
gestiegen ist, ab er es gibt ja noch genug zu tun.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende
Gruß Günter"
Nun werden wir BODIL hoffentlich bald wieder an ihrem Liegeplatz im Museumshafen sehen können.
Innenansicht auf die neuen Planken |
P.S. Die Alubleche sind in unseren Breiten in
erster Linie Schutz gegen Eisgang. Besonders ganz dünne Eisplatten
können dem Holzrumpf empfindlich zusetzen. Es soll sogar schon kleinere
Boote gegeben haben, deren Planken durchgesägt wurden, worauf sie
sanken. Was elektrolytische Korosion betrifft, ist Aluminium in der
verwendeten Legierung unbedenklich, da es schneller angegriffen wird als
Stahl, Bronze und andere Legierungen im Unterwasserbereich.
Traditionelle Segelschifffahrt forderte schon früher vollen Einsatz,
nicht nur auf Reisen, sondern auch bei der Instandhaltung. Das ist bis
heute sogar noch mehr der Fall. Denn während die Schiffe früher doch
zumindest meist ihre Kosten einfuhren, sind sie heute das
sprichwörtliche "Loch im Wasser". Da muss man viel Zeit und Geld
hineinschütten, sonst gehen sie unter.
Die Fotos werden in die Diashow aufgenommen, wer sie sehen will, muss nur "Wintersport mit BODIL" aufrufen. Viel Vergnügen!
12.03.12 BODIL schwimmt wieder
Sitzt, passt wackelt und hat Luft |
Das wird auch hier im "back office" nötig sein. Den Film "BODIL Werftaufenthalt - Planken einbiegen" zu schneiden, hat länger gebraucht, als die gefilmte Arbeit. Bei den Planken war wohl das Rohmaterial besser als beim Film. Da sieht man wieder mal den Unterschied zwischen Routine und Premiere. Der Cutterin an dieser Stelle Dank und Anerkennung!
Der Film kann auf der Seite "Winterspiele mit BODIL" abgerufen werden, oder gleich hier (Bitte aufs Bild klicken)
15.03.12 BODIL: schnell geruht
Eigentlich
sollte die Arbeit eine Woche ruhen, aber nach drei Tagen geht es
bereits weiter. Die Saison naht und es bleibt noch so viel zu tun! Heute
kam das neue Schandeck dran, das alte wurde bei der Reparatur der
Relingsstützen zerlegt, es hätte ohnehin bald ersetzt werden müssen.
Aber wenn man schon mal dabei ist, lohnt es nicht an ein paar Stunden zu
knausern. Dann wird die Reparatur vollständig und fachmännisch zu Ende
gebracht.
Auf
dem Foto links sieht man ein sauber eingepasstes Stück, das den äußeren
Abschluss des Schiffsdecks bilden. Es umschließt die Relingstützen von
außen und stößt innen gegen den inneren, durchlaufenden Teil des
Schandecks. Außen werden die neuen Stücke später durch die Scheuerleiste
geschützt. Das Einpassen erfordert sorgfältiges Arbeiten, so wie hier
an den gleichmäßigen Spalten zu sehen ist. Wer die bisherigen Schritte der Reparatur an BODIL nachvollziehen möchte, kann mit der Eingabe von "BODIL" in das Suchfeld oben links auf der Startseite alle zugehörigen Posts aufrufen. Die Seite "Wintersport mit BODIL" enthält zwei kurze Videos, die bei der Arbeit entstanden sowie eine Bilderstrecke.
21.03.12 BODIL`s Deck ist wieder dicht
Das Deck ist wieder geschlossen |
Die Fugen sind kalfatert |
...alle Nähte |
Uwe versiegelt die Nähte... |
Nun sind sie wieder dicht |
Alle Fotos: G. Lange
27.03.12 Das neue Schandeck
Langsam wird BODIL wieder komplett. Heute wurde im Rahmen der Renovierung das neue Schandeck eingepasst. Dazu schreibt Günter in seiner Mail:
Das Schandeck sitzt... |
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.
Gruß Günter"
von Schraubzwingen gehalten |
Schandecks werden etliche eingesetzt.
Lackieren
ist eine andauernde Arbeit auf Holzschiffen. Eine gute Lackierung hat
mindestens acht Schichten. Aber allzu viele sollen es auch nicht sein,
deshalb muss der zu dick gewordene Lack alle paar Jahre komplett
abgezogen werden.
Jetzt
scheint nur noch die Verkleidung an der Schanz zu fehlen. Und natürlich
der ganze Kleinkram unter Deck. Als da sind: Einbauten, Leitungen,
Kojen... Das alles musste ja den Arbeiten am Rumpf weichen. Und dann
kommt die Reinigung von Holzspänen, die würden sonst die Pumpen
zusetzen.
Acht Meter Klüverbaum |
Aber zu
Ostern, zu Ostern soll BODIL wieder an ihrem Platz liegen. Da gehört sie
auch hin.
Viele Passanten am Bohlwerk fragen:"Ist das
nicht wahnsinnig viel Arbeit?" Ja, stimmt, aber nur für den, der´s nicht
gerne macht.
PS: Tonki ist der Jargon-Name eines Lacköls.
04.04.12 Ein Mann und sein Schiff
Die "Winterspiele auf BODIL" gehen in die letzte Runde. So wie der Bericht auf einem Arbeitsponton begann, so geht er schließlich auch zu Ende. Damals lag der Ponton auf der Eisfläche bewegungslos fest. Heute, bei NE 5-6 ist das Wasser im Nyböl Nor ziemlich ruppig und lässt die leichte Arbeitsbühne gehörig schaukeln. Die Schwankungen und Stöße auszugleichen fordert schon eine Menge Kraft. Da kann man sich das Geld für ein Fitness-Studio gleich sparen.
Heute passt Uwe Schablonen für die unterste Planke in der Backbord Schanz an. Die gegenüber liegende Seite ist schon fertig.
Was noch gut ist, bleibt erhalten. So konnte der zwanzig Jahre alte Poller in eine neue Zukunft hinüber gerettet werden. Am Heck fehlen noch die senk- rechten Bretter, mit denen die Rundung ausgekleidet ist. An der Frage ob diese nicht auch "horizontal" verkleidet werden muss, schieden sich früher die Geister. Heute ist das schnell abgetan. Aufgrund der starken Biegung auf der kegeligen Oberfläche benötigt man für den Zuschnitt sehr breite Planken. Die gibt es aber nicht, jedenfalls nicht zu bezahlbaren Preisen.
Gestern war ein Holzhändler als Besucher am Bohlwerk. Auch er klagte darüber, daß gutes Holz für Schiffbau fast nicht mehr zu bekommen ist. Das meiste Holz wandert unterschiedslos in die Herstellung von Papier- und Spanplatten. Sonderlängen und -breiten sind selten. So stirbt eine Jahrhunderte alte Kultur.
Sieht man den einsamen Schipper bei seiner Arbeit, kommt unmittelbar die Frage hoch, wie lange es noch Enthusiasten gibt, die sich dieser Aufgabe stellen wollen und können.
12.04.12 Licht am Ende des Tunnels
Wer kennt das nicht? Die letzten Schritte auf einem
langen Weg scheinen ewig lange zu dauern. Dabei geht die Arbeit an BODIL
zügig in die Zielgerade. Doch gerade die sogenannten "kleinen" Aufgaben
benötigen immens viel Zeit. Wie z.Bsp. die Bretter der Schanz an dem
ellyptischen Heck, das für Haikutter typisch ist. Und da an einem alten
Schiff nichts symmetrisch oder rechtwinklig oder anderswie regelmäßig
geformt ist, muss jedes, aber auch jedes einzelne Teil angepasst werden,
wenn nicht gar jeweils spezielle Schablonen notwendig sind. Und dann
das Lackieren. Farbe drauf geht ja schnell, aber das Trocknen braucht
seine Zeit. Zumal, wenn das Wetter wie in den letzten Tagen sehr
ungnädig ist.
Günter schreibt zum Stand der Arbeiten:
"heute kommen mal wieder einige Bilder von der Bodil. Wie zu sehen ist, hat Uwe die Steuerbordseite jetzt fast ganz fertig, die fehlenden Bretter vom Schanzkleid sind schon zugeschnitten und vorlackiert, und werden morgen wohl endlich an ihren Platz kommen. Ich habe die Wanten gelabsalt und neu gespannt. Dann hat der Klüverbaum seine 6. Ölung bekommen, und wartet jetzt auch darauf, wieder an seinen Platz zu kommen. Ich wünsche euch einen schönen Abend.
Drücken wir die Daumen, dass den beiden nichts mehr dazwischen kommt und sich das Tiefdruckgebiet endlich vom Acker macht.
Die "Winterspiele auf BODIL" gehen in die letzte Runde. So wie der Bericht auf einem Arbeitsponton begann, so geht er schließlich auch zu Ende. Damals lag der Ponton auf der Eisfläche bewegungslos fest. Heute, bei NE 5-6 ist das Wasser im Nyböl Nor ziemlich ruppig und lässt die leichte Arbeitsbühne gehörig schaukeln. Die Schwankungen und Stöße auszugleichen fordert schon eine Menge Kraft. Da kann man sich das Geld für ein Fitness-Studio gleich sparen.
...und der Mühe Lohn |
Die Einsamkeit des Bootsbauers... |
Was noch gut ist, bleibt erhalten. So konnte der zwanzig Jahre alte Poller in eine neue Zukunft hinüber gerettet werden. Am Heck fehlen noch die senk- rechten Bretter, mit denen die Rundung ausgekleidet ist. An der Frage ob diese nicht auch "horizontal" verkleidet werden muss, schieden sich früher die Geister. Heute ist das schnell abgetan. Aufgrund der starken Biegung auf der kegeligen Oberfläche benötigt man für den Zuschnitt sehr breite Planken. Die gibt es aber nicht, jedenfalls nicht zu bezahlbaren Preisen.
Gestern war ein Holzhändler als Besucher am Bohlwerk. Auch er klagte darüber, daß gutes Holz für Schiffbau fast nicht mehr zu bekommen ist. Das meiste Holz wandert unterschiedslos in die Herstellung von Papier- und Spanplatten. Sonderlängen und -breiten sind selten. So stirbt eine Jahrhunderte alte Kultur.
Sieht man den einsamen Schipper bei seiner Arbeit, kommt unmittelbar die Frage hoch, wie lange es noch Enthusiasten gibt, die sich dieser Aufgabe stellen wollen und können.
12.04.12 Licht am Ende des Tunnels
Foto: G. Lange |
Foto: G. Lange |
Günter schreibt zum Stand der Arbeiten:
"heute kommen mal wieder einige Bilder von der Bodil. Wie zu sehen ist, hat Uwe die Steuerbordseite jetzt fast ganz fertig, die fehlenden Bretter vom Schanzkleid sind schon zugeschnitten und vorlackiert, und werden morgen wohl endlich an ihren Platz kommen. Ich habe die Wanten gelabsalt und neu gespannt. Dann hat der Klüverbaum seine 6. Ölung bekommen, und wartet jetzt auch darauf, wieder an seinen Platz zu kommen. Ich wünsche euch einen schönen Abend.
Gruß Günter"
16.04.12 BODIL und bald ein Ende
Die Arbeiten an BODIL gehen langsam in die letzte Runde. Hier der neueste Bericht vom Tage:
"... Wie zu sehen ist, sind heute die letzten Bretter am Schanzkleid angebracht worden. Die Takelage ist auch soweit wieder angebracht und jetzt fehlen noch die Kabel für das Funkgerät und Oberdecksbeleuchtung. Dafür müssen wir aber erst noch einen Durchgang für das Deck besorgen und einsetzen, Kabel verlöten und und und. Aber es wird langsam, wenn es bloß bald mal ein wenig wärmer werden würde, denn heute hat der Wind doch ziemlich kalt mit 6 Windstärken um die Ecke gepfiffen...
Gruß Günter"
Wünschen wir dem Team von BODIL, dass die Bedingungen bald wieder günstiger werden und das Projekt zu einem guten Abschluss und das Schiff wieder nach Flensburg kommt.
03.05.12 BODIL: Fast geschafft
Es bleibt nicht mehr zu sagen als Günter zum Stand der Dinge schreibt:
"Moin Wiebke und Werner
heute wieder einige Bilder von der Bodil, wie zu sehen ist, naht das Ende
mit dem Großprojekt Bodil. Wir werden, wie geplant, am Sonntag wieder nach
Flensburg kommen, und können dann die restlichen Arbeiten in Flensburg machen.
Ich schicke euch mit einer anderen mail Bilder von der Gisela aus Flensburg, die
heute hier in Egernsund auf den Slip gekommen ist.
Gruß Günter"
Und
hier noch seine Bilder. Wie es aussieht, ist BODIL von außen fast wie
neu anzusehen. Wir werden sie ja bald in natura zu sehen bekommen.
01.05.12 BODIL im Endspurt
"Moin Werner und Wiebke
Heute, am Tag der Arbeit, den wir verschwitzt haben, wollte ich euch mal
wieder ein paar Bilder von den Arbeiten an der Bodil schicken, auch wenn der
Vorschritt jetzt nicht mehr so zu sehen ist. Aber wie man weiß, macht Kleinvieh
auch Mist, und so kommen wir langsam unserem Ziel näher, die Bodil bald wieder
an seinen angestammten Platz in Flensburg zu verholen. Wir hoffen, das wir das
bis zum kommenden Wochenende endlich schaffen. Wie auf den Bildern zu sehen ist,
haben wir heute den Klüverbaum bearbeitet, und versucht, die Scheuerleiste zu
malen, was ich aber nach einigen Minuten wegen zu viel Wellengang aufgeben
musste.
Ich habe versucht, auch mal einen Blog zu erstellen, unter http://segelschiff-bodil.blogspot.de/
könnt ihr den sehen. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend, und hoffe, das
wir es bis zum Wochenende schaffen.
Gruß Günter
Herzlichen
Glückwunsch an Günter zu dem Arbeitsfortschritt an BODIL und natürlich
auch zu seiner Prämiere als "Blogwart"! Den Tag der Arbeit zu
verschwitzen ist ja wirklich schön formuliert!
06.05.12 BODIL: Ende gut, Alles gut
nach gut drei Monaten harter Arbeit ist BODIL wieder zu ihrem Liegeplatz im Museumshafen zurückgekehrt. Was bei Eis und Schnee begann, kam jetzt bei kühlen 10 Grad (über Null) zu einem guten Ende. Nur Kleinigkeiten fehlen noch, um ihre äußere Erscheinung komplett zu machen. Aber nach Allem, was in den 90 Tagen geleistet wurde, sind das jetzt wirklich nur noch "petitessen". Glückwunsch dem Schiff und der Crew zu diesem Ergebnis. Wer das ganze Projekt noch mal nachvollziehen möchte: Die Seite "Winterspiele mit BODIL" in diesen Hafenmeldungen zeigen Alles.
06.05.12 BODIL: Ende gut, Alles gut
nach gut drei Monaten harter Arbeit ist BODIL wieder zu ihrem Liegeplatz im Museumshafen zurückgekehrt. Was bei Eis und Schnee begann, kam jetzt bei kühlen 10 Grad (über Null) zu einem guten Ende. Nur Kleinigkeiten fehlen noch, um ihre äußere Erscheinung komplett zu machen. Aber nach Allem, was in den 90 Tagen geleistet wurde, sind das jetzt wirklich nur noch "petitessen". Glückwunsch dem Schiff und der Crew zu diesem Ergebnis. Wer das ganze Projekt noch mal nachvollziehen möchte: Die Seite "Winterspiele mit BODIL" in diesen Hafenmeldungen zeigen Alles.