30.10.18 Erstes Hochwasser im Hafen

Zum ersten mal in diesem Herbst schwappte in der letzten Nacht das Hafenwasser über die Schiffbrücke. Gleichzeitig drehte der Wind auf Nordost. An einem Boot im Museumshafen brach die Festmacherleine. Glücklicherweise gab es darüber hinaus keinen weiteren Schaden an den Booten. 

Mit 1,21 Metern über dem mittleren Wasserstand spritzte gestern am späten Abend das Wasser durch die Planken auf dem Bohlwerk. Dabei bewegten sich die im Museumshafen verbliebenen Boote lebhaft, teilweise sehr lebhaft in dem Schwell, den der frische, in Böen stürmische Nordost-Wind im Hafen aufgewühlte. Wieder einmal zeigte sich, dass die alte Regel immer noch sinnvoll ist, nach der zwei nebeneinander liegende Segelschiffe sorgsam ihre Masten gegeneinander versetzen müssen. Denn anders als eine schunkelnde Tafelrunde bei der alle im  gleichen Takt nach derselben Seite schaukeln, hat jedes Boot seinen eigenen Rhythmus. Da kann es dazu kommen, dass die Masten mit voller Wucht aneinander prallen und dabei schwer beschädigt werden. Die Gefahr ist besonders groß wenn die Festmacherleinen wegen der stark schwankenden Wasserstände länger gesteckt werden als sonst üblich. Dann liegen die Boote bei seitlichem Wind auch schon mal diagonal in ihren Boxen. Bei Menschen und Tieren spricht man in diesem Fall von "kuscheln", was ja als Ausdruck großer Harmonie angesehen wird. Nicht so  bei Booten; da können bei dieser Art der heftigen Annäherung auch schon mal die Fetzen. fliegen. Und dann ist Schluss mit der Harmonie zwischen den zugehörigen Menschen.