06.12.17 DAGNY: Das war's

Das Ende eines Traditionsseglers. DAGNY wurde 120 Jahre alt
Foto: Kröger/maxwitat*/roessler*

















Nun ist es gewiss: DAGNY gibt es nicht mehr. Der letzte Rettungsversuch ist gescheitert. Der alte Segler wurde abgewrackt. Was vor Kurzem noch Teil des maritimen Erbes war, ist jetzt ein kümmerlicher Haufen Sondermüll.
Ereignisse wie das Ende dieses Frachtseglers von 1897 sind leider nicht selten. Wenn die Bekenntnisse zum "Maritimen Erbe" und zur "Pflege der maritimen Kultur" nicht nur Versatzstücke für wohlfeile Sonntagsreden sind muss jetzt beginnen, gegen den Verlust solcher Schiffe an zu steuern. Wer es ernst meint, sollte beginnen, ein umfassendes Konzept für den Erhalt dieser schwimmenden Zeitzeugen zu entwickeln - abseits von der Traditionsschiff-Verordnung. Sonst gibt es bald nicht mehr viel zu schützen. Besonders die kleineren Küstensegler sind gefährdet. Sie prägten einst das Bild der Häfen und Küstenlandschaften und waren Motor der Wirtschaft im Norden. Die meisten sind heute in privater Hand und haben keine öffentlich wirksamen Fürsprecher. Initiativen der Vereine und Verbände, die sich der Traditionsschifffahrt verpflichtet haben? Offensichtlich Fehlanzeige. So werden es bald wohl nicht nur UNDINE, DAGNY sein, der man ein "Das war's!" nachrufen muss. Die Aufzählung ist willkürlich und unvollständig; ein küstenweites Register gibt es nicht.