10.07.17. Flensburg SAIL vorbei


Sonntagmorgen
Der Flensburger Hafen war von Freitag bis Sonntag Nachmittag Ort der SAIL Flensburg. Die Veranstaltung fand zuletzt vor 16 Jahren statt. Sie lockte damals viele Schiffe nach Flensburg. Aber wie zu hören war, hinterließ sie auch viele Schulden. Sie wurde sie von der Flensburg Nautics abgelöst, die alle zwei Jahre stattfand. Jetzt kam die Rolle rückwärts und an ihrer Stelle sollte die Sail als "Maritimes Bürgerfest" neu belebt werden.

Was bleibt von der ersten Sail seit 16 Jahren? Das Flensburger Tageblatt titelt heute "Drei Tage  maritimer Trubel". Den hatten allerdings nicht die Schiffe verursacht. Schon das Sail-in am Freitag war etwas mager ausgefallen. Das mag noch am Regen gelegen haben. Aber auch am  Samstag, der mit ganz passablem Wetter und Wind aufwartete, war die Beteiligung nicht wirklich trubelverdächtig. Elf Schiffe und Boote nahmen teil, einschließlich einiger Jollen und dem Logger PIROLA aus dem Museumshafen. Davon bekamen "viele Sehleute" allerdings nichts mit, weil sie im Hafen vergeblich Ausschau hielten, während die Regatta ohne Zuschauer auf der Förde lief.
So blieb von dem "Maritimen Bürgerfest" ein Feuerwerk am Freitagabend, Begleitfahrten von Salondampfer ALEXANDRA und Schlepper FLENSBURG, das Open Ship-Programm einiger Traditionssegler und der gelungene Versuch, eine schwimmende Brücke aus Paddelboards über die Hafenspitze zu spannen. Ein Landungsboot der Bundesmarine war auch zu besichtigen. Nach der Regatta kehrten einzelne Schiffe nicht nach Flensburg zurück; der Sonntag Mittag zeigte eine leere Stadtpier, die Gäste waren abgereist. Nur PROVIDENTIA lag noch in der HAFENSPITZE und wer wollte, konnte sich das sehenswerte Schiff von innen und außen ansehen. 
Für die Besucher war es angenehm, dass sich das allgemeine Gedränge in Grenzen hielt und man gemütlich flanieren konnte. 
Foto: sh:z

Ihre Menge unterschied sich auch nur wenig von dem Fischmarkt, der im Sommer in jedem Monat stattfindet, sofern es nicht gerade die SAIL gibt. Zumindest auf dem Bohlwerk war der Andrang vor Bens Fischhütte nicht viel größer als sonst auch an diesen Tagen. 

Das Résumé des Flensburger Tageblatts stellt fest, dass Besucher wenig Maritimes entdecken konnten. Dennoch sei das Konzept der Veranstalter aufgegangen und hätten einen ganzen Kilometer gute und entspannte Wochenendstimmung geboten.

Stimmt am Schluß die Kasse, war es nicht das letzte Bürgerfest dieser Art. Es müsste dann aber nicht unbedingt "Sail" oder "maritim" genannt werden.