29.06.16 Quod erat demonstrandum

Aktion auf MINNA ROEDER
Da wir nun schon mal einen neuen historischen Kran haben, sollten wir ihn auch nutzen, dachten sich die Männer der Jollenfraktion aus dem Lüttfischerhafen. Und so startete ein bislang einmaliges Experiment in Sachen vergleichender Archäologie. Ging es hier doch nicht um einen Vergleich von barock- zu neuzeitlicher Hebetechnik, sondern um den "benchmark" zweier gleich alter technischer Konzepte.
Was zu untersuchen war, ist eines maritim historischen Museumshafens würdig. "Wieviel Mann braucht man, um einen hoch zu kriegen?" Die Frage ist mit Blick auf den Historischen Krahn von 1726 nun geklärt. Die Antwort lautet: "Fünf". Fünf Mann um ein ausgerauschtes Klüverfall der Buttjolle MINNA ROEDER wieder durch den oberen Block zu fädeln. Im Einzelnen waren folgende Rollen zu vergeben:
  1. Ein Mann an Bord, um das ausgerauschte Fall zu sichern und anzugeben.
  2. Ein Mann der das Spill dreht.
  3. Ein Man, der das Seil gegenhält.
  4. Ein Mann, der den Beiholer sichert. 
  5. Und schlussendlich einen Mann, der hochgehievt wird.
Die Aktion war in etwa einer halben Stunde beendet, macht summa sumarum einen Einsatz von 2,5 Mannstunden.

Die Vergleichsaktion auf einem anderen Schiff des Museumshafens ergibt eine günstigere Bilanz, wenn der Mann traditionell am Topfall hoch gehievt wird. Bei vergleichbarer Dauer der Aktion werden üblicherweise drei Mann benötigt. Das entspricht einem Einsatz von 1,5 Mannstunden.
  1. Ein Mann, der das Fall holt.
  2. Ein Mann, der das Fall sichert
  3. Nach erfolgreichem Benchmark auf WIEBKE BOHLEN
  4. Ein Mann, der hochgehievt wird.
Noch günstiger wird die Rechnung, wenn, wie auf WIEBKE BOHLEN üblich, der Mann sich mit einer vierpartigen Talje selber hochzieht. Dazu wird nur ein weiterer Mann eingesetzt, um die holende Part zu sichern. Bei gleicher Aktionsdauer beträgt hier der Aufwand lediglich 1,0 Mannstunden, wobei die Hälfte davon (bei WIEBKE BOHLEN) auch noch eine Frau ist. Womit wieder einmal das alte Vorurteil bekräftigt wird, dass eine Frau einen Mann mit geringstem Aufwand hochbringen kann. Es ist eben alles eine Frage der richtigen Technik.

Was zu beweisen war.