21.06.16 GRETA abgestaubt

Sommeranfang. In Kiel strebt der jährliche Rummel rund um das weltgrößte Segelereignis seinem Höhepunkt entgegen und ein Event jagt das andere. An der Hörn gehörschädigende Lautsprecherbeschallung und Kirmesrummel für zahlende Gäste.

Welch ein Kontrast zu Flensburg! Der Hafen ist noch immer nahezu verwaist und ist doch gerade deswegen ein ganz besonderer Ort. Das gute Wetter, der Sonnenschein und der milde warme Wind lädt zum Verweilen ein. Einige Bummler sitzen am Wasser und genießen die Ruhe. 

Nur auf GRETA brummen Exzenterschleifer, verwandeln die verwitterte Oberfläche der Verschanzung in grauen Staub, legen das helle Eichenholz der Schandeckel frei. Eine Gruppe junger Frauen und Männer aus dem
Skizze: Werner Kühn
Freundeskreis der GRETA haben sich zu dem Arbeitseinsatz zusammengefunden und bringen den alten Elbfischer des Museumshafens wieder auf Vordermann. "Tut mir leid, dass wir dein Schiff vollstauben", sagt einer und weist sich dadurch als ein angenehmer Nachbar aus. Er hat gerade ein verdiente Pause eingelegt. "Ich weiß garnichts über Segelschiffe und finde das alles hier sehr spannend". Dem Mann kann geholfen werden und schon bald reden wir über Bootsbau, die Wikinger, die Vorzüge verschiedener Segelformen. Das Thema hat so viele Facetten. Bald sind wir bei aktuellen Bestrebungen zur Wiederbelebung der Segel-Frachtschifffahrt gelandet. Zu rasch vergeht die Zeit. Es könnte sein, dass wir uns noch oft über diese Themen unterhalten werden. Als wir uns trennen, wird das frische Holz der GRETA schon imprägniert.
Der Staub wird uns nicht wirklich stören. Zum einen ist es trocken. Da wird das meiste morgen schon vom Winde verweht sein. Und außerdem soll auch auf unserem Boot noch einiges geschliffen werden.