30.06.15 Schaulauf

CINTRA 12 mR (1st rule) Yacht von William Fife
Morgen startet auf der Flensburger Förde der spektakuläre Robbe&Berking Sterling Cup, das Rennen der schnellen, der schönen Regattayachten. Die ersten Teilnehmer von fern und nah sammeln sich in ihren Treffpunkten, von denen aus sie zu den spektakulären Regatten der nostalgischen Rennsegler nach Flensburg reisen.
Das europaweit einmalige Treffen versammelt drei Klassen zum Wettstreit auf dem Wasser: Die Drachenboote, und solche, die unter der Formel der Meterklasse 12 und 5,5 vermessen wurden (12-er und 5,5-er). Die Formeln wurden im Regattasport vor mehr als einhundert Jahren vereinbart, um einen fairen Wettbewerb der Segler zu ermöglichen, damit am Ende alle Boote im Rennen die selben Chancen haben. Die Formeln und die zugehörigen Bauvorschriften haben die Zeit überdauert, weil sie den Yachtkonstrukteuren genügend Spielraum für immer schnellere Yachten bieten. 
Diese Rennboote begeistern bis heute zugleich durch ihre zeitlose Schönheit und Eleganz. Heute kam eine der schönsten zu einer Haferunde nach Flensburg. Sie hatte traumhaftes Sommerwetter im Kielwasser, ca. drei bft aus West unter strahlendem Himmel mit zart getupften Sommerwolken. In Bayern dagt man bei einem solchen Wetter: "Der Herrgott muaß a Bayer sein". Heute war er sicherlich Flensburger. Und einer seiner schönsten Engel, CINTRA von William Fife im Jahr 1909 gebaut, verzauberte für eine Viertelstunde mit dem nostalischen Charme ihres Gaffelriggs den Hafen. Danke für das schöne Bild!

30.06.15 Kesselspende für ALEXANDRA

Nach über 100 Jahren ist der Kessel von ALEXANDRA dringend pflegebedürftig. Von den vielen hundert Nieten hat eine ein wenig Luft gelassen, deshalb wird “ALEX” im Herbst auf der Werft  in Travemünde auseinander gerupft. Das Deckshaus wird abgebaut, das Deck aufgetrennt, Decksstreben des Maschinenraumes entfernt. Wenn der Kessel von allen Leitungen  befreit ist und  das Umfeld den Kessel ganz frei gibt, wird er aus dem Schiff gehoben und der Neue eingesetzt. Kurz beschrieben ist es jedoch eine Beschäftigung, die den ganzen Winter dauert. Und neben ALEXANDRA ist ein Loch, nein, ein Riesenkrater im Wasser, der Geld verschlingt. Ein großer Teil ist schon da, aber es läßt sich halt keine Teilung  des Kessels machen …. Und weil bei allen Reparaturen an Schiffen eins zum anderen kommt: ist alles abgebaut, sieht man leider oft Dinge, die nie geahnt sind.

Besucht die Seite von ALEXANDRA, dort sind viele schöne Nautiquitäten aus dem Fundus von ALEX, die ersteigert werden können: Beim Dampf–Rundum, am 11. Juli, 15.00 und 19.00 Uhr auf ALEXANDRA)

Eine ganz spezielle Freude haben wir von den HAFENMELDUNGEN uns für alle Fans der alten Dame ausgedacht. Es gibt einen fünffarbigen Linolschnitt in Öldruck in der Auflage von  20 Stück-  nicht mqehr - von Werner Kühn. JEDES ein Original  im Format 30x42 cm (DIN A3). Das macht im heimischen Wohnzimmer oder im Büro richtig was her! Wer die Taschen für ALEX's Genesung etwas weiter öffnet (ab 150€) kann ein Gebot im Büro von ALEX hinterlegen (Schiffbrücke 37, beim Historischen Hafenbüro neben dem Schifffahrtsmuseum). Zum Dampf-Rundum werden die Gebote geöffnet und die 20 Blätter nach Höhe der Gebote verteilt. Also, wer keinen Geldbeutel aus Zwiebellleder und keinen Igel in der Tasche hat, kann ab sofort mitbieten. Auswärtige gerne auch per Post an das ALEX-Büro
Im ALEX-Büro ist das Blatt auch gerahmt zu besichtigen!



Schiffbrücke 37

24939 Flensburg

Tel.: (04 61) 2 12 32




25.06.15 Tolles Programm



Plakatmotiv


Wer in den neun Tagen ab dem ersten Juliwochende in Flensburg ist, kann nicht über Langeweile und fehlende Abwechslung klagen. Paralell zu anderen Veranstaltungen haben auch die Die Organisatoren des Museumshafens ein schönes Programm für die Aktion “Kunst für Krahn” zusammengestellt. Alle Erlöse aus dieser gemeinnützigen Aktion gehen auf das Sonderkonto des Fonds für die Sanierung des Historischen Krahns von 1726 auf dem Bohlwerk. Allen Mitwirkenden. Unterstützern und Helfern auch an dieser Stelle herzlichen Dank!



Tag 15 bis 16 Uhr 16 bis 19 Uhr 19 bis 20 Uhr
Samstag 04.07. SCHIPPRATZ songs of the seven seas FRIENDS in FLENS (ab ca. 17 Uhr) CAN Gitarre und Balladen
Sonntag 05.07. JÖRGEN BRACKER liest “Störtebekers Sturmfahrten” Mobile Siebdruckwerkstatt für Groß & Klein Taschen drucken – Jeder kann mitmachen SIM-SPECIAL-DUO KC & Kelmer
Montag 06.07. MARCUS SEITZ “Klassik unterm Krahn” Kaltes, Kaffee & Kuchen Hafen und Schiffe genießen Der Autorentreff liest DON ROBERTO an der Gitarre
Dienstag 07.07. KÄPT’N FIETE Schabernack & Seemannsgarn Kaltes, Kaffee & Kuchen Hafen und Schiffe genießen SCOPE das Bohlwerk Rockt
Mittwoch 08.07 ”Petuhfahrt nach Glückburg” HILKE RUDOLPH liest Gerti Molzen Kaltes, Kaffee & Kuchen Hafen und Schiffe genießen Schwedenchor
Nordisches Liedgut
Donnerstag 09.07. Kaltes, Kaffee & Kuchen Hafen und Schiffe genießen ULF HANSEN liest “Wir Ertrunkenen” (C.Jensen) Trommelfeuer mit POLICIO DO SAMBA
Freitag 10.07. Tagsüber: Vorfreude ab 23 Uhr:
Feuerwerk gucken
Samstag 11.07. Flohmarkt
DIT und DAT aus Seemannskisten
Flohmarkt
DIT und DAT aus Seemannskisten
Flohmarkt
DIT und DAT aus Seemannskisten
  Sonntag 12.07.        ARTWATCHING nach Sonnenuntergang – Kunstaktion von ELKE MARK

26.06.15 DAGNY erneut in Schwierigkeiten

Soeben erfahren wir vom Missgeschick der Galeasse DAGNY, über die wir früher bereits berichteten
Foto Thw Neustadt
Galeasse wird im Rahmen eines Jugendprojekts repariert
(24.06.15) Die Galeasse „Dagny“ wurde neben dem Strandsalon auf der Wallhalbinsel aufgepallt, wo er im Rahmen eines Restaurationsprojekts durch junge Menschen mit psychologischen Problemen repariert werden soll. Das 118 Jahre alte Schiff war am 30.9. 2014 im Neustädter Hafen, gesunken. Nach der Bergung, an der Taucher, freiwillige Feuerwehr Neustadt, THW, DLRG, die Firma Possehl, das Ordnungsamt und die Polizei beteiligt waren und die mit zwei Mobilkränen am 11.11. bewerkstelligt wurde, schien die Zukunft des Schiffes lange Zeit zweifelhaft. Während der jährlichen Ölwehrübung im Neustädter Hafen kam es für die Feuerwehr Neustadt und den THW Neustadt am 26.4.2015 zu einem erneuten Einsatz an dem historischen Segler. Das Schiff war nach einer vorläufigen Reparatur wieder an den Kai an der Hafenwestseite gelegt worden und drohte erneut zu sinken.
Die an Bord befindlichen Pumpen waren ausgefallen, und das Schiff lief voll Wasser. Auf Anforderung der Feuerwehr Neustadt pumpte das THW das Wasser aus und installierte eine neue Pumpe. Doch Bernd Ahrens, Initiator des Projektes, ließ sie am 12.5. nach Lübeck schleppen und will im Rahmen der Wiederherstellung des Oldtimers Menschen zwischen 15 und 30 Jahren helfen.
Dort, wo auch die Kogge „Lisa von Lübeck“ erbaut wurde, soll es wieder seetauglich gemacht werden, Der benachbarte Schuppen 7 soll dabei als Handwerks- und Seminarraum dienen. Die 1897 erbaute „Dagny“ ist 14,63 Meter lang, 4,77 Meter breit und 48 Tonnen schwer.
Quelle:Tim Schwabedissen

22.06.15 Kunst für Krahn

Unter diesem Motto beginnt am Samstag, dem 04. Juli eine Rettungsaktion des Museumshafen Flensburg e.V. Eine Woche lang dauert das Fest, werden nachmittags und abends zahlreiche Attraktionen geboten und um Spenden gebeten.
Es geht um das maritim-traditionelle Wahrzeichen des Flensburger Hafens. Es ist der Krahn von 1726, der auf dem Bohlwerk des Museumshafens steht. Der gemeinnützige Verein hat seit 1985 die Patenschaft für die Kopie des historischen Bauwerks übernommen, das einst dazu diente, Segelschiffen die Masten zu ziehen, bzw. sie in die Rümpfe einzusetzen. Er ist eine für die Werften des 18. Jhds. typische Konstruktion und steht auch jetzt noch ungefähr dort, wo er auf historischen Abbildungen zu sehen ist. Auf dem Ufergelände zwischen dem Kran von heute und der einzig überbliebenen Flensburger Werft gab es vor zweihundert Jahren mehrere Werften. Die große Zahl hängt eng mit der Wirtschaftsgeschichte der Stadt zusammen. Sie war nach Kopenhagen der zweitgrößte Hafen im dänischen Königreich und wesentlicher Faktor im atlantischen Dreieckshandel.
So war es nur folgerichtig, dass das Flensburger Schiffergelag, eine Art Innung der Schiffoffiziere, von der Stadt Freigabe und Unterstützung für den Bau des historischen Krahns erbat und erhielt. Der Museumshafen Flensburg informiert:
"Im Jahre 1725 übergaben die Älterleute des Flensburger Schiffergelags eine Supplike (Bittschrift) an den Magistrat der Stadt Flensburg über die Anlegung eines "KRAHNs", dessen Einnahmen dem Waisenhaus in der Norderstraße zugute kommen sollten. Im Jahre 1726 ward beschlossen, den neuen Kran zu erbauen. Mit Hilfe dieses Krans wurden den auf den Flensburger Werften erbauten Schiffen die Masten eingesetzt. Er stand bis 1889 am Hafen und wurde mehrfach erneuert. Dieser historische Kran prägte das Flensburger Stadtbild und findet sich heute in vielen Varianten auf den historischen Stadtansichten wieder"
"Der Museumshafen Flensburg hatte 1985 die Erstellung einer Replik projektiert. Der Bau konnte mit einer Spende der Fa. DANFOSS realisiert werden. Am 14. Sept. 1991 wurde der neue alte Kran - oder historische Krahn -   mit einem zünftigen Kranfest eingeweiht."
Wie einst das historische Original, kommt jetzt auch sein Abbild an die biologische Lebensgrenze. Gebaut aus Holz ist er mit den Jahren Opfer seiner Fressfeinde aus der Fraktion Käfer und Pilz geworden und muss dringen saniert werden. Obwohl der Verein solide wirtschaftet, übersteigen die Kosten seine finanziellen Möglichkeiten bei weitem. Glücklicherweise haben sich Unterstützer aus dem Kreis der örtlichen Wirtschaft und Privatleute bereit erklärt, mit Material und Geld einzuspringen. Um Projekt vollends zu finanzieren, wird der Verein Museumshafen e.V. vom  Samstag dem 04. bis 12. Juli unter dem Historischen Krahn von 1726 ein Fest ausrichten, zu dem alle eingeladen sind.
"Gäste erwarten handgemachte Köstlichkeiten, kalte und warme Getränke und ein internationales Kulturprogramm vom 04. Juli bis zum 09. Juli täglich von 15 – 16 sowie 19 – 20 Uhr."

wurde mitgeteilt und 
"Am Wochenende wird dann ein Flohmarkt die Angebote zum „Dampfrundum“ ergänzen." und "Auf der Bühne sind noch wenige Auftrittsmöglichkeiten frei und weitere Beiträge zum Kulturprogramm sind hoch willkommen".

Alle Einnahmen des „Kunst für Krahn“- Festes gehen als Spenden in den Sanierungsfonds."



Kontakt:
Sabine Große-Aust
Tel. 0152 260 88 02
Martin Schulz
Tel. 0179 478 69 03
Vorstand Museumshafen Flensburg


Bisher sind folgende Attraktionen fest geplant:



Jörgen Bracker der Autor liest aus seinem neuesten Werk  „Störtebekers Sturmfahrten“
„Schippratz“der A Capella Männerchor aus Wangerooge singen traditionelle Seemannslieder,
 "Siebdruck life“ Krahn-Taschen zum Selbstdrucken.
"Marcus & Friends"bietet Klassik unterm Krahn
 Captain Fiete alias Knud Kellererzählt aus seinem Leben.
Hilke Rudolph „Petuhfahrt nach Glücksburg“,  von Gerti Molzen
Der Schwedenchorunterhält mit nordischem Liedgut
Ulf Hansenliest aus Carsten Jensen „Wir Ertrunkenen“
„Policia do Samba“ liefert ein südamerikanisches Trommelfeuer


Einige Plätze im Bühnenprogramm sind derzeit noch frei. Wer sich beteiligen möchte, möge bitte einen der o.a. Kontakte ansprechen. 

Wer die Renovierung des Historischen Krahns von 1726 unterstützen möchte: Hier ist das Spendenkonto


IBAN: DE66 2175 0000 0017 1491 18
BIC:    NOLADE21NOS
Nord-Ostsee-Sparkasse


Zum Flohmarkt nimmt der Verein gerne Sachspenden an, die Zu Gunsten des Krans veräußert werden.

Der Museumshafen dankt für die Unterstützung dieses Festes den vielen Künstlerinnen und Künstlern und anderen Persönlichkeiten, die mit Musik, Tanz und Lesungen das Kulturprogramm stiften, außerdem der Flensburger Brauerei, dem Flensburger Getränkevertrieb Gunnar Voigt, Braasch Rum und Johannsen sowie anderen Privatleuten und Unterstützern aus dem Kreis der Wirtschaft.
 

22.06.15 Dampferserie (10): Dampfboot PAULINE


Unter diesem Titel werden bis zum 12. Flensburger Dampf-Rundum, Europas größtem Dampfertreffen teilnehmende Schiffe, groß und klein, in lockerer Folge vorgestellt.
 

Das Treffen finden in diesem Jahr vom 10. bis zum 12. Juli statt.

Hier stellen wir zur Abwechslung wieder einen der kleinen Teilnehmer des Flensburger Dampf-Rundum vor: Das Dampfboot PAULINE.

Dampfboot Pauline - Bild 7
Dampfboot PAULINE
gefunden in: www.steamboating.dehttp://www.steamboating.de/dampfboot/dampfboot-pauline.php


Dampfboot Pauline - Bild 8
Ein  Bild sagt mehr als tausend Worte, haben wir gelernt. Auch deshalb lohnt sich ein Blick in die Internetseite "Dampfbootregister Radow", wo wir auch die Animation der Schiffsmaschine der PAULINE fanden. Die Maschine, eine STUART 6A mit Flachschiebern, Stephenson-Steuerung, Speisewasservorwärmer, Speisepumpe, Kondensator und Vakuumpumpe, Hotwell, Zentralschmierung. Sie leistet fünf PS. Die Maschine wurde 1988 gebaut, blieb jedoch unvollendet. Der Kessel stammt aus dem Jahr 1982, wurde aber nie in Betrieb genommen, obwohl er mehrfach den Eigner wechselte. Schließlich erwarb der jetzige Eigner sowohl Kessel als auch Maschine, die er zu Ende baute und 2004 in einen Bootsrumpf aus Schweden einsetzte. Das Dampfboot PAULINE wurde im Jahr 2005 während des Flensburger Dampf-Rundum getauft. Ursprünglich als offenes Boot gebaut, hat PAULINE seit 2008 ein festes Dach.












Und jetzt noch in aller Kürze noch ein paar technische Daten:


Rumpflänge:5,50m
Breite: 1,65m
Tiefgang: 0,60m
BRZ:  nichtvermessen
Antrieb
Dreifach- Expansionsdampfmaschine,
Holzfeuerung, vertikaler Rauchrohrkessel
Leistung5PS


Quelle: Internet



Bisher wurden vorgestellt:
 
Dampffähre BØRØYSUND
Seezeichendampfer BUSSARD
Fahrgastdampfer SKJELSKØR
HEIHOO
Dampfschlepper STYRBJØRN
Staatsdampfer SCHARHÖRN
Pinasse MATHILDA 
Eisbrecher STETTIN
Doppelschraubendampfer PRINZ HEINRICH

20.06.15 Der Spargel wächst

LUNA VIII (unten) mit Spargel (oben)
Am 24. Juni ist Johannistag und damit Ende der Spargelzeit. Gerade noch rechtzeitig vor diesem Datum ist jetzt zwei Yachten ihr "Spargel" gewachsen, wie der Mast scherzhaft auch genannt wird. Mit den Masten von Segelschiffen ist das ähnlich so wie mit einer Kurbelwelle in der Maschine einer Motoryacht. Beide bringen die Antriebskraft in das Schiff, um es voranzutreiben. Beide sind, jeweils an ihrem Platz, "unverzichtbar", wie unsere Kanzlerin sagen würde.

Gestern konnten wir im Museumshafen den Nachbau der DYARCHY von Laurent Giles mit ihrem neuen Mast bewundern. Heute liegt auch die alte Rennyacht LUNA VIII wieder auf ihem Liegeplatz am Steg der klassischen Jachten im Historischen Hafen Flensburg. Auch ihr Mast ist wieder da, wo er hingehört. Seit sie vor zwei Jahren zurück nach Flensburg kam, hat ihre Restaurierung wieder eine weithin sichtbare Marke passiert.
Die 10mR-Yacht von 1935 hat eine große Vergangenheit- Sie wird seit mehr als drei Jahren aufwendig restauriert., wir haben verschiedentlich über ihre Wiederherstellung berichtet.

19.06.15 MARIE mit neuem Mast

MARIE zu Gast im Museumshafen
Als wir vor ein paar Tagen MARIE im Hafen begegneten, war sie noch mastlos unterwegs. Jetzt sieht sie wieder so aus, wie man es von einer klassischen Segelyacht erwartet. 
Das Schiff, gebaut nach Plänen von Laurent Giles, ist ein Nachbau der berühmten DYARCHY aus dem Jahr 1939. Mit der neuen Toppstenge entspricht jetzt auch ihr Rigg dem Original. Bisher war sie einfach nur schnell, jetzt wird sie bestimmt noch schneller sein - ohne "Lappen" wird das jedoch nichts.
Außer dem aktuellen Foto erhielten wir dazu heute folgende Mail:
"Moin Wiebke & Werner, hier wie gewünscht ein Bild von Marie - jetzt mit neuem Mast und Topstenge - zu Besuch im Museumshafen. Liebe Grüße"
Wir sagen Danke und wünschen immer guten Wind. Mast- und Schotbruch wünschen wir diesmal nicht (wäre auch unpassend bei diesem Anlass).

16.06.15 Terminänderung

Wer an der Veranstaltung im Schifffahrtsmuseum "Letters to Stories" am 21. Juni nicht teilnehmen kann, weil es gerade an diesem Tag Wichtigeres zu tun gibt, kann aufatmen: Der Termin ist auf Sonntag, den 5. Juli verschoben worden. Alle übrigen können hoffentlich auch an dem neuen Termin kommen.

Um 19.30 Uhr lädt der Freundeskreis der Stadtbibliothek Flensburg zu einem neuen Abend seiner freien Lesereihe ein. Zuhören oder vorlesen, beides ist möglich. Geboten wird eine abwechslungsreiche Mischung aus Prosa und Lyrik, Lieblingsgeschichten und eigenen Werken. Wer etwas vortragen möchte, kann sich unter der Tel. 0461/21796 anmelden. 

Der Eintritt kostet nach wie vor: 5,- Euro 

P.S.: Wer lieber für sich alleine liest: Die lange Heimkehr von Philip Caputo ist einer unserer Favoriten. Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre! 

Philip Caputo
Die lange Heimkehr
Diana Verlag 2002
ISBN-10: 3453198212 

Neue Termine bzw. Terminänderungen sind in der Seite Terminübersicht 2015 rot gekennzeichnet.

15.06.15 Dampferserie (9): Dampffähre BØRØYSUND

Unter diesem Titel werden bis zum 12. Flensburger Dampf-Rundum, Europas größtem Dampfertreffen teilnehmende Schiffe, groß und klein, in lockerer Folge vorgestellt.
 

Das Treffen finden in diesem Jahr vom 10. bis zum 12. Juli statt.

Wir setzen die Vorstellung fort mit einem der "großen" Teilnehmer, der Dampffähre BØRØYSUND




BØRØYSUND
Foto: flensburger-dampfrundum.com



Gebaut 1908, Überholt 1925 und 1935, Länge 108 ft 88 in, Breite 18 ft 3 in, Tiefgang  12 ft 179 BRT
Driefach expansions-Dampfmaschine mit einem Kohle befeuertem Scoth Dampfkessel.
Das Schiff wurde als SS ODIN in der Trondheim Mechanische Werkstatt für die Trondheim Lighter Gesellschaft als kombinertes Passagier- und Schleppfahrzeug gebaut. Im Jahr 1923 wurde sie an die Hjelma und Herdla Dampfschiffgesellschaft verkauft und fuhr bis 1925 zwischen Bergen und den benachbarten Inseln. Zu dieser Zeit wurde sie in SKERGARD umbenannt. Eine ruhigere Zeit begann, als sie an die Vesterålen Dampfschiffgesellschaft verkauft wurde. Unter dem Namen BØRØYSUND fuhr sie in Vesterålen bis 1960 im lokalen Liniendienst in den Lofoten und Vesterålen.
Einige Jahre zuvor übernahm der Norwegische Schiffsveteranen Klub das Schiff. Es diente unter dem Namen HYMA als Ausbildungsschiff für die Hadsel Berufsschule. Bei der Übernahme erhielt der Norwegische Schiffsveteranen Klub von der Vesterålen Dampfschiffgesellschaft die Genehmigung, das Schiff BØRØYSUND zu nennen, und es mit der Firmenflagge und der Schornsteinkennung- und Farbe zu fahren.
Seit der Übernahme im Jahr 1969 wurde das Schiff umfangreich repariert und restauriert und in den Zustand nach ihrer Überholung im Jahr 1935 zurückversetzt.


Nur für echte Dampfmaschinenfreunde

Es wird jede Anstrengung unternommen, das Schiff authentisch zu restaurieren. Wo Rumpfplanken ersetzt werden müssen, werden sie in der traditionellen Weise genietet.  Die Holzdecks werden historisch korrekt kalfatert und versiegelt. Auch die Kabinen und Gesllschaftsräume wurden restauriert. Maschine und Kessel werden laufend überholt und befinden sich in einer zufriedenstellenden Verfassung. BÖRÖYSUND hat ein eigenes Postbüro mit eigenem Stempel. Schreiben nach der eigenen Postwertzeichen werden von Philatelisten rund um die Welt angenommen. In jedem Jahr reisen 2000 Teilnehmer des öffentlichen Verkehrs auf unseem Kohle-befeuerten Dampfschiff" schreibt die Norwegische Schiffsveteranen Klub. "Die Crew nutzt die Gelegenheit zu geführten Touren, Bücher- und Zeichnungsverkauf und zur Information um unsere maritime kulturelle Geschichte durch unser fahrendes Museum aktiv weiterzugeben."


Und jetzt noch in aller Kürze ein paar technische Daten:


Rumpflänge:35,15m
Breite: 5,56m
Tiefgang: 3,66m
BRZ:  179BRZ
Antrieb
Dreifach- Expansionsdampfmaschine,
Kohlefeuerung, Rauchrohrkessel
Geschwindigkeit  9kn
Leistung:210PSi 

Quelle: Internet



Bisher wurden vorgestellt:
 
Seezeichendampfer BUSSARD
Fahrgastdampfer SKJELSKØR
HEIHOO
Dampfschlepper STYRBJØRN
Staatsdampfer SCHARHÖRN
Pinasse MATHILDA 
Eisbrecher STETTIN
Doppelschraubendampfer PRINZ HEINRICH


13.06.15 Vor dem 12. Dampf-Rundum




Vom 10. bis 12. Juli steht Flensburg im Zeichen der Dampfschifffahrt.

Jetzt sind es nur noch vier Wochen bis in Flensburg und auf der Förde wieder das zum größten Dampfer-Spektakel Europas stattfindet (10. bis 12. Juli).

Kohle befeuerte Dampmaschinen treiben die teils über 100 Jahre alten Schiffe an. Derzeit sind acht große und ebenso viele kleine angemeldet. Dazu kommt als ältester Teilnehmer ein Feuerschiff von 1888, ELBE 3. Die weitesten Anreise hat in diesem Jahr die BORØSUND aus Norwegen. Für sie werden eigens sieben Tonnen Kohle nach Grenå in Dänemark geschafft. Dort
Hier werden sieben Tonnen Kohle
für ALEXANDRA gebunkert.

muss sie einen Zwischenstopp einlegen zum nachbunkern, sonst schafft sie die Reise bis Flensburg nicht. So ändern sich die Zeiten: Früher brachten Dampfer die Kohle in die Hafenstädte, um sie von dort über Land zu transportieren. Heute kommt die Kohle über Land, damit die Schiffe überhaupt den nächsten Hafen erreichen. Wie ja überhaupt die Zeit gegen große Dampfschiffe arbeitet. Da ist zum Einen der natürliche Verschleiss der Technik. Dampfschiffe brauchen daher auch im übertragenen Sinn jede Menge Kohle. In diesem Jahr sammelt der Förderverein ALEXANDRA für einen neuen Dampfkessel. Der alte originale hat über einhundert Jahre auf dem Buckel und muss vorsorglich ersetzt werden. Siebenhunderttausend Euro werden für dieses Projekt benötigt. Deshalb werden zum Dampf-Rundum in einer Aktion Raritäten aus dem Fundus der ALEXANDRA feilgeboten, Modellschiffe, Ersatzteile, und auch Niete mit dem originalen Blech der Kesselanlage. Wer einen Briefbeschwerer für seinen Schreibtisch oder als Geschenk sucht, hat ihn mit dem heutigen Tag schon gefunden (11.Juli um 15.00 und 19.00 Uhr beim Liegeplatz der ALEXANDRA)
Auch an den logistischen Hürden wird klar, wie sehr sich die Zeit gewandelt hat, seit die Dampftechnik die Welt eroberte. So können in diesem Jahr dampfgetriebene Landfahrzeuge, Lokomotiven und Lokomobile nicht nach Flensburg kommen. Die Brücke über die Schlei in Lindaunis ist altersschwach kann das Gewicht nicht mehr tragen. In Flensburg gibt es keine Drehscheibe mehr und die Gleise am Hafen wurden absichtlich mit Bitumen eingeebnet, damit Radfahrer sicher radeln können.
Das Flensburger Dampf Rundum, ein Fest der Nostalgie: Das Leben wandelt sich und alles ist endlich. Also lasst uns die wunderbar sinnliche Dampftechnik erleben, solange wir sie noch hautnah erfahren können. Denn alle großen und einige der kleinen Dampfschiffe nehmen Fahrgäste mit und sie sind während der Veranstaltung zu besichtigen. Eine persönliche Empfehlung: Hingehen, ansehen, lernen und staunen.   

 

Foto: Flensburger Dampfrundum
Wer Nostalgie in der homöopathischer Dosierung von Modellfahrzeugen bevorzugt, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Dazu gibt es im Hof des Flensburger Schifffahrtsmuseums Modellschiffe in Aktion, auch die Hafenanlage der "Kaiserlichen Marine" wird wieder viele Besucher anziehen. Wer schon einmal vorab sehen will, wie die nur fünf Millimeter kleine Sektflasche beim Stapelluaf des Kleinen Kreuzers EMDEN gegen den Rumpf fliegt, kann das gleich hier erleben. Während des Dampf Rundum ist der Eintritt zum Schiffahrtsmuseum frei.

Gleich am ersten Tag liefern sich die Großen ihr legendäres Dampferrennen auf der Förde. Wer nicht auf einem der teilnehmenden Schiffe fahren kann, hat Gelegenheit auf einem moderneren Schiff nahe an die rasenden Dampfer heranzukommen und spektakuläre Bilder in seiner Kamera oder seinem Kopf zu sammeln. Währenddessen messen sich die liebevoll "Wasserflöhe" genannten Dampfboote im Hafen. Der Abend endet mit einem großen Feuerwerk.

Die ganze Veranstaltung hat einen starken Bezug zur Region. Das kommt von der regen Beteiligung lokaler Modellbauclubs und auch vom Musikerstammtisch Flensburg. Er hat das Musikprogramm zusammengestellt. Er widmet sich mit großem Erfolg der Förderung von Nachwuchstalenten aus der Region.

Hier ist das aktuelle Programm des 12. Flensburger Dampf Rundum zu finden.

12.06.15 So hurtig wie geschwind


Endlich Sommer! Nachdem uns Petrus Anfang der Woche ein wenig genarrt hat, indem er
uns 3-4 bft versprochen hat, die wir mit unseren alten steifen Knochen für Manövertraining
nutzen wollten – da durften wir erheblich stärkere Böen abwettern, waren dann hoch zufrieden,
als alles geklappt hat, sollte jetzt gemächliches Fördesegeln sein.
Wir daddeln so vor uns hin, sehen die Segler unter Maschine fahren – vielleicht ist es ja anderswo
schöner, deshalb wollen alle ganz schnell weg, uns gefällts, deshalb lassen wir uns alle Zeit der
Welt.






Schlepper LUCY aus der Dampfersammlung hastet zurück in den Hafen. Schlepper müssen schnell sein. denn sie werden immer irgendwo ganz dringend benötigt.



 








Gorch Fock eilt ihrem großen Empfangskommando entgegegen. Nicht Ulla und den Flensburgern, das ist erst am Samstag bei Open Ship und vollem Programm in der Marineschule. Jetzt stürmt ein Haufen Schlauchboote und Barkassen auf den stolzen Großsegler zu.

 







Luna VIII mastlos unter Maschine Richtung
Egernsund? Dort ist ihr schön lackierter Mast noch immer bei Christian und da gehört er ja eigentlich nicht hin. Wir warten gespannt auf ihre Rückkehr.





 






Die Nacht verbringen wir am Ankerplatz und segeln gegen Mittag gemütlich nach Flensburg zurück, dicht an GORCH FOCK vorbei, im Hafen umrundet von MARIE. Die wartet noch auf ihren gebauten Mast, der sie noch schneller machen soll.

07.06.15 Dampferserie (8): Seezeichendampfer BUSSARD

Unter diesem Titel werden bis zum 12. Flensburger Dampf-Rundum, Europas größtem Dampfertreffen teilnehmende Schiffe, groß und klein, in lockerer Folge vorgestellt.
 

Das Treffen finden in diesem Jahr vom 10. bis zum 12. Juli statt.

Wir setzen die Vorstellung fort mit einem der "großen" Teilnehmer, dem Seezeichendampfer BUSSARD.

http://www.flensburger-dampfrundum.com/images/flotte/Bussard_gro%C3%9F.jpg
























Die frühe Geschichte der BUSSARD ist eng mit Flensburg verbunden. Das Schiff wurde von der Königlichen Wasserbau-Inspektion Flensburg in Auftrag gegeben,  von der Meyer Werft Papenburg gebaut und 1906 in Dienst gestellt. Der erste Standort war Sonderburg, sozusagen "gleich um die Ecke". Zu den Aufgaben gehörte die Versorgung von Feuerschiffen und das Auslegen, Einholen und die Kontrolle, Versorgung und Wartung von Seezeichen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Kiel Heimathafen des Seezeichen Dampfers. Sein Einsatzgebiet war dei östliche Ostsee.
Das Schiff überstand beide Weltkriege, aber der Kessel musste im Jahr 1949 erneuert werden. Das übernahm die ursprüngliche Bauwerft Jos. L. Meyer in Papenburg. In den fünfziger Jahren wird das Schiff neuen Anforderungen angepasst: Bessere Logis fü die Besatzung, eine neue Messe, eine Funkbude hinter der jetzt größeren Kommandobrücke.
 
Als Bereisungs- und Versorgungsdampfer war der Bussard für das Feuerschiff „Fehmarnbelt" im Einsatz. Dabei wurde Proviant, Wasser, Brenn- und Treibstoffe sowie Ersatzteile transportiert, auch das 14-tätige Auswechseln der Besatzungen war eine Aufgabe. Mit seinem Schleppgeschirr konnten die Feuerschiffe auf Station geschleppt werden.
 
Aber die Hauptaufgabe war das Auslegen, Einholen und Bergen von Tonnen. Die Tonnen wurden dann kontrolliert und wenn nötig auch an Bord instand gesetzt. An den Tonnen wurden auch die Ketten und Laternen geprüft. Da damals die Laternen mit Gas betrieben wurden, musste auch der Gasvorrat gemessen und gegebenenfalls nachgefüllt werden. Dazu hatte der Bussard einen Gasvorrat von ca. 43qm3 an Bord. Diese Tanks wurden dann aber 1943 ausgebaut.
 
Ein neuer Kessel wurde im Jahre 1949 eingebaut. Der Kessel wurde von der Jos. L. Meyer Werft in Papenburg geliefert und eingebaut.
In den fünfziger Jahren wurde der Bussard mehrmals umgebaut. So wurde die Brücke vergrößert und eine Funkbude aufgesetzt. Unter Deck wurden die Räumlichkeiten für die Besatzung verbessert. Eine neue Messe wurde auf dem Achterdeck gebaut.
 
Allgemein bekannt wurde der Bussard dann auf der Kieler Woche als Start- und Zielschiff auf der Bahn „Bravo". Die weithin sichtbare Rauchfahne war für die Segler ein sehr hilfreicher Indikator für die Windrichtung. Bis 1979 wurden diese Fahrten durchgeführt.
Eine ganz normale Arbeitswoche an Bord begann am Montagmorgen. Der Kapitän traf sich mit den Zuständigen vom Tonnenhof um den Wochenplan zu besprechen. 

Aber BUSSARD passte nicht mehr lange in die Zeit, die Betriebskosten waren im Vergleich zu moderneren Schiffen einfach zu hoch. Im Jahr 1979 wurde das Schiff außer Dienst gestellt.
In der Maschine wurden die Vorräte an Schmierstoffen und Ersatzteile für den laufenden Betrieb übernommen. Das Frischwasser für den Bordgebrauch wurde gebunkert. Benötigtes Material für die Instandsetzung der Tonnen sowie auch neue Tonnen wurden verladen. Alle zwei Wochen wurden die Kohlevorräte aufgefüllt. Normalerweise waren es 50t Kohle, die insgesamt in die beiden Bunker gefüllt wurden. Der Heizer machte wieder Feuer im Kessel und fuhr langsam den Dampfdruck nach oben während der Koch zum Einkaufen das Schiff verließ. Bei kalten Kessel musste 30 Stunden vor Fahrtbeginn angeheizt werden. Bei voller Fahrt hatten die Heizer gut was zu tun. Ca 400kg Kohle mussten geschaufelt werden um den Leitenden Ingenieur genügend Dampf zu geben.
 
Am nächsten Tag war dann um 09:00 ablegen vom Tonnenhof in Kiel. Abends wurde dann geankert oder ein Hafen angelaufen. Am Freitag ging es dann wieder zum Tonnenhof nach Kiel zurück.
 
Die hohen Betriebskosten für den Bussard waren der Hauptgrund für die Außerdienststellung im Jahre 1979. Neue, modernere Schiffe übernahmen die Aufgaben des Bussards.
 
Im Jahr 2001 erwachte das alte Schiff zu neuem Leben. Eine Gruppe von Ehrenamtlern übernahm das Schiff und brachte es mit viel Sachverstand und Einsatz durch die technischen Prüfungen des TÜV.   
Seit dem Jahr 2005 betreibt der Verein „Dampfer Bussard e.V." die BUSSARD. Sie ist  von der SeeBG als Traditionsschiff zugelassen und darf bis zu 100 Personen befördern.


 Und jetzt noch in aller Kürze ein paar technische Daten:


Rumpflänge:40,6m
Breite: 8,1m
Tiefgang: 3,3m
BRZ:  247BRZ
Antrieb Dreifach- Expansionsdampfmaschine
Kohlefeuerung, Zwei-Flammrohrkessel
Geschwindigkeit  12kn
Leistung:540PSi 

Quelle: Internet



Bisher wurden vorgestellt:
 
Fahrgastdampfer SKJELSKØR
HEIHOO
Dampfschlepper STYRBJØRN
Staatsdampfer SCHARHÖRN
Pinasse MATHILDA 
Eisbrecher STETTIN
Doppelschraubendampfer PRINZ HEINRICH

07.06.15 Zeitinsel am Hafen

Funktechnik aus der Röhrenzeit. Die Aufnahme täuscht:
Vor Ort knn man die Exponate gut erkennen und die
Texttafeln sind auch gut zu lesen.
Am Flensburger Hafen gibt es außer dem Flensburger Schiffahrtsmuseum zwei weitere maritime Museen. Auch sie werden gemeinnützig betrieben. In ihrere Größe nahezu unscheinbar im Vergleich zu dem Flaggschiff im alten Zollpackhaus sind sie auf ihrem Gebiet nicht minder informativ. Und weil sie klein sind, kann man sie auch mal im vorübergehen besuchen, zumal sie keinen Eintritt kosten.
Über das Fischereimuseum an der Ostseite das Hafens haben wir schon früher berichtet.
Heute lockte uns die Ausstellung beim Steg der Klassischen Jachten im Historischen Hafen. Wer am Wasser entlang nach Süden geht, kann es
kaum verfehlen, es ist in einem der gelben Holzhäuschen beim Willi-Brandt-Platz zu finden. Gezeigt werden Wechselausstellungen, teils auch über nicht häufig präsentierte Themen. Zuletzt gab es eine Ausstellung über Bordtoiletten. Sie sind auf Schiffen heutzutage mindestens so wichtig wie eine trockene Koje.

Die aktuelle Ausstellung ist der Navigation von einst gewidmet. Wobei die Zeitangabe "einst" nicht auf die Aera der Wikinger und davor verweist. Dieses "einst" liegt in unserer schnelllebigen Zeit nur wenige Jahrzehnte zurück und ist doch schon so fremd wie Geschichten von Großvater und Uroma.
Wer also seinem Tag einen kleinen Aufenthalt auf einer Zeitinsel gönnen möchte: Nur zu! Der Besuch lohnt sich.

07.06.15 Blitzende Spitzen


An der Stadtpier, im Historischen Hafen Flensburg, liegt seit zwei Tagen der alte Dreimastschoner AMPHRITITE. Mit ihrem Holzrumpf zieht sie viele Blicke auf sich und mancher Spaziergänger bleibt stehen um das Schiff genauer zu  betrachten. Im Laufe der Jahre seit ihrem Stapellauf als Rennjacht im Jahr 1887 hat sie viel erlebt.

So ein altes und großes Schiff zu unterhalten erfordert einen entsprechenden Aufwand an Zeit und Geld. Um so erfreulicher ist die Botschaft die von Ihren Masttoppen ausgeht. Nach altem holländischem Brauch glänzen sie in purem Gold, um anzuzeigen: "Dieses Schiff ist schuldenfrei!"
Wer deswegen annimmt, dass AMPHRITITE auch in Geld schwimmt, wird von einem Blick ins Hafenbecken bitter enttäuscht. Auch AMPHRITITE schwimmt in nichts anderem als purem Wasser.

06.06.15 Wär mir zu viel Arbeit

Diesen Kommentar bekommt jeder oft zu hören, der am Bohlwerk sein Schiff in Ordnung hält. Die Standardantwort darauf ist dann "Keine Sorge, ist nicht ansteckend". Dabei geht an Tagen wie heute die Arbeit einfach gut von der Hand, selbst wenn sie beschwerlich erscheint. Die Sonne wärmt, aber es ist noch nicht zu heiß. Ein angenehmer Wind und das noch kühle Wasser schaffen ideale Bedingungen, um den Rumpf zu  schleifen und zu lackieren. Das geht bei Holzschiffen im Wasser am besten von Hand, auf einem stabilen Floß schwimmend. Elektrowerkzeuge wären einfach zu gefährlich. So können wir heute in Ruhe zusehen, wie die alte Handelsquase OLINE für die Saison fein gemacht wird. Und im Vertrauen sei gesagt, wer auf dem sanft schwankenden Floß ein paar Stunden zugange war, hat sein Ganzkörpertraining schon hinter sich und kann den Termin  im Fitnesscenter absagen.



06.06.15 L'HERMIONE ist angekommen


L'Hermione: Auf historischem Kurs den Atlantik überquert
Foto: Yorktown, Virginia

Vor eineinhalb Monaten ist der historische Nachbau der leichten Fregatte L'HERMIONE von L'Isle AIX aus mit Kurs Amerika in See gestochen. Sie soll in den früheren französichen Kolonien auf dem Gebiet der heutigen USA und Kanada an die Unterstützung der Insurgenten gegen die englische Kolonialmacht erinnern (Wir berichteten). Der Zielhafen Yorktown wurde heute erreicht. Die Reise führte über die Kanarischen Inseln.
Das Schiff wird in den kommenden Wochen an elf Städten an der Küste haltmachen, die für die amerikanische Unabhängigkeit besonders wichtig waren. Das Original lief 1780 im Hafen von Boston ein.

Die Reiseroute
Grafik: L'Hermione, frégate de la liberté

05.06.15 Zweiter Sommertag

Wie oft im Sommer ist der Museumshafen fast leer; die
meisten Schiffe sind unterwegs.
Heute wehte der Wind mäßig bis frisch aus Ost-Nordost mit teilweise starken Böen und manchen unerwarteten Windlöchern und -drehungen. Unter strahlend blauem Himmel waren - dem Wetter entsprechend - viele Segler unterwegs, die meisten kamen schon am Vormittag mit Backstagsbrise in Richtung Flensburg  angerauscht. Sie liefen allesamt auf Steuerbordbug. So hatten wir bei unseren Kreuzschlägen immer Vorfahrt. Das machte uns das Segeln noch vergnüglicher als ohnehin schon. Ein traditioneller Gaffelsegler kann nicht so viel "Höhe laufen" wie eine moderne Jacht. Da braucht es manchmal einen gewissen Sportsgeist, wenn ständig andere Schiffe Vorfahrt haben und durch Ausweichmanöver die mühsam erkämpfte Höhe zuschanden geht. Das blieb uns heute erspart. Auch der Schwell von Motorbooten hielt sich in Grenzen. Was bei Schachwind Nerven kostet und das bisschen Fahrt bremst, ging heute in der allgemeinen Windsee unter. Sogar das Wasserflugzeug störte kaum, denn Wind- und Seegeräusche  dämpften seinen Propellerlärm auf ein erträgliches Maß. Kurz und gut, wir segelten unter höchst erfreulichen Bedingungen.
Wir wollten nur ein paar Stunden auf der Inneren Förde verbringen. Sie waren schnell vorüber, und die Strecke bis Holnis Enge verging mit einigen Kreuzschlägen wie im Flug. In der langen Winterpause vom Segeln entwöhnt, fanden wir bei den Manövern heute wieder zum gewohnten Rhytmus zurück. Gerade bei einem Segler, der ohne jede Winsch gefahren wird, ist das Timing in den Manövern wichtig. Bei jeder Wende muss der Klüver ein paar Sekunden lang nahezu back stehen, um schnell auf den neuen Kurs zu kommen. Dauert es zu lange, ist es sehr anstrengend oder sogar unmöglich, die Klüverschot dicht zu setzen. Kommt der Klüver zu schnell lose, bleibt das Schiff in der Wende stecken. Ist aber der perfekte Moment abgepasst, kann die Schot auf dem neuen Bug von Hand dichtgesetzt werden. Das muss blitzschnell geschehen sonst kommt die Schot auf der Klampe ins Rutschen. Dann gibt es kein Halten und der Klüver steht zu offen für optimale Höhe. Das blieb uns heute erspart und so pflügte unsere alte Dame hoch am Wind gen Norden.
Nach drei Stunden und einer kräftigen Mahlzeit gingen wir dann wieder auf Gegenkurs. Jetzt gab es auch für uns mit einer Backstagsbrise Damensegeln pur. Der Wind, er hatte uns auf der Kreuz noch beihnahe die Sonnenhüte vom Kopf geblasen, schien sich schlafen gelegt zu haben. Er schob uns sachte und leise zurück Richtung Heimathafen. Die Gaffelsegel und die Baumfock bekamen jetzt einen anderen Trimm als hoch am Wind. Mit gelösten Unterliekstreckern wurde ihr Profil runder eingestellt. Auch der Klüver wurde offener gefahren. Nun hatten wir auch mehr Zeit, uns die Schiffe ringsum anzusehen. Besonders ist uns SEUTE DEERN aufgefallen, die ebenfalls unter Segeln Richtung Flensburg strebte. Und eine Jolle mit Steilgaffel. Ambitioniert sportlich von zwei jungen Männern gesegelt. Sie kamen dicht an
SEUTE DEERN nimmt schon mal den Klüver weg
uns heran, so hatten wir das Vergnügen, das muntere Boot von Nahem zu sehen. Wie es leicht über die Wellen glitt! Auch ein kleinerer Gaffelkutter mit braunen Segeln war unterwegs. Er lag seit der Rum-Regatta im Museumshafen. Wie bei dem Schwachwind gestern, waren auch heute wieder erstaunlich viele moderne Jachten unterwegs, die bei optimalem Segelwetter ihre Tücher aufgerollt ließen und eine Fahrt mit Maschine vorzogen.
Ost- oder Westind ist ideal, um in den Flensburger Hafen hinein zu segeln. Auch heute nutzten wir die Gelegenheit dazu. Dicht vorbei an den Dalben des Museumshafens überholte uns SEUTE DEERN, sie hatte ihre Segel schon draußen geborgen. Wir machten einen Aufschießer, die Vorsegel kamen glatt runter, danach das Groß und zum Schluss der Besan. Erst dann war die Maschine wieder dran und brachte uns die letzten Meter bis in die Box.
Es war ein rundum schöner Segeltag.