29.11.15 DAGMAR in Ushuaia angekommen

Liegeplatz der DAGMAR AAEN in Ushuaia, Argentinien
Bild: marinetraffic.com 
Die große Reise von Hamburg nach Ushuaia im Süden von Feuerland ist nun glücklich zuende gegangen. Das Expeditionsschiff von Arved Fuchs aus dem Museumshafen Flensburg ist am wichtigsten Etappenziel angekommen. Die Reise begann am 07. August und führte über Falmouth am Westausgang des Englischen Kanals nach Vigo im Westen von Nordspanien, nach Lagos in Portugal, mit einem ungeplanten Zwischenstopp in Figueira de Foz, ebenfalls in Portugal. Von dort aus ging es nach Arrecife auf Lanzarote (Kanarische Inseln). Jetzt kam der Sprung zur Afrikanischen Westküste,. Die Route führt über die Kapverden  zu den dem Kontinent vorgelagerten Bissagos-Inseln. Am 09. Oktober überquert sie den Äquator und erreicht zehn Tage später die brasilianische Inselgruppe Fernando de Noroñha. Wieder zehn Tage später läuft sie in Natal an der Brasilianischen Ostküste ein. Die nächste Station ist Rio de Janeiro. Dort liegt sie nahe der berühmt-berüchtigten Copacabana, bis sie weiter südwärts nach Punta del Este, wo sie am 16. November ankommt. Die Reise verlief, soweit bekannt, mit nur geringen Störungen und die Besatzung ist wohlauf. Am Wochende wird Arved Fuchs zu seiem Schiff reisen um die Fahrten am Südende des Amerikanischen Kontinents selber zu leiten. Ein ganzer Themenkatalog wartet auf seine Bearbeitung. Ein Höhepunkt wird der 400ste Jahrestag der ersten bekannten Rundung von Kap Horn in der modernen Geschichte sein. Ein anderer betrifft die Erinnerung an den leider weithin vergessenen deutschen Flugpionier Gunther Plüsschow
Wer die Stationen der Reise mit verfolgen möchte, kann das im Internet Tagebuch der DAGMAR AAEN nachlesen. Auch die HAFENMELDUNGEN haben über die Reise berichtet.
 

22.11.15 Meister und Werk

Der Modellbauer Adolf  "Adi" Born ist bei Liebhabern historischer Schiffsmodelle weit über Flensburgs Grenzen hinaus bekannt. Zahlreiche Modelle unterschiedlicher Größe schmücken Schiffahrtsmuseen und Wohnungen von Freunden der Traditionsschiffe. Genauer gesagt: von historischen Segelschiffen. in großem und kleinem Maßstab. Bei jedem sagte man, es sei das Beste, was man je gesehen habe und eine Steigerung sei nun nicht mehr möglich. Das war jedesmal ein Irrtum. Aber bei seinem neuesten Modell bleibt nun tatsächlich nicht mehr viel Luft nach oben.
Es ist das Modell der GJØA, mit der Roald Amundsen als erster die Nordwestpassage bezwang, also den Seeweg im Norden des Amerikanischen Kontinents. Es war im Jahr 1908, als er zusammen mit fünf anderen Männern nach drei Jahren Nome in Alaska erreichte. Das originale Schiff, eine Hardangerjakt  steht heute im Fram Museum in Oslo. Bevor Amundsen das Schiff im Jahr 1900 kaufte, war es 28 Jahre im Fischhandel eingesetzt.
In diesen Tagen legt Adi letzte Hand an sein neuestes Meisterwerk. Wie üblich sind alle Bauteile bis ins kleinste Detail von Hand selbst hergestellt und voll funktionsfähig. In allen Blöcken, groß und klein, drehen sich Scheiben mit einer Nut im für die jeweiligen Leinen und Taue passenden Maß. Die dünnsten Leinen messen weniger als einen Millimeter. Kauschen aus Messing sind von Hand seemännisch korrekt eingespleißt. Das läßt sich Adi nicht nehmen, schließlich ist er jahrelang vor dem Mast und auf der Brücke zur See gefahren. Wer sich seine Hände ansieht, glaubt das aufs Wort. Trotzdem gelingen ihm die kleinsten und feinsten Arbeiten. Aber Serien unzähliger Teile in gleicher Präzision anzufertigen, ist immer wieder eine große Herausforderung für ihn. Dagegen freut er sich jedesmal darauf, die Segel von Hand zu nähen- Stich für Stich, auch die Lieken. Sogar die Lögel sind, wie beim Original, angenäht. Auch bei der Decksausrüstung kennt er keine Kompromisse. Das Pumpspill, also die "Ankerwinde" ist voll funktionsfähig. Die Bewohner von Liliput aus Gullivers Reisen könnten ohne weiteres mit dem Modell davonsegeln und würden nur wenig Ausrüstung vermissen.
Das Modell hat Adi nach alten Plänen gebaut. Die waren aber nicht zweifelsfrei eindeutig. Das ist kein Wunder. Zum Einen waren die Unterlagen so genannte Blaupausen. Auf denen bleicht die Schrift und die Linien mit den Jahren aus und werden unleserlich. Zum anderen wurden Schiffe zu der Zeit nicht genau nicht immer nach detaillierten Vorgaben gebaut. Viele Pläne wurden je nach Erfahrung der Bootsbauer frei interpretiert. Fehler im Plan blieben dadurch verborgen. Wenn der Auftraggeber kurzfristige Änderungswünsche hatte, hinterließen diese oft keine Spur in den Plänen. Um so wichtiger, dass der Modellbauer das Bootsbauer-Handwerk versteht und sorgfältig recherchiert. Der Zeitaufwand hierfür ist beträchtlich. So kommen für ein Modell dieser Qualität zahllose Arbeitsstunden zusammen. Reich werden kann er dabei nicht. Pro Stunde kommt dann oft weniger heraus als bei einem Ein-Euro-Job. Aber historischer Modellbau ist schließlich mehr als eine Arbeit für Geld, sagt Adi und wer ihn kennt, weiß, das er es ernst meint.







23.11.15 Das nächste Projekt

GRETA heute
Der Historische Krahn von 1726 ist noch nicht wieder an seinem Platz, da startet im Museumshafen Flensburg schon das nächste Projekt. Auch dabei geht es um die maritime Historie, um was sonst. Diesmal steht der Elbfischer GRETA im Mittelpunkt. Die korrekte Typbezeichnung spricht zwar nicht unbedingt für eine große Nähe zu Flensburg. Dennoch gibt es einen starken vereinsgeschichtlichen Bezug hierher. Denn GRETA gehörte zu den Schiffen, die mit der Gründung des Vereins ihren Platz im Hafen eingenommen haben. Als Schiff eines Gründungsmitglieds, sozusagen als Gründungsschiff.
Nun kommt es noch einer längeren Diaspora in einem Hamburger Schuppen wieder in seine zweite Heimat zurück (Die HAFENMELDUNGEN bericheten). Für eine Buddel Rum soll der 107 Jahre alte  Fischkutter den Besitzer gewechselt haben.
Nun, bei alten Schiffen wird oft der größere Teil der Einstandssumme erst nach dem Besitzübergang fällig. Bei GRETA geht es dabei um die Restaurierung des Rumpfes. "Segel und Masten sind in gutem Zustand" sagt der vorletze Besitzer, der jetzt GRETA nach Flensburg geschleust hat. Wenigstens das. Aber Planken und der Achtersteven brauchen frisches Holz. Das soll die Chr. Johnson Skibs & Bådbyggeri auf die vermutlich noch festen Spanten nageln. Ein konkretes Angebot soll dafür auch schon vorliegen. Bis zum Baubeginn im Frühjahr steht der Rumpf auf dem Gelände der Werft. Dort werden übrigens viele hölzerne Traditionsschiffe aus Dänemark und Schleswig-Holstein gewartet und repariert. Auch die weitbekannte DAGMAR AAEN wird dort seit vielen Jahren regelmäßig auf höchsten Sicherheitsstand gebracht.
Das Projekt  soll ein neu zu gründender Förderverein vorantreiben. Wenn GRETA wieder in Fahrt ist - das soll zur Rum-Regatta 2016 sein -wird sie für die Jugendarbeit beider Vereine eingesetzt.
Damit wird diese wichtige Zukunftsaufgabe um ein weiteres Element ergänzt. Denn Jugendarbeit ist seit jeher ein Zentralthema im Museumshafen. Mehrere Schiffe unterschiedlicher Größe stehen dort für das Segeln mit Jugendlichen offen.

Zur Gründungsversammlung des neuen Fördervereins lädt der Museumshafen in sein Vereinsheim

Herrenstall 11
Flensburg

ein und zwar am

11. Dezember 2015 um 19.00 Uhr

Die eigentliche Gründungsversammlung ist auf zwei Stunden angesetzt, nachher bleibt Zeit für Gespräche und mehr.

Wer teilnehmen und vielleicht auch gleich beitreten möchte, wird gebeten sich vorher mit Günter Wulf in Verbindung zu setzen. Das geht per E-Mail oder Mobil-Telefon unter:

guenthi@foni.net oder telefonisch unter 0172-452 6444

22.11.15 Zum Guten Schluss

Die Aktionsrunde des Museumshafens zur Wiederherstellung des Historischen Krahns von 1726 ist mit der Versteigerung am Freitag Abend zuende gegangen. Dem kleinen Traditionsverein ist es damit gelungen, die Finanzierung der geschätzen Baukosten zu sichern.
Das wir hier sein dürfen“, eröffnete Sabine Große-Aust, Vorsitzende des Museumshafens, die Auktion, „verdanken wir der Geschichte und vielen Menschen, die sich für 2015 die Aufgabe stellten, den Erhalt des „Historischen Hafenkrahns von 1726“ zu sichern und den Historischen Hafen attraktiv zu gestalten“.
Sie meinte damit die vielen Akteure im und um den Museumshafen Flensburg e.V., die sich sich für den Erhalt des Wahrzeichens mächtig ins Zeug legten. Im Sommer gelang ihnen mit einer mehrtägigen "Kunst für Krahn" Aktion mit namhaften Künstlern ein innovativer Auftakt dem viele kreative Aktionen folgten. Manchmal hätte das Wetter besser mitspielen können, aber die Akteure ließen nicht locker. So kamen größere und kleinere Spenden zusammen. Diese Beharrlichkeit hat wohl schließlich mit dazu beigetragen, dass die Trägergesellschaft Kaysers Hof den stattlichen Rest der benötigten Summe mit in den Spendentopf fließen ließ. 
„Uns liegt die Gestaltung des Historischen Hafens mit dieser europaweit einmaligen Meile an der Flensburger Hafenwestseite am Herzen und der historische Kran gehört als dominierendes Zeichen schon lange zum Stadtbild.“ teilte es dazu mit.
Die Mitglieder hatten in der Frage ob der Verein den Krahn erhalten solle, lange unterschiedliche Auffassungen. Nun können sich die Befürworter bestätigt fühlen.

22.11.15 Herbstwind am Hafen

Der Pegelstand im Flensburger Hafen (https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=9610010)















"Der nächste Winter kommt bestimmt." mahnt die Werbung. Heute ist er schon ein bisschen da. Nach einer kalten Nacht befeuert Tief "Jürgen" den Wind. Der dreht von West auf Nord und treibt zum ersten Mal in diesem Herbst Schneeschauer über die Förde und drückt das Wasser in den Hafen, bis es aus den Gullies quillt und die parkenden Autos auf der Schiffbrücke sich in wachsenden Pfützen spiegeln. Erstaunlich, dass die meisten von ihnen örtliche Kennzeichen haben. Denn in jedem Jahr versinken etliche PKW am Hafen in dem immer wieder bei Nordwind steigenden Hafenwasser.
Die Schiffe im Museumshafen rucken an den Leinen, denn die Wellen sind kurz und zu hoch für einen ruhigen Liegeplatz. Die letzen Jollen am Lüttfischersteg tanzen in dem zunehmenden Schwell.
Zwei Schwäne haben den Bogen raus. Sie schaukeln gemütlich zwischen den großen Rümpfen der Auflieger der Museumswerft.







Auf dem Bohlwerk liegt der erste Schnee - noch als Matsch. Ab Dienstag soll die Tagestemperatur wieder steigen. Dann sind die ersten Winterszenen erstmal vorbei. Aber der Winter wird zurückkommen - globale Erwärmung hin oder her. Doch Kopf hoch! in nur fünfeinhalb Monaten beginnt die Rum-Regatta und mit ihr die Sommersaison 2016.

21.11.15 Termine, Termine!

Die Terminübersicht 2015 wurde mit neuen Informationen des Flensburger Schifffahrtsmuseums aktualisiert.

20.11.15 Gunst der Kunst

Heute Abend war das Foyer des Flensburger Schifffahrtsmuseums Ort der Auktion "Kunst für Krahn", die der Museumshafen Flensburg veranstaltete. Zahlreiche Schlachtenbummler und Bieter kamen in dem ehemaligen Zollpackhaus zusammen, um auf der Benefizaktion des Traditionsschiffsvereins eines oder mehrere Kunstwerke zu ersteigern. Am Ende hatten fast alle Objekte ihre zufriedenen Liebhaber gefunden und zufrieden mit dem Ergebnis war auch der Verein.

Bis zum letzten Augenblick war der Erfolg nicht sicher, hatten doch sowohl der Veranstalter als auch die Spender der Kunstwerke wenig bis keine Erfahrung mit einer solchen Auktion.
Die Besucher und Bieter konnten sich jedoch im Vorfeld ausführlich und in Ruhe informieren. Einige kamen mit dem Wunsch, ein bestimmtes Werk zu ersteigern, andere ließen sich durch die anfeuernden Sprüche des Auktionators mitreißen. Zu der guten Stimmung trug auch die musikalische Darbietung eines Duos bei, die vorher und in den Pausen für eine lockere Atmosphäre sorgten.
Sehr hübsch war auch, wie die Auktionsware vor jedem Durchgang präsentiert wurde. Der Geschäftsführer des Museumshafens hatte sich eigens für diesen Anlass einen Frack angelegt und weiße Handschuhe übergestreift. Als er die Objekte von Tisch zu Tisch trug, um sie den Anwesenden zu präsentieren stieg die gefühlte Wertigkeit der Objekte deutlich an.
Alles in Allem eine gelungene Veranstaltung und ein deutlicher Schritt vorwärts bei der Finanzierung des neuen Historischen Krahns. Er soll den Gästen der nächsten Rum-Regatta wie gewohnt den Weg in den Hafen weisen. Dazu wird es wohl kommen.
Zufriedene Gesichter bei den erfolgreichen Bietern
Foto: Hans Hermann Heyer


16.11.15 DAGMAR in Punta del Este

Der rote Haikutter DAGMAR AAEN, Expeditionsschiff von Arved Fuchs aus dem Museumshafen Flensburg, ist heute in Punta del Este in Uruguay an der Mündung des Rio de la Plata angekommen. Ihr letzter Hafen war Rio de Janeiro in Brasilien. An ihrem neuen Ort ist es teils heiter, teils wolkig bei 16°C, der NE weht mit 4 bft.
Hier in Flensburg ist es zu Zeit regnerisch bei 12°C und der SW weht mit ca fünf bft. Es soll Böen um acht bft geben. Bleibt also schön da, wo ihr seid. Wir wünschen einen erholsamen Aufenthalt!

15.11.15 Kunst-für-Krahn-Auktion

Ein schöner Schluss ziert alles, sagt der Volksmund. Was die Rettung des Historischen Krahns*) von 1726 betrifft, liegt es an den Teilnehmern der Auktion im Schifffahrtsmuseum am kommenden Freitagabend, ob es dazu kommt. Zu wünschen wäre es dem veranstaltenden Verein Museumshafen Flensburg e.V..
In einer großen gemeinnützigen Aktion hatten sich schon zuvor Freunde, Gönner und die Mitglieder für den Erhalt des Flensburger Wahrzeichens eingesetzt. Dazu gab es im Sommer bereits eine mehrtägige Aktion "Kunst unterm Krahn" mit namhaften Künstlern. Wie berichtet, war das hölzerne Bauwerk in die Jahre gekommen. Seine Fraßfeinde, genannt Käfer und Pilz hatten an seiner Standfestigkeit genagt. Jetzt soll er ersetzt werden. Natürlich so original wie irgend möglich. Den Gästen der nächsten Rum-Regatta soll er den Weg zum Bohlwerk weisen.
Jetzt lädt der Verein Museumshafen zu der Auktion ein. Die Erlöse werden ausschließlich für die Wiederherstellung verwendet:
"Einladung zum „Grande Finale“ 
Mit einer Auktion wollen wir diese Aktion nun gemeinsam beschließen. Am 20. November 2015 um 19.00 Uhr im Schifffahrtsmuseum Flensburg findet die Auktion „Kunst für Krahn“ statt. Eine nicht ganz klassische Versteigerung zugunsten des „Historischen Hafenkrahns“.

Zu dieser KUNST-FÜR-KRAHN-Auktion laden wir hiermit herzlich ein. 
Die Objekte sind  im Museumscafé „muse maritim“ ausgestellt und Gebote können dort schon abgegeben werden.
Also herzlich willkommen zu einem schönen Abend mit Kunst, Kultur und Klönschnack und viele Grüße,
Sabine, Ben, Martin und Achim – der Vorstand"


























Leider gibt das System keine bessere Darstellung des Katalogs her. Auf Wunsch senden wir gerne eine Version als PDF-Dokument zu. Anfragen unter: mail@wiebke-bohlen.de

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*) das ist kein Tippfehler. KRAHN ist, wie das Bauwerk auch, historisch korrekt. Im 18. Jahrhundert war eben vieles anders, so auch die Orthografie.

12.11.15 GRETA kommt näher

Jetzt kommt noch eine große Plane drüber, dann kann GRETA auf den Beginn der Restaurierung warten.


























Die erste Etappe ist geschafft. Heute Nachmittag erreichte der Bootstransporter mit dem alten Elbfischer GRETA aus der Gründungszeit des Museumshafens die Werft Chr.J. Skibs & Bådbyggeri in Egernsund. Er wurde von einer Gruppe aus dem Museumshafen Flensburg erwartet, wo der alte Fischereisegler aus dem Jahr 1909 künftig festmachen soll. Die Reise von Hamburg nach Egernsund war störungsfrei, was allgemein als gutes Omen gewertet wurde. Somit können die Initiatoren aus dem Musuemshafen und drumherum weiter an einem hoffentlich störungsfreien Verlauf des Rettungsprojektes arbeiten. Denn was an dem in mehrfacher Hinsicht historischen Schiff zu tun ist, läuft augenscheinlich darauf hinaus. Die Planken am Rumpf sind teilweise stark geschrumpft und der
Der oeiginale SABB.Schiffsdiesel ist auch dabei
Foto: Sabine Große-Aust
Achtersteven hat auch schon bessere Tage gesehen. Bootsbauer der Werft haben das Schiff noch beim bisherigen Eigner inspiziert und ein Angebot für die Beplankung ist auch schon vorhanden, war zu erfahren. Es bedeutet, dass der Rumpf mehr als nur einen Pott Farbe braucht, bis das Traditionsschiff wieder so aussieht, wie ein Schiff im Museumshafen aussehen soll. Doch "obenrum ist alles in Ordnung, auch das Rigg und die Segel", sagt einer, der es wissen muss.
Nun wartet der alte Fischkutter im Winterlager der dänischen Werft, bis die Arbeiten an FRIEDA von HADERSLEBEN abgeschlossen sind und die Werfthalle wieder frei ist. Wir haben in den HAFENMELDUNGEN
Der Achtersteven benötigt noch Zuwendung
mehrfach über die umfangreichen Arbeiten an FRIEDA berichtet. FRIEDA war zusammen mit GRETA bei der Gründung des Vereins Museumshafen dabei.
Bis die Arbeit beginnt, soll sich der Förderverein zusammenschließen. Die gesetzlich notwendigen Gründungsmitglieder sind schon bekannt. Auch für die Satzung gibt es schon Ideen. Einige Schiffe im Historischen Hafen werden durch Fördervereine erfolgreich betrieben. Das "Gewusst wie" ist von daher vorhanden. Nun werden noch weitere Mitglieder gesucht, die mit Rat, Tat und Geld dem handigen Schiff zu einem neuen Leben verhelfen.

Ansprechpartner sind:
Günther Wulf
E-Mail: guenthi@foni.net,
Tel: 0049-0461 24628
mobil: 1724526444

oder
Museumshafen Flensburg e.V.
E-Mail: info@museumshafen-flensburg.de ,
Tel.: 0049 461 2 22 58,
oder 
Sabine Große-Aust
mobil: 0152 26088082

11.11.15 Leinen eingeholt

Legt ein Schiff ab, lautet das letzte Kommando "Leinen ein!" Sie werden jetzt nicht mehr benötigt, halten sie doch das Schiff im Hafen, den es gerade verlassen will. Sind sie gelöst, kommt die Rückmeldung "Leinen sind eingeholt". Jetzt ist das Schiff frei und kann fahren, wohin es will.


Der Rügenwalder Kutter AURORA von ALTONA lag bis Anfang des Jahres auf dem Liegeplatz in der Mitte des Bohlwerks. Dann reiste er ab und nur seine Festmacherleinen zeigten, dass der Liegeplatz "besetzt" ist.  
Heute sammelte der Eigner die dicken Leinen ein. Sie werden an einem neuen Liegeplatz gebraucht. Dort läge man ruhiger und näher beim Lieblingsrevier in der Dänischen Südsee, sagte er. Aber an der nächsten Rum-Regatta wolle er auf jeden Fall wieder mit seinem Schiff teilnehmen. Dann packte er die Leinen in sein Auto und fuhr weg.

10.11.15 ANNA ELISE geborgen

ANNA ELISE am 25.07.2013 in Flensburg
Erst jetzt erhielten wir die Nachricht, dass der Haikutter ANNA ELISE  am 02. November im Øresund südlich des Prøvestenen einen Dringlichkeitstruf abgesetzt hat und daraufhin zum Amerikakai imn Kopenhagen geschleppt wurde. An Bord befanden sich 16 Personen. Die Ursache der Havarie wurde nicht berichtet.
Das Schiff wurde 1932 von J. Christoffersen auf Fanø für den Fischfang in der Nordsee gebaut und fuhr unter dem Namen NIELS RUD E454 für Ole Jensen Rud in Esbjerg. Sie ist 25 Meter lang, 5,02 Meter breit, hat 2,35 Meter Tiefgang und eine Segelfläche von 240 qm. In den Jahren 1980 bis 84 wurde sie zum Traditionssegler umgebaut.
ANNA ELISE war im Juli 2013 zu Gast im Flensburger Hafen.

10.11.15 Termine, Termine!

Aktuell zum Thema "Flüchtlinge" erinnert das Flensburger Schifffahrtsmuseum an eine Veranstaltung, die von der Flensburger Amnesty International-Gruppe präsentiert wird.

Aus der friedlichen Protestbewegung in Syrien hat sich ein grausamer Krieg entwickelt. Millionen Menschen sind auf der Flucht, Hunderttausende wurden getötet, verletzt oder sind in Haft. Auch viele Intellektuelle und Künstler mussten aufgrund individueller Verfolgung das Land verlassen, nur einige wenige sind geblieben. Die Flensburger Amnesty International-Gruppe präsentiert am Donnerstag, 12. November um 19.30 Uhr im Schifffahrtsmuseum eine Lesung zu diesem Thema mit Larissa Bender. 
In ihrem Sammelband "Innenansichten aus Syrien" hat die Journalistin, Übersetzerin und Dozentin Beiträge von syrischer Schriftstellerinnen und Schriftstellern zusammengestellt, die von innen heraus, also aus syrischer Perspektive zeigen, wie die Menschen ihr individuelles Schicksal und die Zerstörung ihrer Heimat erleben. An dem Abend im Schifffahrtsmuseum wird Larissa Bender zudem aus dem Reisebericht "Die gestohlene Revolution" von Samar Yazbek lesen. (Eintritt frei) 

08.11.15 GRETA kehrt zurück

GRETA im Jahr 1979, als der Museumshafen gegründet wurde
Als FRIEDA von Hadersleben den Museumshafen vor drei Jahren verließ, gab mit ihr das letzte Schiff den Liegeplatz am Bohlwerk auf, das schon bei der Gründung des Vereins dabei war. Jetzt aber kommt ein Schiff zurück an den Ort "wo alles begann", nämlich GRETA, der frühere Elbfischer mit dem Fischereikennzeichen HF 461 aus dem Jahr 1904.
GRETA heute, vor der Rückkehr in den Museumshafen
Noch steht sie "hoch und trocken" in einer Hamburger Bootshalle, wo sie die letzten Jahre überdauerte. Im Rahmen eines Eignerwechsels wird sie an einen Verein übergeben, der  sich als Freundeskreis künftig um sie kümmern will. Schon am Donnerstag soll sie in Egernsund auf der Werft von Christian Johnson eintreffen, wo ihr Rumpf fachgerecht überholt wird. Sie könnte also bereits im nächsten Frühling wieder im Museumshafen am Bohlwerk dauerhaft festmachen.

"Der „Förderverein Greta“ wird sich um den Aufbau und den Erhalt des Schiffes im Museumshafens kümmern." so Sabine, Vorsitzende des Museumshafens. "Mit diesem neuen Vereinsschiff und dem Förderverein möchten wir Nachwuchs als Mitwirkende für den Museumshafen gewinnen." Sie fährt fort: "Zurzeit ist ein Förderverein in Gründung. Mitglieder dieses Vereins und Alle, die Freude daran haben, mit der GRETA ein Vereinsschiff im Museumshafen Flensburg zu betreuen, an Aufbau und Erhalt mit zu wirken und natürlich auch zu segeln, sind dazu herzlich eingeladen. Schon auf der Werft in Egernsund können sie als GRETA-Crew mit Hand anlegen".
Wer mitmachen möchte, kann den Förderverein GRETA erreichen unter:

Günther Wulf: guenthi@foni.net, Tel: 0461 24628 mobil: 1724526444
oder auch
Museumshafen Flensburg,
E-Mail: info@museumshafen-flensburg.de ,
oder Telefon:
0049 461 2 22 58,
oder  Mobil:
Sabine Große-Aust: 0152 26088082
ein erster Kontakt ist auch am 12. November um 15:00 Uhr auf der Werft C.J. Skibs og Bådebyggeri ApS, Havnevej 15, Egernsund, Dänemark

06.11.15 Ernst Nicol, ein Flensburger gibt mehr Sicherheit auf See



Schiffe schwimmen, Schiffe sinken; das ist so seit der Mensch versucht, die Meere zu bezwingen. Schon früh versuchte man, mit Schwimmkörpern aus Kork und aufgeblasenen, geölten Leinensäcken die Seefahrt sicherer zu machen. Mit der modernen Passagierschifffahrt wurden mehr Menschen befördert und die Anzahl der Schiffbrüchigen stieg mit jedem Untergang - die Chancen in offenen Booten zu überleben waren gering. Die Gefahr zu kentern, zu ertrinken, zu erfrieren oder beim Zuwasserlassen der Boote ins Meer geworfen zu werden war größer, als gerettet zu werden.
Seit dem Unglück der Titanic gibt es die SOLAS (safety of life at sea), die erstmals internatinonal verbindliche Sicherheitsvorschriften formulierte.
Rettungsboote, Schwimmwesten und Regeln bei Schiffsunglücken wurden allgemein verbindlich.



Heute  ist das geschlossene Rettungsboot, kentersicher und mit Antrieb Standard, entwickelt von Ernst Nicol, der schon als Junge von Schiffen begeistert war - an die 300 Knetmodelle hat er von 10 Jahren an gefertigt!  Der Weg zum Schiffbauer und später Konstrukteur war vorgegeben. Leider nach der Lehre in Flensburg (FSG) eine Unterbrechung der Berufslaufbahn als Soldat und Kriegsgefangener.
Dann Schiffbauer in Flensburg bei der Maschinenbauanstalt Johannsen & Sörensen. Als bei der Husumer Werft Gebr.Kröger eine Stelle für Panung und Einkauf frei war, griff er zu und in seiner Arbeit als Konstrukteur prägte er die Küsten- und Fördeschifffahrt.  Erst nur kleine Einheiten, die von Besatzungsmächten zur Versorgung der Bevölkerung gestattet wurden, Kümos von 300 BRT (ähnlich Caroline Samsø), später Containerschiffe, Schwerlastschiffe, Behördenschiffe, Fahrgastschiffe,
Fischereifahrzeuge und Yachten (SANCOUSSI STAR im Flensburger Hafen hat er entworfen).
Und als die Fördeschiffe noch schön und schnittig waren, kamen sie von seinem Reißbrett (damals wurden Entwürfe noch mit Tusche gezeichnet, nicht mit CAD).
Die Beobachtung einer schwimmenden Dose brachte den Schiffsbauingenieur Ernst Nicol auf die Idee, sich mit der Verbesserung der Rettung auf See zu befassen. Nicht in seiner 60- Std.-Arbeitswoche, sondern in seiner Freizeit (mit der Erlaubnis seines Arbeitgebers, der in Entwicklung und Bau eines geschlossenen Rettungsbootes keine Zukunft sah). 1954 war die Konstruktion fertig und die langwierigen Anmeldungen zu Patenten begannen. Dabei wurde er von seiner Frau Leni tatkräftig unterstützt, die alle Anträge schrieb und an seine Arbeit glaubte.



In zehn Ländern hat Nicol Patente angemeldet, ein groß Teil des Privatvermögens investiert und gegen alle Widerstände (es waren nur offene Boote von SOLAS zugelassen) wurden1957 die ersten geschlossenen Rettungsboote auf deutschen Seeschiffen installiert. 1960 wurden international  erstmals geschlossene Rettungsboote zugelassen. Erst 1983 wurden geschlossene Rettungsboote als internationaler Standard vorgeschrieben (23 Jahre später!).Der Vordenker ist nicht reich geworden, die Aufrechterhaltung von Patenten ist sehr teuer und Ideen einmal ausgebildet werden international weiter entwickelt und kopiert. Er weiß nicht, wie viele Seeleute durch seine Erfindung gerettet wurden, meint er bescheiden. Schiffsunglücke gibt es immer noch und die Männer auf See werden dankbar sein, wenn sie überleben. Seine Pläne und Modelle hat Ernst Nicol dem Schifffahrtsmuseum seiner Geburtsstadt Flensburg vermacht.

Ab Sonntag ist ein Teil der historisch einzigartigen Sammlung in der Ausstellung "Unsinkbar" bis zum 29. Mai 2016 im Flensburger Schifffahrtsmuseum zu sehen.

04.11.15 Fernweh


Bild: © Arved Fuchs Expeditionen/ Aktuelle Nachrichten (Marcel)




















Die Internetseite mit den Reiseberichten der DAGMAR AAEN zeigt heute in einem kurzen Video Bilder der Reise über den Südatlantik. Für alle, die ein wenig Fernweh tanken möchten, ein absolites Muss, zumal wem der hiesige Nebel aufs Gemüt schlägt. Das Bild zeigt einen Schnappschuss aus der gut zwei minütigen Aufnahme.
Nicht zu empfehlen für Leser der HAFENMELDUNGEN, die gerade eine Sinnkrise ihres Lebens durchlaufen. Zu sonstigen Risiken und Nebenwirkungen sollte ein Therapeut oder Seelsorger konsultiert werden.

03.11.15 Klingt bekannt


Foto: Nigel Waller












Schon wieder ist ein Traditionsschiff scheinbar überraschend gesunken. Noch am Sonntagabend schwamm es sicher längsseits einer Luxusjacht im Bau, am Montagmorgen ragen nur noch die teilweise gebrochenen Masten aus dem Hafenwasser. Spricht man mit Fachleuten über mögliche gemeinsame Ursachen, kommt schnell das Thema Pflege und Wartung hoch. Schließlich versagt ein marodes Ventil oder eine Lenzpumpe in einem Kunststoffrumpf genau so, wie in einem Stahlrumpf oder in einem Rumpf aus Holz. Könnte die Ursache ein besonderer menschlicher Faktor sein, der bei bestimmten Eignern häufiger vorkommt als bei anderen? 
Das englische News Portal "The Cornishman Online" berichtet heute über das Schicksal eines Noch-nicht-Piratenschiffs. Es sank gestern Morgen im Hafen von Pencanze, Cornwall, nach einem jahrelangen Versuch, den ehemaligen Fischkutter zu einem "Piratenschiff" umzubauen. Festgemacht hatte es neben einem anderen Langzeitprojekt, in dem ein schwedisches Behördenschiff zu einer Luxusjacht umgebaut werden soll. Diese Baustelle soll auch derzeit nicht so recht vorangehen.  The Cornishman online:
"Der Betreiber der Café-Bar The Boatshed auf der Straßenseite gegenüber der Noch-nicht-Luxusjacht, freut sich über den Untergang des Bootes: "Das rote Wrack lag in der Ecke des Dockhafens zusammen mit etlichen anderen Wracks und Booten, die wahrscheinlich niemals wieder zur See fahren werden. Das ist nicht so, wie der Hafen von Pencanze sein sollte - diese Ecke sollte kein Friedhof für alte Schiffe sein".
(Übersetzung: HAFENMELDUNGEN)

02.11.15 DAGMAR AAEN in Rio angekommen

Quelle: Google Maps


Es ist Mittags Ortszeit als DAGMAR AAEN in  der Brasilianischen Metropole ankam. Nun liegt sie in der geschützen Bucht des Stadtteils Gloria - nur ca. sechs Kilometer von dem berühmten Strand von Copacabana und dem Zuckerhut entfernt.

02.11.15 Herbstgedanken


Heute morgen klappte Carsten, der immer fleißige Helfer auf dem Bohlwerk, den Schlagladen der ehemaligen Wachhütte am Bohlwerk ein letztes nach der Fischbrötchensaison zu. Jetzt kann das schwarze Blockhaus in den Winterschlaf sinken.

Standen gestern trotz des trüben Wetters noch viele Besucher Schlange, verirrte sich heute nahezu niemand zum Museumshafen. Lag der Andrang gestern also am verkaufsoffenen Sonntag oder an der letzten Fischbude vor der Grenze? Dabei entsprach der Zulauf etwa dem der letzten Monate, wenn Besucher "einmal Matjes" oder "einmal Lachs" oder andere Variationen des nordischen Fastfood bestellten.
Die wenigen Passanten von heute wären somit ein Maß für die Attraktion des Museumshafens an sich. Was für die These spricht, dass ein Museumshafen ohne Fischbude weniger attraktiv ist als eine Fischbude ohne Museumshafen.
In der politischen Diskussion um maritime Historie steht das Thema "Tourismusförderung" immer weit vorn. In der Projektbeschreibung der Kongelig Classic im Rahmen der Interreg4a-Förderung zum Beispiel lautet der erste Satz "Ziel des Projektes ist es, die einzigartige maritime Kulturgeschichte dieser Region zu vermarkten". Das lässt sich der Staat einiges kosten. Bei dem Interreg-Projekt war es fast eine Million Euro. Dabei könnte man sich den teuren Umweg über Museumshäfen, Schifffahrtsmuseen und maritime Veranstaltungen sparen und direkt an den wirklichen Wunsch der Besuchermassen anknüpfen: Essen, trinken und Unterhaltung.
Die Stadt Flensburg ist darin bereits weit vorangekommen. Bei der sogenannten "Macherkonferenz" zur Gestaltung der Schiffbrücke wurde aus den Beiträgen engagierter Bürger erstens die Forderung nach einer gastronomische Nutzung der Fläche und zweitens eine Bühne für Musikaufführungen destilliert. Da kann man bald auf echte Schiffe ganz verzichten. Ein paar Plakatwände mit einschlägigen Bildern könnten das maritime Flair genau so gut verbreiten, wären billiger zu haben und leichter zu entsorgen. Eine Beachbar ohne Strand haben wir ja auch schon.