16.10.15 Leinen los zur Apfelfahrt

Die Apfelfahrt wird vom Museumshafen gerne die "Kleine Schwester der Rumregatta" genannt. Sieht man eine "Kleine Schwester" nach längerer Zeit wieder, heißt es meist "Du bist aber groß geworden". Mit diesen Worten wird die Apfelfahrt heute nicht begrüßt. Gegenüber dem letzten Jahr legten mittags nur halb so viele Schiffe zur Reise nach Glücksburg ab. Die Wettervorhersage mag mit zu der Enthaltsamkeit beigetragen haben; von mehreren Litern Regen pro m² und Stunde war die Rede. Und gestern noch schwappten Wellen über den Jollensteg. Schließlich blieb es zum Glück bei Nieselregen und der Wasserstand sank auch wieder.
Von den Lüttfischer machten sich immerhin zwei Jollen auf den Weg nach Glücksburg. Gestartet sind die Arendalsjekte ARVED und die Buttjolle MINNA ROEDER. Mit einem Reff im Großsegel kreuzten sie gegen den ungünstigen Nordost aus dem Hafen. Anders als bei der letzten Apfelfahrt ist ihr Ziel mehr als doppelt so weit entfernt. Kollund Mole schied in diesem Jahr kurzfristig aus (wir berichteten).

Die Wetterprognose für die kommenden Tage ist wieder einmal nicht besonders günstig. Aber nachdem es heute auch nicht ganz so schlimm wurde wie vorhergesagt, hoffen die Apfelfahrer auf gute Bedingungen für den Apfelmarkt auf dem Bohlwerk.
Die Erlöse der Veranstaltung will der Verein Museumshafen für die Wiederherstellung des "Historischen Krahns von 1726" verwenden. Wer die "Kleine Schwester" gerne mag, wird sie auch deswegen nicht im Regen stehen lassen, wie man so sagt und am Wochenende einen Besuch am Hafen einplanen. Schließlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung.Und Wolkenbrüche wird es nicht geben, denn soviel Wasser ist nicht mehr oben.

21:00 Uhr - Nachwort:
Unsere Jollensegler kamen abends zum Aufwärmen in die Vereinskneipe und erzählten von ihrer Apfelfahrt. Es war ja bekanntlich recht feucht und der Wind blies aus Nordost, also genau der Richtung, in die sie wollten.
Bei einem der Kreuzschläge kamen sie der Mole von Kollund nahe. Zu ihrer Verwunderung sahen sie dort einen kleinen (Apfel-)Markt, den der dortige Ruderclub ausgerichtet hatte. Da sind sie dann geblieben und nicht nach Glücksburg weitergesegelt.
Anders als bisher wird dieses Fest auf der Mole von der Gemeinde nicht mehr finanziell unterstützt. Deshalb mussten sie diesmal ihre Bratwurst selber bezahlen. Das war natürlich kein Problem und sie haben sich bei den Nachbarn in Dänemark wohlgefühlt.