05.09.15 Da legst mi nieder

Szene vom Krahnfest ("Kunst für Krahn") im Juni. Das rote Kreuz symbolisiert
den desolaten Zustand des Patienten, sein besonders befallenes Bein ist bereits
geschient 
Dem maroden "Historischen Krahn von 1726" auf dem Bohlwerk geht es bald an den Kragen. Schon am 16. September soll das von Holzschädlingen schwer befallene Bauwerk flach gelegt werden. Es gibt wenig Hoffnung, daß einzelne Bauteile für die Rekonstruktion verwendet werden können. Vermutlich muss das Ständerwerk komplett ersetzt werden. Damit wird 2015 das erste Jahr im 2. Jahrtausend n. Chr. sein, in dem der Apfelmarkt nicht unter dem Wahrzeichen am Hafen abgehalten wird. Aber schon im nächsten Frühjahr soll der Nachfolger den selben Platz einnehmen. Wie man hört, ist das Projekt im Plan. Zurzeit werden Bezugsquellen für das Holz ausgewählt.
Das haben das zahlreiche Freunde und Gönner des Traditionsvereins möglich gemacht, die mit vielen Klein- und auch stattlichen Großspenden die Finanzierung ermöglichen. Darunter einige, die man bis dahin nicht einmal kannte. Erst ein Krahnfest für die Sanierung der Holzkonstruktion gab ihnen den wirklichen Anstoß, sich für den Erhalt einzusetzen. Obwohl das Wetter dieser Aktion enge Grenzen setzte, ließen sich die Akteure und die Freunde des Krahns nicht abschrecken. Namhafte Künstler, Sänger, Musiker und Autoren haben die Gäste in einem Benefiz-Programm unterhalten und die Taschen der Spender geöffnet. Oder hat vielleich auch gerade das heftige Regenwetter günstig gewirkt? Bekanntlich hilft doch jeder gerne, wenn der Hilfe suchende selber unerschütterlich am Erfolg arbeitet. Das diese Regel wirkt, hat der Museumshafen bei strömendem Regen wieder einmal gezeigt.
Nun wollen wir mal sehen, ob dieses Erfolgsmodell auch auf Veranstaltungen bei schönem Wetter übertragen werden kann. Das könnte durch eine Apfelfahrt (16. bis 18. Oktober) im herbstlich-milden goldnen Oktober bewiesen werden. Die Organisatoren geben ihr Bestes, um das möglich zu machen. Denn schließlich wird auch der Überschuß der Apfelfahrt für die Wiederherstellung der historischen Immobilie benötigt.
Auch die Mitglieder des Vereins bereiten sich kräftig auf ein gelungenes Apfelfest auf dem Bohlwerk vor. Der Eigner des Post- und Passagierseglers FULVIA af ANHOLT  (1898 für den Dienst auf der Route nach Anholt in Dienst gestellt) wird beispielsweise den Erlös der Rundfahrten  während der Veranstaltung dem Verein übergeben. Weitere Mitglieder gestalten den Apfelmarkt und hökern was das Zeug hält, ebenfalls um die Vereinsaufgaben zu unterstützen. Einzelheiten sind aktuell auf der Seite Terminübersicht 2015 zu finden.