12.08.15 Heimkehrer und andere Reisende

FULVIA zurück aus Rostock....
Knapp 10 Tage lang war der Museumshafen nahezu verwaist. An manchen Tagen lagen nur drei Schiffe am Bohlwerk. So auch heute, bis gleich vier Heimkehrer ihren angestammten Liegeplatz einnahmen. Drei hatten an der Hanse-Sail in Rostock teilgenommen. Zuerst kam FULVIA, das alte Postschifft, danach der Haikutter BODIL und schließlich der Wieringer Kutter PIROLA. Das vierte Boot, WIEBKE BOHLEN hatte nur einen Ausflug zum Ankern auf die Förde unternommen. Leider hatten sie alle miteinander unter der Flaute zu leiden. FULVIA hat die Segel geborgen, nachdem sie in einer Stunde nur noch 400 Meter zurücklegte. WIEBKE BOHLEN gab das Segeln für heute auf, nachdem sie in vier Stunden von der
Stranderød Bugt (Am NW-Ende der Inneren Flensburger Förde) bis vor den Hafen von Fahrensodder gedümpelt war. Bis zum Liegeplatz hätte es bei gleich schwachem Wind dann noch einmal so lange gebraucht.

BODIL ebenso...
Die Crew hat Erfahrung in solchen Dingen. Die sind noch recht aktuell und benötigen keine Auffrischung. Also hat auch sie, obwohl notorische Verächter der Motorfahrt, schließlich aufgegeben und ihren "Sir Henry" auf Trab gebracht.

Während einer gemächlichen Reise bleibt genügend Zeit, die Umgebung zu betrachten. Heute  sahen wir eine kleine hübsche traditionelle Slup. Der Alleinsegler an Bord ließ sich von der Wetterlaune nicht beirren, las bei achterlicher Flaute ein Buch und stand nur
gelegentlich auf, um den Baum nach außen zu drücken, um dem minimalen Windhauch wenigstens eine Chance zu geben. Was uns wieder einmal an die alte Erkenntnis erinnerte, dass bei Flaute alle Segler gleich schnell sind. Als es dann aber leicht
aufbrieste, war unser Begleiter gleich ein paar Bootslängen voraus.
... und auch PIROLA
Den Motor wegen Flaute zu starten, kommt im Gefühl einem Verlust nahe. Heute war dieser zudem vergebens: Kaum waren wir im Hafen, entschied sich der Wind aufzuwachen und aus West zu wehen. Wäre er eine halbe Stunde früher erwacht... "Hätte, hätte, Fahradkette" dichtete einmal ein Spitzenpolitiker. Ihm hat das auch nicht geholfen.