27.04.15 Morganas Zauber

In diesem April scheint die Zeit langsamer zu vergehen als in den Jahren zuvor. Liegt es am Wetter? Es ist oft sonnig, aber, wie es sich für einen April gehört, gibt es gelegentlich auch Regentage. Doch trotz teils emsiger Tätigkeit an zwei bis drei Schiffen im Museumshafen wirkt die Szenerie ruhiger als in anderen Jahren, stiller, fast ein wenig verschlafen. Das mag auch daran liegen, dass zur Zeit nur wenige Schiffe im Museumshafen liegen. Die abwesenden sind großenteils auf der Werft und für RYVAR hat schon die Saison begonnen.
DAGMAR AAEN, das rote Expeditionsschiff  von Arved Fuchs, ist für allgemeine Wartungsarbeiten auf der Werft. Auch hat sie an Backbord ein neues Davit bekommen. Das alte brach letztes Jahr im Sturm beim Kap Reykjanes,  als das Beiboot hart auf die Wellen aufschlug. Der Rügenwalder Kutter AURORA von ALTONA ist ebenfalls dort. Einige Planken am Rumpf werden getauscht. Auch der Snurrewadenkutter CHARLOTTE liegt, nun schon seit Monaten, in Egernsund aber es ist nicht zu erkennen, warum. MEJSEN, die Danske Jagt, ist noch in Ribe (Dänemark), zu umfangreichen Wartungsarbeiten während der Wintermonate. Heute ist auch FULVIA af ANHOLT abgereist, vermutlich zu den anderen Schiffen auf der Werft.
Auch am Steg der Lüttfischer im Museumshafen herrscht noch die Ruhe der Vor-Saison.
Gestern hatte sich sogar der Wind zur Ruhe begeben. Die leicht bewegten Spiegelbilder der Riggs auf dem glatten Wasser lassen die Schiffe wie von der Fee Morgana verzaubert wirken.
Man könnte auch von der Ruhe vor dem Sturm sprechen, denn bekanntlich beginnt am 14. Mai die Rum-Regatta. Dann ist der Hafen wieder voll und der übliche Trubel des internationalen Treffens historischer segelnder Berufsfahrzeuge (Museumshafen Flensburg e.V.) hat das Regiment am Bohlwerk übernommen.
Also genießen wir die stillen Tage noch ein wenig.