18.04.15 Dampferserie (2): Eisbrecher STETTIN

Unter diesem Titel werden bis zum 12. Flensburger Dampf-Rundum, Europas größtem Dampfertreffen teilnehmende Schiffe, groß und klein, in lockerer Folge vorgestellt.
 

Das Treffen finden in diesem Jahr vom 10. bis zum 12. Juli statt.





Wir setzen die Vorstellung fort mit einem der "großen" Teilnehmer, dem Dampf-Eisbrecher STETTIN.  

Das Schiff wurde 1932 von den Stettiner Oderwerken gebaut und von der Stettiner Dampfschiffs-Gesellschaft J.F. Braeunlich bereedert. Der Antrieb durch eine Dampfmaschine bot in einem Eisbrecher gegenüber den damals schon weit verbreiteten Dieselmotoren den Vorteil, dass sie sehr schnell von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt umgesteuert werden kann. 
Zusätzlich zu ihrer Eignung in der Eisfahrt war die STETTIN als Schlepper und als Bergungsschiff einsetzbar. Dazu ist sie mit einem Schlepphaken ausgerüstet. Sie hat neben der Hauptmaschine u.a. eine Seilwinde, eine Pumpe, die bis zu 500 Tonnen Wasser saugen kann um ggfs. Havaristen über Wasser zu halten.
Die umfangreiche Dampfmaschinerie fordert  den Heizern vor den Kesseln eine Menge ab. Unter Volllast gefahren verbrennt STETTIN pro Stunde bis zu zwei Tonnen Kohle, die von Hand bei sengender Hitze im Kesselraum bewegt werden müssen. Dafür kann sie dann aber auch ihre Höchstgeschwindigkeit von ca. 26 km/h (= 14,2 kn) erreichen. Ein sportlicher Radler ist zwar schneller - aber es ihm mehr Freude macht?

Hier noch paar technische Daten:

Rumpflänge: 57,75 m
Breite: 13,43m
Tiefgang:   5,40m
Verdrängung:  1138t
Leistung:  2000PS an der Schraube bzw. 2200 PSi 

Der Dampf-Eisbrecher gehört als liegendes Museumsschiff zum Bestand des Museumshafen Övelgönne e.V.. Er ist seit 1982 als technisches Kulturdenkmal anerkannt und wird durch ehrenamtliches Personal, Werften und ABM-Kräfte in Fahrt gehalten. Seine Dreizylinder Expansionsdampfmaschine treibt eine Schraube von 4,20 Metern Durchmesser an. Damit kann der Dampf-Eisbrecher bei langsamer Fahrt eine Eisschicht von einem halben Meter Dicke brechen. Das war seine Aufgabe während seiner Dienstzeit von 1933 bis 1981.
Neben der Hauptmaschine gibt es an Bord 15 Hilfsmaschinen für die unterschiedlichsten Zwecke, alle dampfgetrieben. Die Maschinenanlage kann während der Hafenzeiten besichtigt werden. 
 

(Quelle: Museumshafen Övelgönne)

Bisher wurden vorgestellt:

Pinasse MATHILDA