02.01.14 Wegen Lina gesunken

Der Luftdruckunterschied zwischen dem Tief “Lina” mit dem Zentrum über der nördlichen Ostsee  und dem Hoch “Xavier” über der Biskaya bewirkt seit gestern einen starken bis stürmischen Westwind mit einzelnen Böen bis zehn Beaufort. Sie sind bis in den Hafen hinein zu spüren, wenn auch durch das Steilufer im Westen der Stadt abgemildert. Aber weiter draußen wird sich der Westwind ungebremst austoben und das Wasser in Richtung Zentrale Ostsee blasen.
Daher ist der Wasserstand im Hafen wieder einmal deutlich niedriger als üblich. Spaziergänger an der Schiffbrücke haben einen freien Blick auf die andere Seite, kein Traditionsschiff stört die Aussicht. Die alten Segler sind mit dem Wasser einen Meter tiefer gesunken. Noch sind die Festmacherleinen lang genug, sodass kein Schiff an ihnen  “hängt”. Die Gefahr besteht, wenn kurze Leinen über den sogenannten “Fanghaken” festgemacht sind und von Land aus nicht reguliert werden können. Das Regulieren setzt natürlich voraus, dass jemand das macht. Das heißt Wasserstand kontrollieren, wenn zu niedrig: Leine verlängern, wenn wieder normal: Leine kürzen. Weil sich der Wasserstand hier unregelmäßig ändert, kann das einen Bootsmann ordentlich auf Trab halten. Glücklicherweise ist Bewegung an frischer Luft gesund.

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BODIL, der Haikutter aus dem Museumshafen hat vor dem Schifffahrtsmuseum festgemacht. Die kuzen Achterleinen können auf den Dalben gleiten. Die langen Springs sind sinnvollerweise mit reichlich "Zugabe" belegt und gleichen den wechselnden Wasserstand aus. Wer jetzt an Bord will, wird das Beiboot nehmen.