29.12.15 GREIF wieder obenauf

Der in der Nacht zum 21.12. in Lübeck gesunkene historische Kutter GREIF wurde durch einen mobilen Lastkran gehoben und liegt nun wieder an seinem Liegeplatz. Zuvor hatte ein Taucher Hebegurte unter dem Rumpf befestigt und drei starke Pumpen in Bereitschaft gebracht. Nachdem das auf der Seite auf Grund liegende Schiff noch unter Wasser aufgerichtet wurde, konnte der Rumpf gehoben werden. Sobald das Deck über der Wasseroberfläche erscheint, werden die Pumpen eingeschaltet und erleichtern den Rumpf pro Minute um eine Tonne Wasser. Bei einer Besichtigung wurde keine einzelne Ursache für den Untergang gefunden. Vermutlich waren es mehrere kleinere Lecks, über die das Wasser in den Rumpf drang. Als der Rumpf dadurch tiefer sank, erreichte der Wasserspiegel eine bislang harmlos oberhalb der normalen Wasserlinie liegende Stelle. Von nun an ging es schneller Richtung Grund. Unklar ist, warum die Pumpen an Bord nicht in der Lage waren, die anfangs geringe Wassermenge zu beherrschen. Die Ventile sollen nicht Grund für die Havarie gewesen sein. (Quelle Lübecker Nachrichten online)

Ohne den Schlaumeier geben zu wollen, hier ein kleiner Rat:
Es könnte sein, dass sich das Unglück vorher durch langsames Ansteigen des Wasserstandes in der Bilge angekündigt hat. Spätestens dann sollte die Funktion der Pumpen regelmäßig kontrolliert werden. Wenn sie mit Schwimmschaltern ausgerüstet sind, müssen dazu die Schwimmer angehoben werden; nur so ist die Kontrolle eindeutig. Wenn nicht, sollten sie so schnell wie möglich nachgerüstet werden. Die Bilge sollte unbedingt frei sein von Treibgut oder anderem Schmutz, insbesondere Resten von Tape, Textilien oder Plastikfolien, auch Papiertücher und Bändsel, Garne haben dort nichts verloren. In der Bilge sollte nichts als Wasser sein, wenn überhaupt. Sonst kann die Pumpe versagen, wenn sie dringend gebraucht wird. Lecks sind oberhalb der Wasserlinie nicht weniger gefährlich als darunter. Der Eigner hat das Schiff gerade erst übernommen und wollte es demnächst auf einer dänischen Werft überholen lassen. So bedauerlich sein Missgeschick ist: Er hat Glück gehabt, dass seine Neuerwerbung noch im Hafen auf Tiefe ging.

Foto: Kröger/ Lübecker Nachrichten online

26.12.15 Frogtörn

Grogtörnwetter in der (trügerischen) Erinnerung
Foto: Rainer Kerzig
 
Grogtörnwetter heute geknipsten Wirklichkeit
Die Vorhersage hält sogar Sturmböen für möglich und das Wetter ist so mies, nur Frösche könnten daran Gefallen finden. Es regnet, regnet, regnet. Doch wie heißt es in dem alten Schlager "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern".
Einen
Seemann? Ach was, rund dreißig sind es, die sich heute zum traditionellen Grogtörn einfanden, zwei Schiffe bemannten, bzw. befrauten und in den diesigen Morgen des zweiten Weihnachtstages aufbrachen. Als Begleitung und zur Sicherheit mit dabei das Rettungsboot WERNER KUNTZE der DGzRS aus Langballig.  Die Veranstaltung ist nur selten ausgefallen und nur, wenn der Hafen zugefroren war. Dabei gab es damals schon die Klimaerwärmung. Wie dem auch sei, ob  in der nördlichsten Stadt Deutschlands die Eisschollen damals oder die 11°C heute zur Unzeit kamen, lässt sich ohnehin nicht eindeutig klären. Sicher ist nur, das es in Puerto Williams, der südlichsten Stadt der Welt, heute kälter ist als hierzulande. Dort, wo DAGMAR AAEN aus dem Museumshafen Flensburg gerade sommerlich Weihnachten feiert zeigt das Thermometer 3°C, bei teilweise sonnigem Wetter und sanften 2 bft Wind. 

Liegt also die Frage nahe, wo zurzeit die rechten Salzbuckel vom alten Schrot und Korn gefordert sind: Dort wo man bei lauen Winden Kap Hoorn rundet oder da, wo man bei Scheißwetter um die Ochseninseln schippert?

24.12.15 Zu Weihnachten

Da sitzen wir gemütlich in der Wohnung und denken an die vielen Seeleute die heute und früher das Fest der Feste auf See verbrachten. Doch bevor wir romantischen Freizeitseeleute von den HAFENMELDUNGEN uns an dem Thema verheben, lassen wir Kompetentere zu Wort kommen und wünschen unseren Leserinnen und Lesern Frohe Weihnacht!

Die Weihnachtsinsel: Entdeckt von James Cook
"Weihnachten auf den Wellen
Es ist eine lange Liebe - stürmisch, mit Höhen und Tiefen sowie einigen Überraschungen. Das Weihnachtsfest auf hoher See oder im Hafen hat seit Beginn der christlichen Seefahrt seinen eigenen Charme. Dort, wo Wind und Wetter den Alltag bestimmten, wo das raue Klima einen rauen Umgang unter den Matrosen mit sich brachte und wo die Entfernung zur Familie, zum eigentlichen Ort besinnlicher Feiertage, Sehnsucht und Heimweh offenbarte, dort hat sich über die vielen Jahrhunderte ein Fest entwickelt, das seine Eigentümlichkeiten besitzt.

Für die Jahrhunderte währenden Verankerung des Weihnachtsfestes in der Seefahrt gibt es viele Anhaltspunkte. Vom heiligen Nikolaus als Schutzpatron der Seeleute berichten schon Jahrhunderte alte Ikonenmalereien. James Cook taufte 1777 im Pazifischen Ozean die Weihnachtsinsel, weil er sie just zum Fest entdeckt hatte. Und auch die lange Reihen von Gedichten und Liedern aus den Federn von Seeleuten, die ihre Feiertage an Bord verbringen mussten, zeigen die Verbindung, wie etwa das Gedicht eines Kapitäns aus dem Jahr 1884:
"Ja, Schnee und Hagel, Sturm und Wellen,
aus engen nie versiegtem Born,
nur Blitze, die die Nacht erhellen,
das ist die Weihnacht bei Cap Hoorn."
Da klingt schon ein wenig vom Charakter der Festtage auf See durch: Irgendwo zwischen Pflichterfüllung, derbem Männeralltag sowie exotischen klimatischen Verhältnissen auf der einen Seite und kindlichen Erinnerungen, religiösem Antrieb und an die Seeverhältnisse angepassten Bräuche auf der anderen Seite, entwickelte sich Weihnachten auf den Wellen. "Das hing immer stark vom Kapitän ab", sagt Dirk J. Peters vom Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven, in dessen Foyer derzeit die Ausstellung "Weihnachten auf See" gezeigt wird. "Das Fest an Bord konnte sich nur in dem Rahmen entwickeln, den der Kapitän zuließ."

Christbaum aus Tampen

Wenn er viel zuließ, war viel möglich. Das zeigen die Schautafeln, Videos und Ausstellungstücke, die das Museum gemeinsam mit dem Nordmann-Informationszentrum präsentiert. "Alle auf einem Schiff waren dann irgendwie mit der Vorbereitung des Festes beschäftigt", sagt Peters. Der Koch etwa zauberte aus den einfachen Vorräten an Bord ein mehrgängiges Festtagsmenü. Der Bordzimmermann versuchte aus den Holzresten, Tauen und etwas grüner Farbe einen Tannenbaum zu basteln. Andere Matrosen beschäftigten sich mit dem Ziehen von Kerzen, Basteln von Christbaumschmuck oder Einstudieren von Liedern und Gedichten.

"Die Vorbereitungen allein waren schon ein großes Geschenk in der sonstigen Routine an Bord", weiß Peters. Die in früheren Zeiten meist schlechten Wohnverhältnisse auf den Schiffen, die Enge in den Mannschaftskojen und der raue Befehlston konnte für ein paar Tage durchbrochen werden. Natürlich nur, wenn das Wetter mitspielte, sagt Peters: "Denn wenn Wind und Wellen dem Schiff zusetzten, ging die Arbeit des Matrosen vor."

Weihnachten war also weit entfernt von einer Romantik, wie sie die Männer an Bord von daheim kannten. Es war eher ein Arrangement des Festes mit den Gegebenheiten auf einem Schiff. Doch die Sentimentalität war groß, waren doch Verbindungen zu den Lieben daheim bis zu Entwicklung der Funktechnik kaum möglich. Man saß also mit seinen Sehnsüchten an Bord und stellte so viel Atmosphäre her, wie es ging. Viele Anekdoten zeugen von der aufrauenden Gefühlswelt der Seemänner in diesen Tagen. Etwa die des Zimmermanns, der für den "Moses", dem jüngsten Mitglied der Mannschaft, heimlich einen Weihnachtsbaum aus Tampen bastelte. Der Junge war zum Fest von Heimweh geplagt. Vor der Mannschaft wäre es aber ein Gesichtsverlust gewesen, seine Sentimentalität zuzugeben. Und so feierte der Zimmermann zu zweit mit dem Moses vor einem "sonderbaren, aber wunderschönen" Baum, wie es in der Geschichte heißt.


Romantik ging verloren

Viel ist von dieser Romantik nicht geblieben. Mit dem Aufkommen der industriellen Seefahrt, der Containerschiffe mit nur kurzen Liegezeiten in den Häfen und den kleinen, meist internationalen Besatzungen ging viel von den Weihnachtstraditionen auf See verloren. Wenngleich es durchaus Bemühungen gab, sie zu erhalten. So war es etwa seit den 1960er Jahren Vorgabe bei der großen Reederei Hapag Loyd, dass jedes Schiff, das ab Oktober im heimischen Hafen lag, einen getopften Weihnachtsbaum mitnahm, der bis Weihnachten hielt. Auch die weihnachtlichen "Grüße an Bord", welche die Seefunkstation Norddeich von 1907 bis 1998 von den heimischen Familien an die Seeleute und zurück sendete, waren noch lange wichtiger Bestandteil des Weihnachtsfestes an Bord.

Dass es auch in der heutigen Seefahrt nicht ganz ohne Weihnachten geht, erlebt Seemannspastor Werner Gerke aus Bremerhaven. Er, der mit seinen Helfern in den Festtagen sowohl kleine Weihnachtsfeiern mit Gottesdiensten auf den im Hafen liegenden Schiffen als auch eine große zentrale Weihnachtsfeier an Land für alle Matrosen macht, weiß, dass die Sehnsucht die gleiche geblieben ist wie in früheren Tagen: "Die Entfernung zur Familie wird dann immer noch besonders groß - trotz Internet."

Gerade wenn viele Nationalitäten in einer Mannschaft seien, sei die Feier oft eine sehr "bunte Folklore", wo die Bräuche aller Kulturen zum Tragen kämen. Der Charme der Improvisation sei an Bord dabei erhalten geblieben, sagt Gerke: "Ich habe auch schon ein kunterbunt geschmücktes Schiff erlebt, wobei der Weihnachtsschmuck ausschließlich aus Abfall bestand." Er habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass sich der ohnehin schon starke Zusammenhalt einer Crew zum Weihnachtsfest noch mehr verdichten könne. Mit wunderbaren Ereignissen, wie er sich erinnert: "Die muslimischen Matrosen und die christlichen Matrosen einer tunesischen Mannschaft feierten zuerst gemeinsam das Weihnachtsfest und später das muslimische Zuckerfest."
Gefunden in: kirchensite, Online mit dem Bistum Münster

22.12.15 Licht

"Mehr Licht", die angeblich letzten Worte Goethes gingen heute vermutlich manchem durch den Kopf. Sie halfen nicht. Genau so wenig wie dem berühmten Dichter, war er doch anschließend ... na, Sie wissen schon. Wir sind da besser dran. Erstens brauchen wir nur einen Schalter umlegen um eine Lampe anzuknipsen, zweitens bekommen mir dann von der Helligkeit auch noch was ab. Vorausgesetzt, der Elektriker hat nicht geschludert. Sonst geht es uns nach dem Spruch wie dem berühmten Weimarer.

Bis die Sonne zur augenblicklichen Tageszeit (17:42) noch scheint, muss es erst der 22. März 2016 werden. Dabei könnte man, gemessen an der Temperatur, meinen, wir lebten bereits im Frühling.

Doch wir haben tagsüber, dem Winter entsprechend, trübes Licht. Und um 16:17 ging die Sonne unter, die wir nicht gesehen haben. Dazu Regen und Wind. Und wärend der sonnenhungrige Mensch auf einen barmherzigen Sonnenstrahl wartet, wird es schon wieder dunkel. Nur sieben Stunden und siebzehn Minuten trennten den Sonnenauf- vom Sonnenuntergang. Dabei war doch erst gestern Winter-Sonnenwende, der Tag ab dem angeblich die Sonnenstunden wieder mehr werden. Werden sie auch, aber jeden Tag nur um ein paar Sekunden. Wir müssen bis zum ersten Weihnachtstag warten, bis die Zeit zwischen Auf- und Untergang der Sonne eine volle Minute länger geworden ist. Sonnenschein zu Weihnachten wäre doch ein ganz tolles Geschenk. Aber Geduld! Die Tage werden wieder länger. Am 22. März, dem Todestags unseres gerühmten Dichters und Denkers, wird die Sonne schon 12 Sunden und 27 Minuten lang scheinen. Bis dahin sind nur noch drei Monate.

Ob der Dichterfürst allerdings tatsächlich die berühmten Worte sprach, ist immer noch umstritten. Der Spiegel hat dem Thema vor 25 Jahren dem Thema einen Artikel gewidmet. Dem können wir hier nichts hinzufügen.

22.12.15 Böse Überraschung


Bild von der Unglückstelle
Foto: Kröger/ shz


Gestern sank in Lübeck auf der Untertrave der fünfzig Jahre alte Kutter GREIF. Der Hafenmeister hatte noch abends um 20.30 Uhr nach dem Schiff gesehen, vier Stunden später beobachteten Passanten, wie das Heck des rund fünfzehn Meter langen Zweimasters wegsackte. Es soll sich um ein Holzschiff handeln, das erst vor wenigen Wochen in Lübeck festgemacht hatte; (Es ist nicht mit dem Schulschiff GREIF identisch; dies liegt zur Zeit in Rostock).
Die Ursache für das Unglück ist zur Zeit nicht bekannt. Das Schiff  soll bereits eingewintert gewesen sein und an Bord sollen sich (nur) vier Liter Öl befunden haben. Deswegen wurde eine Ölsperre ausgelegt und Fließstoffe ausgebracht um das Öl aufzusaugen.
Das Schiff soll privaten Eignern aus Dortmund gehören. Sie seien derzeit in Urlaub in Frankreich. Sie sollen geplant haben, das Schiff demnächst auf einer dänischen Werft restaurieren zu lassen.
Als nächstes soll der ca. 40 Tonnen verdrängende Havarist aus dem Wasser gehoben und an Land gestellt werden, sagte der Hafenmeister gestern in den Fernsehnachrichten.
Die Kosten dafür können noch nicht beziffert werden. Sie könnten sich sich im Rahmen der für die Bergung der DAGNY berichteten ca. 70.000 Euro bewegen.

21.12.15 Walheimat

Der Sowerby Zweizahnwal wurde Ende September gesichtet
Foto: Andreas Müller in Flensburger Tageblatt
Im Juli war ein Finnwal bei den Ochseninseln zu Besuch
Foto: Imago/By-line im Flensburger Tageblatt
Die HAFENMELDUNGEN berichteten verschiedentlich von Walen in der Nähe von Flensburg. Im Sommer 2014  wurde in der Förde ein Buckelwal gesichtet und in diesem Jahr war außer einem seltenen Zweizahnwal auch ein Finnwal zu Besuch. Schweinswale sind auch immer häufiger zu sehen. Es scheint so zu sein, dass immer mehr Exemplare der Meeressäuger in der Ostsee heimisch werden. Zur Freude von Tierfreunden und Touristen, denn Wale werden gemeinhin mit wohlwollendem Interesse beobachtet. Aber was treibt die Tiere in die Ostsee und ihre Randgewässer? Und anders gefragt: Was vertreibt sie von hier? Liegt es an der Wassertemperatur, den Fischschwärmen und welchen Einfluss hat der Lärm? Um die Verbreitung der Tiere in den hiesigen Gewässern kümmert sich das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund. Dort wurden in diesem Jahr 1288 Schweinswale registriert, das sind doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Dabei ist es auf Meldungen angewiesen, wo die Tiere, lebend oder tot gesichtet werden und bittet auch unsere Leser dabei mitzumachen. Falls Sie Ihre Sichtungen oder Fotos noch nicht dahin geschickt haben, möchten wir Sie bitten dies noch zu tun, damit sie für das Jahr 2015 noch erfasst werden können. Dafür wurde auch ein Meldeformular eingerichtet um die Übermittlung zu erleichtern.

19.12.15 Doch Grogtörn!

Also doch! Der Grogtörn des Museumshafens findet entgegen der kürzlichen Absage  statt. Am 26.12. um 10.00 Uhr können sich Freunde der traditionellen Ausfahrt wie seit Jahren gewohnt auf dem Bohlwerk einfinden und eine Flasche Rum mitbringen. Abgelegt werden soll um 11.00 Uhr. Mit dem Rum konnten die Skipper der Traditionssegler bislang immer noch überredet werden, wenn es um die Frage ging, ob noch Platz an Bord ist. Angekündigt sind in diesem Jahr BODIL, FULVIA und PIROLA.  Im übrigen gilt "same procedure as every year" mit Texten zu vorgegebenen Stichworten, diesmal zu den Melodien klassischer Weihnachtslieder. Die Ergebnisse sollen je nach Wetterlage auf dem Bohlwerk oder wechselseitig bei Besuchen auf den Schiffen vorgetragen werden. Wer hat, sollte ein Musikinstrument mitbringen, es wäre sicherlich schön, mal nicht a capella zu singen.
Das ist somit klar. Nicht klar ist hingegen, welches Wetter die Mutigen erwarten können. Einem Sprichwort zufolge kann es bekanntlich nicht schlecht sein, wenn man nur die passende Kleidung trägt. Wer vor dem Gang zum Bohlwerk aus dem Fenster schaut, ist deshalb klar im Vorteil.

19.12.15 Fracht ohne Reue




NORDLYS*) ist einer der letzten Frachtsegler Europas ohne Maschinenantrieb. Die hölzerne Ketsch von 1873 fährt für die Fairtransport Shipping B.V unter dem Motto "From A to B emission free". Sie hat keine Antriebsmaschine außer der Muskelkraft ihrer Besatzung und dem Wind und kann bis zu 30 Tonnen Fracht befördern. Als ihr Anker am 16. Dezember auf dem Marsdiep fiel, der Reede von Den Helder, endete ihre Reise damit die erste Reise nach Frankreich. Die letzten Etappen führten mit einer Ladung Cider aus der Bretange über Brixham in Südwestengland. Die Fracht ist für eine Spirituosenhandhandlung bestimmt, die mit diesem Auftrag ein Zeichen für nachaltige Logistik setzen wollte.

NORDLYS wird von Fairtransport Shipping B.V. bereedert der außerdem auch die Brigantine TRES HOMBRES gehört. TRES HOMBRES fährt Fracht auf der Route Europa-Karibik, ebenfalls  emissionsfrei unter Segeln.
Einer der Gründer von Fairtransport sagt dazu : "Das starke Signal (des Klimagipfels) in Paris, dass die Ära der fossilen Brennstoffe zuende geht, markiert den Anfang eines langen Weges zu emissionsfreien Transporten. Mit TRES HOMBRES wurde gezeigt, dass nachhaltige Transporte auf der Atlantikroute möglich sind. NORDLYS hat das nun auch für Europa nachgewiesen. Deswegen biete ich allen Im- und Exporteuren an, mit Fairtransport 'in See zu stechen' - weil der Wind der einzig ehrliche Antrieb für den Transport ist."
Die Ankunft am 16. Dezember wurde leider von einer Havarie überschattet, die glücklicherweise glimpflich ablief: Während der Frachtsegler noch auf den Schlepper wartete der sie in den Hafen verholen sollte, wurde Wassereinbruch im Laderaum festgestellt, der mit den eigenen Pumpen nicht beherrscht werden konnte. Zufällig war das Rettungsboot ROYAL FLUSH in der Nähe und konnte mit einer starken Pumpen helfen. Als der Schlepper kam, übernahm er NORDLYS und brachte sie an ihren Liegeplatz. Die Ursache für den Wassereinbruch ist derzeit hier nicht bekannt. Wer nun denkt, Wassereinbruch sei schließlich kein Wunder bei einem so alten Schiff, sollte einmal in die einschlägigen Internetportale sehen, die sich mit Schiffsunfällen befassen, wie z. Bsp. das Europäische Segel-Informationssystem. Demnach havarieren wenige alte hölzerne Segelschiffe, davon die meisten in Häfen, nachdem sie jahrelang vernachlässigt wurden. Wir haben in den HAFENMELDUNGEN öfters darüber berichtet.
In Deutschland ist der Gaffelschoner UNDINE als einziges Frachtschiff unter Segeln klassifiziert. Sie fährt im Liniendienst zwischen Hamburg und Sylt und nimmt ebenfalls außer Fracht auch einige Passagiere mit. Sie wird von der Segelreederei Kapitän Hass e.K. bereedert. In den letzten Monaten ist es jedoch still geworden um den Kapitän und Reeder. UNDINE liegt derweil im Harburger Hafen und Bild online nennt UNDINE "Geisterschiff".
Die große Zeit der segelnden Cargoschiffe ging in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts zuende, als die fortschreitende Industrialisierung und die beginnende Globalisierung der Wirtschaft kurze und planbare Transportzeiten forderte. Fortschreitender Straßenbau und Eisenbahnlinien setzten der Küstenschiffahrt unter Segln zu. Auf den großen Entfernungen begünstigten die großen Kanäle, Panama und Suez, Dampf- und Motorschiffe. Wenige Großsegler konnten als Schulschiffe für die Handels- und Kriegsmarine überdauern. Währenddessen wurde die Küstenfahrt der Fischer, Frachter und Dienstfahrzeuge motorisiert. Wenige Kleinsegler haben überdauert. Einige als Yachten, andere Traditionsschiffe im Dienste des Tourismus.
Vielleicht sind die letzten Frachtsegler wie UNDINE, TRES HOMBRES und NORDLYS ein Keim zu neuer, wenn auch bescheidener Blüte der Frachtsegelei.

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Ergänzung am 20.12.15: Hinweis auf Artikel der Bild-Zeitung zu UNDINE ergänzt, Video aus Youtube zu NORDLYS eingefügt
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*) NORDLYS ist nicht identisch mit einem Boot gleichen Namens aus dem Museumshafen. Dieses wurde nach Dänemark verkauft, nachdem es 2004 bei Grenaa strandete.

16.12.15 DAGMAR AAEN rund Kap Hoorn


Foto: Arved Fuchs Expeditionen
Gestern hat Arved Fuchs samt Crew auf dem roten Haikutter DAGMAR AAEN das Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas gerundet. Für Arved war es jetzt die vierte Reise zum Schicksalsfelsen der großen Blauwassersegler auf dem Weg zwischen den großen Ozeanen Pazifik und Atlantik. Dort, wo meist heftige Stürme aus West toben, wehten vergleichsweise komfortable vier Beaufort. Einen ausführlichen Bericht gibt es im Internet-Logboch der DAGMAR AAEN zu lesen. Mittlerweile ist der Kutter wieder zum im Beagle-Kanal zurückgekehrt.


15.12.15 Berichtigung

Leider hat sich ein Irrtum in unsere Terminübersicht eingeschlichen. Hier nun die korrekte Angabe:

Das Vokalensemble Flensburg tritt am 17.12. um 19.30 Uhr im Flensburger Schifffahrtsmuseum zu einem Benefizkonzert an. Die Terminseite zeigt jetzt das korrekte Datum.

Wir bedauern das Versehen und wünschen einen unterhaltsamen Abend!

14.12.15 Zu früh gefreut

Hurra und nochmals hurra! Heute verkündet das Flensburger Tageblatt die frohe Botschaft im Advent: Die Stadt hat keine Rattenplage! Solch wunderbares Geschenk zu Weihnachten! Kommt zurück ihr von den gerfräßigen Nagern vertriebenen Schiffe! Ungezählte haben auf eine Reise nach hierher gleich ganz verzichtet. Sind doch die Plagegeister neben den nächtlichen Umtrieben Betrunkener der meistgenannte Grund, warum ein Liegeplatz am Bohlwerk gemieden wird.

Aber während sich das zuständige Technische Betriebszentrum der Stadt selbst bejubelt. wuseln die Tierchen immer noch munter und gebärfreudig am Liegeplatz der Traditionssegler.
Das wird leider erstmal so bleiben. Denn die in dem Artikel gepriesene Wunderwaffe aus Dänemark mit dem Namen Wise Trap ("eine tier- und nachhaltige umweltfreundliche Methode") wird zwar schon seit vier Jahren erfolgreich eingesetzt ("wenig arbeitsintensiv"), jedoch leider nur in der Kanalisation. Für den Einsatz außerhalb der Rohre ist sie nicht geeignet.
Wenn denn nun schon Zeit und Geld bei der Rattenvernichtung in den Abwasserleitungen gespart wurde, wäre es doch nett, wenn davon ein wenig der Bekämpfung der Ratten in ihren Rückzugsräumen am Hafen gewidmet würde. Aber das ist nach vier Jahren Nichtstun wohl zu viel erhofft und wohl leider auch zu früh gefreut.





16.12.15 Nachtrag:
Heute schrieb ein freundlicher und aufmerksamer Nachbar eine Mail, weil er anderthalb Stunden nachdem der Artikel entstand, sah wie eine Ratte über die Heckleine an Bord unseres Bootes spazierte. Er meinte, das Ratten zu unserer Zeit auf Traditionsseglern nicht mehr authentisch seinen. Wie schön, wenn er recht hätte! Diese Sicht wird, historisch korrekt, nicht von Allen geteilt. Kommentar "Ratten hat es hier doch immer gegeben". Aber damals fuhren die Fischkutter im Museumshafen auch noch Fische in der Bünn und keine Passagiere. 

13.12.15 Kein Grogtörn

... des Museumshafens in diesem Jahr. Soweit die Nachricht vom Vorstand des Museumshafens. Ob vielleicht andere Schiffe nach dem alten Motto "alles was schwimmt" zum Bohlwerk kommen und für eine Buddel Rum Gäste mitnehmen, wie es bisher Brauch war, ist derzeit nicht bekannt.
Ob die traditionelle kleine Veranstaltung im nächsten Jahr wieder stattfinden wird, kann der Verein Museumshafen noch nicht absehen. "Wir hoffen einfach mal, dass es nächstes Jahr wieder klappt" teilt der Vorstand dazu mit.

12.12.15 Einfaches Wagnis

Zur Gründung eines Fördervereins für den Finkenwärder Fischkutter GRETA trafen sich gestern Abend im Vereinshaus des Museumshafen Flensburg etwa 25 Freunde und Förderer in spe. Das Boot war schon bei der Gründung des Museumshafens mit dabei, allerdings unter dem Namen TYKKE VENN, was soviel wie "dicker Freund" heißt. Wir hatten in früheren Beiträgen über das Boot und die damit verbundenen Ideen berichtet.


Der damalige Miteigner der GRETA leitete die Versammlung. Zunächst stellte er das Boot und seine Geschichte vor. Die beginnt vor 111 Jahren, darin stimmen die ausgelegten Informationsschriften überein. Zu Beginn war GRETA eine halboffene Elbfischerjolle. Das Datum, wann das Schiff ein neues Heck erhielt und erstmals einen Motor, kann man sich aussuchen. Zur Wahl stehen die Jahre 1945 und 1948. Na, ja. Ist ja auch schon so lange her. Jedenfalls hat sie seitdem ein Kanuheck, das manche auch despektierlich "Entenheck" nennen. Spätestens im Jahr 1963 scheint GRETA, darin stimmen die Unterlagen überein, aus der Fischerei genommen worden zu sein. In dem Jahr wurde sie auch auf ihren zeitweiligen Namen INGA umgetauft. Mit der neuen Nutzung als Freizeitfahrzeug wurde aus dem Boot ein Schiff mit Deckshaus, ohne Bünn aber mit Kajüte unter dem Yachtaufbau. An Stelle des bis dahin gefahrenen Luggersegels bekam sie ein standesgemäßes Gaffelsegel, das sie bis zuletzt trug. Das alte Steckschwert wurde durch ein Klappschwert ersetzt. Mit einem neuen Eigner bekam INGA im Jahr 1972 ihren nächsten Namen. Jetzt hieß sie MAGELLAN. Im Herbst desselben Jahres kam der nächste Eigner; dem alten waren die Kosten für notwendige Reparaturen zu hoch. Der neue war da weniger knauserig. Seinem aufrechten Gang zuliebe bekam MAGELLAN eine Sperrholzhütte auf das Mittelschiff verpasst. Die rotten Hölzer unter Deck blieben, wo sie waren. Um sie aber vor Regenwasser von oben zu schützen, doppelte man ein Leisten aus Teak auf das alte Deck. Das Schwert samt Schwertkasten wurden entfernt, vielleicht weil man bei Tisch auch mal die Beine ausstrecken wollte. Um aber dennoch halbwegs Kurs halten zu können, wurde das Schwert kurzerhand mit sechs Schrauben unter den Kiel geschraubt. Der bog sich fortan unter dem unvorhergesehenen seitlichen Druck. So wurde MAGELLAN inkontinent.
Der nächste Eigner segelte das Boot unter dem Namen TYKKE VENN bis 1982. Nun wurde das Boot umfassend auf einer Sonderburger Werft umgebaut, der problematische Kiel gegen eine bewährte Konstruktion ersetzt und Planken und Spanten getauscht, die Sperrholzhütte durch eine dem ursprünglichen Zweck angepasste Lösung ersetzt und das Deck erneuert. Im selben Jahr war das Projekt abgeschlossen Seitdem trägt das Boot wieder seinen ersten Namen: GRETA. Der Rest der Geschichte ist ja bekannt.
Auch sonst wurde an dem Abend viel Geschichte geboten, sogar Seneca, der alte Römer, wurde zitiert. "Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer" steuerte ein Teilnehmer bei, um zaudernden Interessenten Mut zu machen. Entsprechend nahm die Frage einen großen Raum ein, wem das Schiff gehört und damit auch, was den Förderverein der Spaß kostet. Um mit letzterm mal anzufangen: Die Mitgliedsbeiträge im neuen Förderverein standen an dem Abend verständlicherweise noch nicht fest. Aber es solle gerade mal für`s Porto reichen, sprich sehr niedrig sein, war zu erfahren. Klar, dass man dafür kein Schiff restaurieren und unterhalten kann. Das sei, war zu erfahren, Sache des Eigentümers, also des Vereins Museumshafen Flensburg. Der Förderverein solle jedoch so viel wie möglich dazu beitragen, sei es durch Geld oder tätige Hilfe bei der Wiederherstellung und Wartung.
Das Schiff soll für die Jugendarbeit eingesetzt werden. In der Diskussion wurde das Beispiel der Bündischen Jugend eingeführt, welche die MYTILUS betreibt.
Für die Gründungssatzung lag ein Entwurf aus, der aber noch überarbeitet werden muss, zumal die Zweckbindung für die Jugendarbeit darin nicht zu finden war. Ausgearbeitet werden muss auch noch ein Nutzungsvertrag zwischen dem neu zu gründenden Förderverein und dem Verein Museumshafen, in dem es um die Verteilung von Nutzen und Lasten geht. Der Vertrag müsse jedoch keine Vereinbarung über die Finanzierung einer Unterdeckung enthalten, denn der Museumahafen müsse ohnehin alle Kosten tragen, sagte ein Ehrenmitglied des Museumshafens im Beisein des Geschäftsführers. Der bestätigte mit der Begründung, dass das Schiff ja dem Verein gehört.

Aus der Versammlung heraus bewarben sich vier Gründungsvorstände. Mit überarbeiteter Satzung kann der Förderverein GRETA jetzt bald ins Vereinsregister eingetragen werden.

10.12.15 NINIVE trockengelegt

Foto: Rainer Krüger/ Kieler Nachrichten
In der Nacht zum 22. Januar d.J. sank im Eckernförder Binnenhafen die Pommersche Galease NINIVE. (Die HAFENMELDUNGEN berichteten)
Die Ursache der Havarie konnte seitdem nicht geklärt werden. Ebenso unklar blieben die aktuellen Eigentumsverhältnisse. Das erscheint bei den bisher aufgelaufenen Kosten für die Bergung und Umweltschadensbeseitigung und die darüber hinaus noch abzusehenden folgenden Rechnungen auch nicht ganz unverständlich. Insgesamt geht man derzeit von einem fünfstelligen Eurobetrag aus. Als Eigentümer will sich weder der im Schiffsregister geführte Verein noch der angebliche Käufer des Traditionsseglers bekennen.
Um dem Risiko weiterer Schäden zu begegnen, haben die Eckerförder Stadtwerke gestern den THW um Hilfe gebeten, um das Schiff aus dem Wasser zu heben und in einem eigens passend angefertigten Gestell an Land abzustellen. Um das Gewicht des Schiffes heben zu können, mussten zuvor die Masten gezogen und der Rumpf mit starken Pumpen gelenzt werden. Bei der Aktion waren 17 Helfer der Eckernförder Ortsgruppe des THW im Einsatz.
Seit kurz vor 18.00 Uhr steht NINIVE an Land.

(Quelle: Kieler Nachrichten von heute)

04.12.15 Termine, Termine!

Passend zu dem brennend aktuellen Thema "Flüchtlinge" erinnert das Schifffahrtsmuseum an die Eröffnung der Ausstellung "Bootsflüchtlinge" am 10. Dezember und schreibt dazu: 

Täglich erreichen uns Meldungen über Flüchtlinge. Viele von ihnen haben lebensgefährliche Fahrten über das Mittelmeer hinter sich. Die Ausstellung zeigt, auf welchen Wegen und warum Flüchtlinge aus und über Afrika der afrikanischen Nordküste zustreben, um von dort aus nach Europa überzusetzen. Die Wanderausstellung wurde vom Asyl-Arbeitskreis Braunschweig gemeinsam mit Amnesty-Wolfenbüttel erstellt. Zur Ausstellung wird die Installation "Refugees" des dänischen Künstlers Jens Galschiøt gezeigt. Zur Ausstellungseröffnung anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am Do, 10. Dezember um 19.30 Uhr spricht Stefan Schmidt, Beauftragter für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein in einem Kurzvortrag über die aktuelle Flüchtlingslage.
Die Ausstellung Bootsflüchtlinge wird bis zum 03. Januar 2016 gezeigt. 

Glücklicherweise gibt es auch noch andere Themen.
Wer die Fahrten der DAGMAR AAEN verfolgt, wird sich vielleicht anlässlich der gegenwärtigen Expedition für eine Serie von Fernsehausstrahlungen über die Reisen von Arved Fuchs mit seinem roten Haikutter aus dem Museumshafen interessieren:   
19.12.15
21:05 bis 22:05 (Arte)
Abenteuer Polarkreis
31.12.2015
09:40 bis 10:20 (Arte)
Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Aufbruch aus dem Eis"
10:20
bis 11:05
(Arte)
Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Auf nach Nova Scotia"
11:05
bis 11:50
(Arte)

Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Kurs auf Neufundland"
11:50
bis 12:35
(Arte)

Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Zurück in die Alte Welt"
12:35
bis 13:20
(Arte)

Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Raue See vor Schottlands Inseln"
01.01.2016
19:15
bis 20:15
(ZDF)

Terra X: Abenteuer Polarkreis
11.01.2016
07:45
bis 08:30
(Arte)

Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Aufbruch aus dem Eis"
12.01.2016
07:45 bis 08:30
(Arte)

Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Auf nach Nova Scotia"
13.01.2016
07:45
bis 08:30
(Arte)

Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Kurs auf Neufundland"
14.01.2016
07:40
bis 08:25
(Arte)

Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Zurück in die Alte Welt"
15.01.2016
07:40
bis 08:25
(Arte)
Mit Arved Fuchs durch den Nordatlantik - "Raue See vor Schottlands Inseln"

03.12.15 Große kleine Flotte

Ein blick auf die Sammlung in ihren Transportbehältern.
Das Segelschiff rechts oben ist DORIS BRODERSEN, das
von der FSG gebaute Schiff
Heute Vormittag erhielt das Schiffahrtsmuseum ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Es hätte auch die Augen kleiner Kinder zum Strahlen gebracht. Heute musste es mit dem Leuchten in den Augen meist  älterer Damen und Herren vorlieb nehmen. Gunter Baumann, ein ex-Flensburger aus Mannheim, brachte eine ganz besondere Sammlung von Modellschiffen als Dauerleihgabe für vorerst zehn Jahre. Sie soll die Abteilung zum Thema "Schiffbau in Flensburg" ergänzen.
Die Sammlung zeigt eine eindrucksvolle Vielfalt unterschiedlicher
Schiffstypen, alle sind  mit ihrer Baunummer versehen.
Auch ganz kleine Schiffe sind  in der Sammlung vertreten
Die Sammlung: Das sind 135 Miniaturmodelle von Schiffen, die seit 1875 von der FSG (Flensburger Schiffbau Gesellschaft) gebaut wurden. Das erste, das Vollschiff DORIS BRODERSEN (Baunummer 4), ist voll getakelt nur etwa drei Zentimeter klein und doch so eindrucksvoll wie sein Original, das letzte hat die Baunummer 756. Alle Modelle hat Gunter Baumann auf dem Sammlermarkt zusammengetragen. Darunter sind viele von der Modellfirma WIKING. Sie stellte 1936 als erste Miniatur-Schiffsmodelle her und wurde damit schnell erfolgreich. Aber auch Modelle ausländischer Hersteller bereichern die Sammlung. Alle Schiffchen sind, mit einer Ausnahme, im Maßstab 1:1250 gefertigt. Auch damit setzte WIKING wortwörtlich einen Maßstab für die Modellbauwelt. In diesem Maßstab ist das Modell eines Schiffes von 100 Metern Länge nur acht Zentimeter lang. Dennoch wirken sie durch die präzise Form und Proportionen lebensecht. Das wurde vor dem zweiten Weltkrieg auch von der damaligen Kriegsmarine erkannt. Sie nutzte Modelle in diesem Maßstab für die Ausbildung von Piloten. Sie sollten lernen, im Einsatz beobachtete Schiffe verlässlich zu erkennen.  Dieser Zweck spielt heute, in Zeiten der Digitalisierung jedoch keine Rolle mehr. Die meisten Modelle dürfen heutzutage an erwachsene Sammler gehen. Der Bestand des Sammlers Baumann wird einige hundert Exemplare umfassen. Nur ein Modell mit Bezug zu Flensburg sucht er immer noch: Es ist die Flensburger LIBELLE aus dem Jahr 1934. Wer seine Wohnung danach durchsuchen möchte, muss gut hingucken. Das Modell ist keine zwei Zentimeter lang.

Ab dem Frühjahr soll die eindrucksvolle kleine Flotte im Schifffahrtsmuseum präsentiert werden. Sie wird dann voraussichtlich im Flur des zweiten Stockwerks im "Hinterhaus" in einer noch zu bauenden Vitrine in zeitlicher Folge aufgereiht zu sehen sein. Gunter Baumann hat das schon einmal für sich so angeordnet. "Man kann daran den Verlauf der Geschichte verfolgen: Wirtschaftswachstum, Krieg, und Handelsbeschränkungen haben ihre Spuren auch hier hinterlassen". So was sieht man doch gerne in einem Museum.
Gunter Baumann hat auch eine beeindruckende Sammlung von Dampfschiffen, auch im selben Maßstab. Die hat er schon früher zu einem Diorama eines Dampf-Rundum zusammengestellt. Was ihm noch fehlt, ist ein Verzeichnis aller Teilnehmer dieser wunderbaren Flensburger Veranstaltung seit Beginn im Jahr 1993. Vielleicht kann ihm einer unserer Leserinnen oder Lesern weiterhelfen?

29.11.15 DAGMAR in Ushuaia angekommen

Liegeplatz der DAGMAR AAEN in Ushuaia, Argentinien
Bild: marinetraffic.com 
Die große Reise von Hamburg nach Ushuaia im Süden von Feuerland ist nun glücklich zuende gegangen. Das Expeditionsschiff von Arved Fuchs aus dem Museumshafen Flensburg ist am wichtigsten Etappenziel angekommen. Die Reise begann am 07. August und führte über Falmouth am Westausgang des Englischen Kanals nach Vigo im Westen von Nordspanien, nach Lagos in Portugal, mit einem ungeplanten Zwischenstopp in Figueira de Foz, ebenfalls in Portugal. Von dort aus ging es nach Arrecife auf Lanzarote (Kanarische Inseln). Jetzt kam der Sprung zur Afrikanischen Westküste,. Die Route führt über die Kapverden  zu den dem Kontinent vorgelagerten Bissagos-Inseln. Am 09. Oktober überquert sie den Äquator und erreicht zehn Tage später die brasilianische Inselgruppe Fernando de Noroñha. Wieder zehn Tage später läuft sie in Natal an der Brasilianischen Ostküste ein. Die nächste Station ist Rio de Janeiro. Dort liegt sie nahe der berühmt-berüchtigten Copacabana, bis sie weiter südwärts nach Punta del Este, wo sie am 16. November ankommt. Die Reise verlief, soweit bekannt, mit nur geringen Störungen und die Besatzung ist wohlauf. Am Wochende wird Arved Fuchs zu seiem Schiff reisen um die Fahrten am Südende des Amerikanischen Kontinents selber zu leiten. Ein ganzer Themenkatalog wartet auf seine Bearbeitung. Ein Höhepunkt wird der 400ste Jahrestag der ersten bekannten Rundung von Kap Horn in der modernen Geschichte sein. Ein anderer betrifft die Erinnerung an den leider weithin vergessenen deutschen Flugpionier Gunther Plüsschow
Wer die Stationen der Reise mit verfolgen möchte, kann das im Internet Tagebuch der DAGMAR AAEN nachlesen. Auch die HAFENMELDUNGEN haben über die Reise berichtet.
 

22.11.15 Meister und Werk

Der Modellbauer Adolf  "Adi" Born ist bei Liebhabern historischer Schiffsmodelle weit über Flensburgs Grenzen hinaus bekannt. Zahlreiche Modelle unterschiedlicher Größe schmücken Schiffahrtsmuseen und Wohnungen von Freunden der Traditionsschiffe. Genauer gesagt: von historischen Segelschiffen. in großem und kleinem Maßstab. Bei jedem sagte man, es sei das Beste, was man je gesehen habe und eine Steigerung sei nun nicht mehr möglich. Das war jedesmal ein Irrtum. Aber bei seinem neuesten Modell bleibt nun tatsächlich nicht mehr viel Luft nach oben.
Es ist das Modell der GJØA, mit der Roald Amundsen als erster die Nordwestpassage bezwang, also den Seeweg im Norden des Amerikanischen Kontinents. Es war im Jahr 1908, als er zusammen mit fünf anderen Männern nach drei Jahren Nome in Alaska erreichte. Das originale Schiff, eine Hardangerjakt  steht heute im Fram Museum in Oslo. Bevor Amundsen das Schiff im Jahr 1900 kaufte, war es 28 Jahre im Fischhandel eingesetzt.
In diesen Tagen legt Adi letzte Hand an sein neuestes Meisterwerk. Wie üblich sind alle Bauteile bis ins kleinste Detail von Hand selbst hergestellt und voll funktionsfähig. In allen Blöcken, groß und klein, drehen sich Scheiben mit einer Nut im für die jeweiligen Leinen und Taue passenden Maß. Die dünnsten Leinen messen weniger als einen Millimeter. Kauschen aus Messing sind von Hand seemännisch korrekt eingespleißt. Das läßt sich Adi nicht nehmen, schließlich ist er jahrelang vor dem Mast und auf der Brücke zur See gefahren. Wer sich seine Hände ansieht, glaubt das aufs Wort. Trotzdem gelingen ihm die kleinsten und feinsten Arbeiten. Aber Serien unzähliger Teile in gleicher Präzision anzufertigen, ist immer wieder eine große Herausforderung für ihn. Dagegen freut er sich jedesmal darauf, die Segel von Hand zu nähen- Stich für Stich, auch die Lieken. Sogar die Lögel sind, wie beim Original, angenäht. Auch bei der Decksausrüstung kennt er keine Kompromisse. Das Pumpspill, also die "Ankerwinde" ist voll funktionsfähig. Die Bewohner von Liliput aus Gullivers Reisen könnten ohne weiteres mit dem Modell davonsegeln und würden nur wenig Ausrüstung vermissen.
Das Modell hat Adi nach alten Plänen gebaut. Die waren aber nicht zweifelsfrei eindeutig. Das ist kein Wunder. Zum Einen waren die Unterlagen so genannte Blaupausen. Auf denen bleicht die Schrift und die Linien mit den Jahren aus und werden unleserlich. Zum anderen wurden Schiffe zu der Zeit nicht genau nicht immer nach detaillierten Vorgaben gebaut. Viele Pläne wurden je nach Erfahrung der Bootsbauer frei interpretiert. Fehler im Plan blieben dadurch verborgen. Wenn der Auftraggeber kurzfristige Änderungswünsche hatte, hinterließen diese oft keine Spur in den Plänen. Um so wichtiger, dass der Modellbauer das Bootsbauer-Handwerk versteht und sorgfältig recherchiert. Der Zeitaufwand hierfür ist beträchtlich. So kommen für ein Modell dieser Qualität zahllose Arbeitsstunden zusammen. Reich werden kann er dabei nicht. Pro Stunde kommt dann oft weniger heraus als bei einem Ein-Euro-Job. Aber historischer Modellbau ist schließlich mehr als eine Arbeit für Geld, sagt Adi und wer ihn kennt, weiß, das er es ernst meint.







23.11.15 Das nächste Projekt

GRETA heute
Der Historische Krahn von 1726 ist noch nicht wieder an seinem Platz, da startet im Museumshafen Flensburg schon das nächste Projekt. Auch dabei geht es um die maritime Historie, um was sonst. Diesmal steht der Elbfischer GRETA im Mittelpunkt. Die korrekte Typbezeichnung spricht zwar nicht unbedingt für eine große Nähe zu Flensburg. Dennoch gibt es einen starken vereinsgeschichtlichen Bezug hierher. Denn GRETA gehörte zu den Schiffen, die mit der Gründung des Vereins ihren Platz im Hafen eingenommen haben. Als Schiff eines Gründungsmitglieds, sozusagen als Gründungsschiff.
Nun kommt es noch einer längeren Diaspora in einem Hamburger Schuppen wieder in seine zweite Heimat zurück (Die HAFENMELDUNGEN bericheten). Für eine Buddel Rum soll der 107 Jahre alte  Fischkutter den Besitzer gewechselt haben.
Nun, bei alten Schiffen wird oft der größere Teil der Einstandssumme erst nach dem Besitzübergang fällig. Bei GRETA geht es dabei um die Restaurierung des Rumpfes. "Segel und Masten sind in gutem Zustand" sagt der vorletze Besitzer, der jetzt GRETA nach Flensburg geschleust hat. Wenigstens das. Aber Planken und der Achtersteven brauchen frisches Holz. Das soll die Chr. Johnson Skibs & Bådbyggeri auf die vermutlich noch festen Spanten nageln. Ein konkretes Angebot soll dafür auch schon vorliegen. Bis zum Baubeginn im Frühjahr steht der Rumpf auf dem Gelände der Werft. Dort werden übrigens viele hölzerne Traditionsschiffe aus Dänemark und Schleswig-Holstein gewartet und repariert. Auch die weitbekannte DAGMAR AAEN wird dort seit vielen Jahren regelmäßig auf höchsten Sicherheitsstand gebracht.
Das Projekt  soll ein neu zu gründender Förderverein vorantreiben. Wenn GRETA wieder in Fahrt ist - das soll zur Rum-Regatta 2016 sein -wird sie für die Jugendarbeit beider Vereine eingesetzt.
Damit wird diese wichtige Zukunftsaufgabe um ein weiteres Element ergänzt. Denn Jugendarbeit ist seit jeher ein Zentralthema im Museumshafen. Mehrere Schiffe unterschiedlicher Größe stehen dort für das Segeln mit Jugendlichen offen.

Zur Gründungsversammlung des neuen Fördervereins lädt der Museumshafen in sein Vereinsheim

Herrenstall 11
Flensburg

ein und zwar am

11. Dezember 2015 um 19.00 Uhr

Die eigentliche Gründungsversammlung ist auf zwei Stunden angesetzt, nachher bleibt Zeit für Gespräche und mehr.

Wer teilnehmen und vielleicht auch gleich beitreten möchte, wird gebeten sich vorher mit Günter Wulf in Verbindung zu setzen. Das geht per E-Mail oder Mobil-Telefon unter:

guenthi@foni.net oder telefonisch unter 0172-452 6444

22.11.15 Zum Guten Schluss

Die Aktionsrunde des Museumshafens zur Wiederherstellung des Historischen Krahns von 1726 ist mit der Versteigerung am Freitag Abend zuende gegangen. Dem kleinen Traditionsverein ist es damit gelungen, die Finanzierung der geschätzen Baukosten zu sichern.
Das wir hier sein dürfen“, eröffnete Sabine Große-Aust, Vorsitzende des Museumshafens, die Auktion, „verdanken wir der Geschichte und vielen Menschen, die sich für 2015 die Aufgabe stellten, den Erhalt des „Historischen Hafenkrahns von 1726“ zu sichern und den Historischen Hafen attraktiv zu gestalten“.
Sie meinte damit die vielen Akteure im und um den Museumshafen Flensburg e.V., die sich sich für den Erhalt des Wahrzeichens mächtig ins Zeug legten. Im Sommer gelang ihnen mit einer mehrtägigen "Kunst für Krahn" Aktion mit namhaften Künstlern ein innovativer Auftakt dem viele kreative Aktionen folgten. Manchmal hätte das Wetter besser mitspielen können, aber die Akteure ließen nicht locker. So kamen größere und kleinere Spenden zusammen. Diese Beharrlichkeit hat wohl schließlich mit dazu beigetragen, dass die Trägergesellschaft Kaysers Hof den stattlichen Rest der benötigten Summe mit in den Spendentopf fließen ließ. 
„Uns liegt die Gestaltung des Historischen Hafens mit dieser europaweit einmaligen Meile an der Flensburger Hafenwestseite am Herzen und der historische Kran gehört als dominierendes Zeichen schon lange zum Stadtbild.“ teilte es dazu mit.
Die Mitglieder hatten in der Frage ob der Verein den Krahn erhalten solle, lange unterschiedliche Auffassungen. Nun können sich die Befürworter bestätigt fühlen.

22.11.15 Herbstwind am Hafen

Der Pegelstand im Flensburger Hafen (https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=9610010)















"Der nächste Winter kommt bestimmt." mahnt die Werbung. Heute ist er schon ein bisschen da. Nach einer kalten Nacht befeuert Tief "Jürgen" den Wind. Der dreht von West auf Nord und treibt zum ersten Mal in diesem Herbst Schneeschauer über die Förde und drückt das Wasser in den Hafen, bis es aus den Gullies quillt und die parkenden Autos auf der Schiffbrücke sich in wachsenden Pfützen spiegeln. Erstaunlich, dass die meisten von ihnen örtliche Kennzeichen haben. Denn in jedem Jahr versinken etliche PKW am Hafen in dem immer wieder bei Nordwind steigenden Hafenwasser.
Die Schiffe im Museumshafen rucken an den Leinen, denn die Wellen sind kurz und zu hoch für einen ruhigen Liegeplatz. Die letzen Jollen am Lüttfischersteg tanzen in dem zunehmenden Schwell.
Zwei Schwäne haben den Bogen raus. Sie schaukeln gemütlich zwischen den großen Rümpfen der Auflieger der Museumswerft.







Auf dem Bohlwerk liegt der erste Schnee - noch als Matsch. Ab Dienstag soll die Tagestemperatur wieder steigen. Dann sind die ersten Winterszenen erstmal vorbei. Aber der Winter wird zurückkommen - globale Erwärmung hin oder her. Doch Kopf hoch! in nur fünfeinhalb Monaten beginnt die Rum-Regatta und mit ihr die Sommersaison 2016.

21.11.15 Termine, Termine!

Die Terminübersicht 2015 wurde mit neuen Informationen des Flensburger Schifffahrtsmuseums aktualisiert.

20.11.15 Gunst der Kunst

Heute Abend war das Foyer des Flensburger Schifffahrtsmuseums Ort der Auktion "Kunst für Krahn", die der Museumshafen Flensburg veranstaltete. Zahlreiche Schlachtenbummler und Bieter kamen in dem ehemaligen Zollpackhaus zusammen, um auf der Benefizaktion des Traditionsschiffsvereins eines oder mehrere Kunstwerke zu ersteigern. Am Ende hatten fast alle Objekte ihre zufriedenen Liebhaber gefunden und zufrieden mit dem Ergebnis war auch der Verein.

Bis zum letzten Augenblick war der Erfolg nicht sicher, hatten doch sowohl der Veranstalter als auch die Spender der Kunstwerke wenig bis keine Erfahrung mit einer solchen Auktion.
Die Besucher und Bieter konnten sich jedoch im Vorfeld ausführlich und in Ruhe informieren. Einige kamen mit dem Wunsch, ein bestimmtes Werk zu ersteigern, andere ließen sich durch die anfeuernden Sprüche des Auktionators mitreißen. Zu der guten Stimmung trug auch die musikalische Darbietung eines Duos bei, die vorher und in den Pausen für eine lockere Atmosphäre sorgten.
Sehr hübsch war auch, wie die Auktionsware vor jedem Durchgang präsentiert wurde. Der Geschäftsführer des Museumshafens hatte sich eigens für diesen Anlass einen Frack angelegt und weiße Handschuhe übergestreift. Als er die Objekte von Tisch zu Tisch trug, um sie den Anwesenden zu präsentieren stieg die gefühlte Wertigkeit der Objekte deutlich an.
Alles in Allem eine gelungene Veranstaltung und ein deutlicher Schritt vorwärts bei der Finanzierung des neuen Historischen Krahns. Er soll den Gästen der nächsten Rum-Regatta wie gewohnt den Weg in den Hafen weisen. Dazu wird es wohl kommen.
Zufriedene Gesichter bei den erfolgreichen Bietern
Foto: Hans Hermann Heyer


16.11.15 DAGMAR in Punta del Este

Der rote Haikutter DAGMAR AAEN, Expeditionsschiff von Arved Fuchs aus dem Museumshafen Flensburg, ist heute in Punta del Este in Uruguay an der Mündung des Rio de la Plata angekommen. Ihr letzter Hafen war Rio de Janeiro in Brasilien. An ihrem neuen Ort ist es teils heiter, teils wolkig bei 16°C, der NE weht mit 4 bft.
Hier in Flensburg ist es zu Zeit regnerisch bei 12°C und der SW weht mit ca fünf bft. Es soll Böen um acht bft geben. Bleibt also schön da, wo ihr seid. Wir wünschen einen erholsamen Aufenthalt!

15.11.15 Kunst-für-Krahn-Auktion

Ein schöner Schluss ziert alles, sagt der Volksmund. Was die Rettung des Historischen Krahns*) von 1726 betrifft, liegt es an den Teilnehmern der Auktion im Schifffahrtsmuseum am kommenden Freitagabend, ob es dazu kommt. Zu wünschen wäre es dem veranstaltenden Verein Museumshafen Flensburg e.V..
In einer großen gemeinnützigen Aktion hatten sich schon zuvor Freunde, Gönner und die Mitglieder für den Erhalt des Flensburger Wahrzeichens eingesetzt. Dazu gab es im Sommer bereits eine mehrtägige Aktion "Kunst unterm Krahn" mit namhaften Künstlern. Wie berichtet, war das hölzerne Bauwerk in die Jahre gekommen. Seine Fraßfeinde, genannt Käfer und Pilz hatten an seiner Standfestigkeit genagt. Jetzt soll er ersetzt werden. Natürlich so original wie irgend möglich. Den Gästen der nächsten Rum-Regatta soll er den Weg zum Bohlwerk weisen.
Jetzt lädt der Verein Museumshafen zu der Auktion ein. Die Erlöse werden ausschließlich für die Wiederherstellung verwendet:
"Einladung zum „Grande Finale“ 
Mit einer Auktion wollen wir diese Aktion nun gemeinsam beschließen. Am 20. November 2015 um 19.00 Uhr im Schifffahrtsmuseum Flensburg findet die Auktion „Kunst für Krahn“ statt. Eine nicht ganz klassische Versteigerung zugunsten des „Historischen Hafenkrahns“.

Zu dieser KUNST-FÜR-KRAHN-Auktion laden wir hiermit herzlich ein. 
Die Objekte sind  im Museumscafé „muse maritim“ ausgestellt und Gebote können dort schon abgegeben werden.
Also herzlich willkommen zu einem schönen Abend mit Kunst, Kultur und Klönschnack und viele Grüße,
Sabine, Ben, Martin und Achim – der Vorstand"


























Leider gibt das System keine bessere Darstellung des Katalogs her. Auf Wunsch senden wir gerne eine Version als PDF-Dokument zu. Anfragen unter: mail@wiebke-bohlen.de

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*) das ist kein Tippfehler. KRAHN ist, wie das Bauwerk auch, historisch korrekt. Im 18. Jahrhundert war eben vieles anders, so auch die Orthografie.

12.11.15 GRETA kommt näher

Jetzt kommt noch eine große Plane drüber, dann kann GRETA auf den Beginn der Restaurierung warten.


























Die erste Etappe ist geschafft. Heute Nachmittag erreichte der Bootstransporter mit dem alten Elbfischer GRETA aus der Gründungszeit des Museumshafens die Werft Chr.J. Skibs & Bådbyggeri in Egernsund. Er wurde von einer Gruppe aus dem Museumshafen Flensburg erwartet, wo der alte Fischereisegler aus dem Jahr 1909 künftig festmachen soll. Die Reise von Hamburg nach Egernsund war störungsfrei, was allgemein als gutes Omen gewertet wurde. Somit können die Initiatoren aus dem Musuemshafen und drumherum weiter an einem hoffentlich störungsfreien Verlauf des Rettungsprojektes arbeiten. Denn was an dem in mehrfacher Hinsicht historischen Schiff zu tun ist, läuft augenscheinlich darauf hinaus. Die Planken am Rumpf sind teilweise stark geschrumpft und der
Der oeiginale SABB.Schiffsdiesel ist auch dabei
Foto: Sabine Große-Aust
Achtersteven hat auch schon bessere Tage gesehen. Bootsbauer der Werft haben das Schiff noch beim bisherigen Eigner inspiziert und ein Angebot für die Beplankung ist auch schon vorhanden, war zu erfahren. Es bedeutet, dass der Rumpf mehr als nur einen Pott Farbe braucht, bis das Traditionsschiff wieder so aussieht, wie ein Schiff im Museumshafen aussehen soll. Doch "obenrum ist alles in Ordnung, auch das Rigg und die Segel", sagt einer, der es wissen muss.
Nun wartet der alte Fischkutter im Winterlager der dänischen Werft, bis die Arbeiten an FRIEDA von HADERSLEBEN abgeschlossen sind und die Werfthalle wieder frei ist. Wir haben in den HAFENMELDUNGEN
Der Achtersteven benötigt noch Zuwendung
mehrfach über die umfangreichen Arbeiten an FRIEDA berichtet. FRIEDA war zusammen mit GRETA bei der Gründung des Vereins Museumshafen dabei.
Bis die Arbeit beginnt, soll sich der Förderverein zusammenschließen. Die gesetzlich notwendigen Gründungsmitglieder sind schon bekannt. Auch für die Satzung gibt es schon Ideen. Einige Schiffe im Historischen Hafen werden durch Fördervereine erfolgreich betrieben. Das "Gewusst wie" ist von daher vorhanden. Nun werden noch weitere Mitglieder gesucht, die mit Rat, Tat und Geld dem handigen Schiff zu einem neuen Leben verhelfen.

Ansprechpartner sind:
Günther Wulf
E-Mail: guenthi@foni.net,
Tel: 0049-0461 24628
mobil: 1724526444

oder
Museumshafen Flensburg e.V.
E-Mail: info@museumshafen-flensburg.de ,
Tel.: 0049 461 2 22 58,
oder 
Sabine Große-Aust
mobil: 0152 26088082