30.08.14 Wikinger oder was?

Schon seit Tagen hatten sie sich angekündigt. Dumpfe Trommelschläge und aufmunternde Rufe schallten über den Hafen: Die Drachenboote waren wieder da. Teams von Mitarbeitern verschiedener Unternehmen und Organisationen stellten sich auf den kraftvollen Gleichtakt ein, der beim Rennen der langen schlanken Paddelboote Voraussetzung für einen guten Platz oder sogar den Sieg ist.
Heute treten sie wieder zum Wettkampf an und locken viele Besucher an die Hafenkante. Die Mannschaften sind in dem fröhlichen Gedränge an ihrer fantasievollen Maskierung und den passenden, gleichen Kostümen leicht zu erkennen (Teamsport ist halt nichts für Individualisten). Derweil schaukeln die leichten Boote an der Hafenspitze und warten auf ihren Einsatz. Andere sind schon auf der Bahn. Einige Traditionsschiffe bieten als schwimmende Basisstation Unterkunft und Platz für Teilnehmer der Regatta. Nachmittags kommt sogar die Sonne durch die Wolken.

Als Hafenstadt ist Flensburg weltoffen und damit auch den Zeugnissen fremder Kulturen zugewandt. Die Vorlagen für die Drachenboote der heutigen Regatta stammen aus dem chinesischen Kulturkreis. Dort ist der Drache Symbol für  für den Frühling, das Wasser und den Regen. Wasser und Regen gab es in den letzten Tagen genug, der Frühling kann warten. Derweil freuen wir uns an dem Spätsommer, Herbst und Winter, die vor uns liegen.
Boote mit dem Drachenkopf als Bugverzierung gibt es auch in der Geschichte Europas. Vor fast 1200 Jahren verbreiteten die Wikinger an den Küsten Europas Angst und Schrecken, wenn sie mit ihren Drachenbooten in Sicht kamen.
In der Museumswerft Flensburg ist der Nachbau eines (kleinen)  Drachenbootes zu sehen. Wir haben, dem Anlass folgend, Fotos der Drachenboote von heute ihren europäischen Verwandten gegenüber gestellt.

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30.08.14 Neues Fischereimuseum

Flensburg ist um ein kleines Museum reicher. Während im Museumshafen letzte Originale ehemaliger Fischereifahrzeuge der Ostsee zu sehen sind, wie z.Bsp. AURORA von ALTONA, der Rügenwalder Kutter aus dem Jahr 1934 und BODIL, der zehn Jahre ältere Haikutter von 1924, oder SORTE SARA, Smakkejolle von 1903, hat der auf der gegenüber liegenden Hafenseite ansässige Fischereiverein in den letzten Monaten ein kleines Museum eingerichtet, das bei dem Vereinsjubiläum in diesem Monat eingeweiht wurde. Der Besuch lohn sich. Wer noch nicht dort eingekehrt ist (Eintritt frei), sollte sich bei seinem nächsten Bummel auf der Hafen-Ostseite hierfür etwas Zeit nehmen.
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In dem einfach, aber liebevoll gestalteten Austellungsraum wird rund um einen alten Fischerkahn ebenso altes Fischereigerät gezeigt. Darunter eine Kiste mit zum Fang vorbereiteten Angelleinen. Die Haken sind sorgfältig dicht an dicht auf Holzleisten befestigt. Wer mag diese Geduldsarbeit damals wohl jeden Tag sorgfältig verrichtet haben? Waren es die Fischer selber? Oder deren Frauen und Kinder?
Ein Seewasserbecken zeigt lebende Fische, auf die geangelt oder mit Netzen gefischt wurde. Nicht nur Kinder werden die Baby-Dorsche und die kleine Krabbe gerne ansehen.

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Auch wer am Fischerei-Handwerk nicht besonders interessiert ist findet in dem Museum Interessantes: Große Bildtafeln mit Schwarz-Weiss-Fotos von vor mehr als einem Jahrhundert. Sie zeigen, wie es damals am Flensburger Hafen aussah und zuging. Das alte Bild mit dem Fischer in seinem Kahn ist auch sehr hübsch anzusehen.

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Und wer dann immer noch nichts Ansprechendes gefunden hat, sollte mal in den Bücherkorb neben dem Eingang schauen. Jedes Buch kann mitgenommen werden. Vielleicht ist das auch ein Ort, eigene lesenswerte Bücher anderen verfügbar zu machen.

29.08.14 Kongelig Classic gestartet

Die Meterologen hatten es ja in etwa so vorhergesagt, doch zum Start der Regatta zur Erinnerung an das erste Wettsegeln in Südfünland hätte das Wetter gerne ein wenig besser sein können. Wir konnten uns das Treiben an der Startlinie in der Wasserslebener Bucht von Lille Strand in der dänischen Gemeinde Kollund aus ansehen, oder präziser formuliert: erahnen. Denn graue Nimbuswolken lagen schwer über dem spiegelnd glatten Wasser, die Sicht war irgenwo zwischen diesig und neblig. Kein Hauch rührte die Stille. Nur hin und wieder brachte leichter Nieselregen etwas Bewegung in das stimmungsvolle Bild. Dennoch hatten sich um elf  Uhr vormittags einige Schaulustige eingefunden und warteten unter Regenschirmen auf den Start zur dritten Kongelic Classic Regatta. War es Solidarität mit den Seglern oder Hoffnung, dass die Sonne jetzt gleich das trübe Bild aufheitern würde weshalb sie nicht in ihren Autos sitzen blieben sondern geduldig am Strand saßen oder standen?
Eine halbe Stunde später als angekündigt klangen die Startsignale vom Motorschiff GESINE herüber, durch die wasserhaltige Luft gedämpft. Mittlerweile hatte sich die Sicht weiter verschlechtert und das gegenüber liegende deutsche Ufer und die nahe Werfthalle waren in graue Watte verpackt den Blicke entzogen. Nur als Schemen waren die Segel des Regattafeldes zu erkennen. Und als hätte auch der Wettergott auf das Signal gewartet, hellte sich der Himmel zögerlich auf und mit dem helleren Licht rührte sich ein erster Hauch. Er war stark genug, um die schweren Traditionsegler erst langsam voranzutreiben, dann aber langsam immer schneller. Sie hatten alle Segelfläche gesetzt, die überhaupt an einem oder zwei Masten vorgeheisst werden konnten. Auf dem alten Lotsenschoner Nr. 5 ELBE war das klassische Fisherman-Sail zwischen den Masttoppen ausgebreitet. AURORA von Altona, ganz in ihrer Nähe hatte nicht nur ein Vierkant-Toppsegel gesetzt sondern dazu einen großen schwarzen Gennaker, mit Totenkopf verziert. Die beiden lieferten sich schon auf den ersten Kabellängen hinter der Startlinie ein privates Duell und der Abstand schien sich zu verringern, so lange sie in Sicht waren. Doch sie waren nicht alleine auf dem Wasser. Ein Pulk von mehreren dutzend weiterer Kutter, Galeassen, Ketschen, Slups, von Marstal-Schonern, Haikuttern, Wikingerbooten, Toppsegelschonern, Colin Archer Spitzgattern, Paket- und Beltbooten, Danske Jagten boten ein Bild, wie es auch der alt ehrwürdigen Rum-Regatta zur Ehre gereicht hätte.
Fünf Minuten später gingen die klassischen Yachten über die Linie, viele hatten bunte Spinnacker gesetzt. Rascher als ihre Vorgänger segelten sie außer Sicht; der Wind hatte inzwischen weiter zugenommen.
Dann nur noch ein paarÜbungsboote der Hanseatischen Jachtschule zu sehen. Die Regatta hatte begonnen. Nach dem trüben Start besserte sich das Wetter erfreulicherweise. Zu der Zeit. als die ersten Teilnehmer Sonderburg erreicht haben dürften, brach in Flensburg die Sonne durch und schien auf den nahezu komplett leeren Museumshafen. Die Boote der Jachtschule dümpelten an der Pier im Historischen Hafen.

Das Regattafeld kurz nach dem Start. Links AURORA, gefolgt von ALVEKONGEN. Gokstadtboot RAGNA,
dicht vor dem Lotsenschoner Nr. 5 ELBE (rechts). Lofotenkutter SOLVANG in der Mitte








In der Mitte Marssegelschoner LINA mit Reklame in der Fock, vor FREDDY. Die ersten teilnehmenden Yachten mischen
sich schon zwischen die Traditionssegler







Die Traditioonssegler vor der Meierwik, im Hintergrund der Strandpavillon der Solitüde. Die blaue Jolle ist BENTE aus
dem Museumshafen, dahinter ALVEKONGEN. Rechts folgen CAROL, GR
ØNE ERNA und OLIVER. RAGNA in der Mitte
Fotos: 1 und zwei HAFENMELDUNGEN, 3 Hans-Herrmann Heyer


















28.08.14 Dichtung und Trockenheit (2)

Nach den mehr allgemeinen Vorbemerkungen von gestern, ein paar Fundstücke aus der Grabbelkiste der Erinnerung an eigene Versuche, ein tropfendes Deck abzudichten. Immer geht es darum, unter Zeitdruck möglichst viel "Strecke" zu machen. Denn der Gedanke, es könne gelingen dass ganze Deck in einer einzigen großen Aktion abzudichten erweist sich meist als Reise zur Fata Morgana, wo man bekanntlich nie ankommt.
Es hat sich bewährt, alle Werkzeuge und Hilfsmittel vor Beginn der eigentlichen Arbeit bereitzulegen. Es macht einfach keine Freude, unter Zeitdruck die neulich gekaufte Kartusche Dichtmittel zu suchen, während oben schon die ersten Regentropfen auf das Deck prasseln und die frisch geöffnete Naht wässern.

Bei uns hat sich im Laufe der Zeit folgende Zusammenstellung bewährt:

Mit diesem Werkzeugsatz kommen wir gut zurecht (von unten links nach oben rechts aufgelistet):
  • Ein Marlspieker mit stumpfer gebogender Spitze, um auf Nähte zu drücken
  • Ein Teppischmesser, um alte Versiegelungen herauszuschneiden
  • Ein abgebrochenes Messer mit angeschliffener Klinge um Nahtflanken sauber zu kratzen
  • 80-er Schleifpapier, möglichst steif. eine Schleipapierscheibe eines Deltaschleifers tut es auch um Nahtflanken
    sauber zu schleifen
  • Ein Stück Kupferblech mit sorgfältig entgrateten Kanten und abgerundeten Ecken ersetzt das Kalfateisen
  • Ein 800-Gramm Hammer, zum Verdichten des Kalfats
  • Eine Heissluftpistole um die Arbeitsumgebung zu trocknen
  • Eine schmale Bürste, ein Kehrblech nebst Eimer um Dichtmasse und Staub zu entfernen
  • ein Fugenspachtel aus dem Baumarkt. Aber die Spitze eines Tafelmessers zut es auch um die Dichtmasse
    glatt zu ziehen
  • Klebeband in ausreichender Menge um die Planken neben der Naht sauber zu halten
  • Eine stabile Kartuschenspritze und Einweghandschuhe
  • Küchenkrepp um die Werkzeuge zu abzuwischen
Im Einzelfall wird jeder nach Geldbeutel und Erfahrung weitgehend für sich selber entscheiden welche Werkzeuge und Hilfsmittel eingesetzt werden.

Weil wir ja in unserem Fall die Nähte bei Schauerwetter dicht machen, liegt eine wasserdichte Plane bereit. Ihre zweckmäßige Befestigung wird vor Beginn der eigentlichen Arbeit geklärt, Die Gefahr droht jedoch nicht nur vom Regen, der durch den Wind von schräg oben in die Arbeitsstelle fällt. Das Wasser, das dem Deckssprung folgend von Bug oder Heck angeflossen kommt ist genau so destruktiv.
Eventuell kann man sich "Dämme" aus Putzlappen oder, besser noch, aus geschlossenporigem Schaumstoff anfertigen, die mit Leisten auf das Deck gepresst werden, um das fließende Wasser weiträumig abzulenken. Diese Vorbereitungen benötigen natürlich Zeit. Aber sie aufzuwenden lohnt sich, um die eigentliche Arbeit zu sichern.

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28. 08.14 Der Abend vor dem Start

Heute hat uns das Wetter gehörig verwöhnt. Ein warmer Wind, schwach nur, kräuselte das Hafenwasser und die meisten Segelschiffe nehmen ihren Motor zur Hilfe. Aber die Sonne scheint, und die Stadt leuchtet in ihrem beinahe schon herbstlichen Licht.
Morgen startet die dritte Kongelig Classic von 1855, eine Wettfahrt zur Erinnerung an die erste Regatta in den Gewässern Südfünlands vor 159 Jahren. Alte Arbeitssegler und Regattayachten starten auf der selben Bahn und segeln in zwei Etappen. Die erste führt morgen nach Sonderburg, die zweite am Folgetag nach Appenrade. Heute haben sich zahlreiche Teilnehmer im Flensburger Hafen versammelt. Sie wurden vom Flensburger Bürgermeister begrüßt. Auf einer Tanzfläche tanzen Paare mit sorgfältig abgezirkelten Schritten und Figuren Tango, weltvergessen, als wenn es nur sie gäbe. Nur wenige Buden und Marktstände beleben die Hafenkante. Die Zeitung verkündete, einer der üblichen Märkte wäre nicht geplant.
Für morgen wird eine schwache bis mäßige Brise vorhergesagt. Wenn es so kommt, kann  die Regatta in diesem Jahr eine entspannte Angelegenheit werden. 


Insgesamt scheinen mehr ehemalige Arbeitssegler von außerhalb angereist zu sein. Auswärtige klassische Jachten waren heute abend anscheinend nicht so zahlreich.

Zu den größeren Schiffen werden sich morgen noch einige kleine, offene Segelboote gesellen, die meisten von ihnen aus dem Museumshafen Flensburg.
















27.08.14 Dichtung und Trockenheit (1)

Von den in der letzten Woche vorhergesagten trockenen Tagen blieb letztlich nur der heutige Mittwoch übrig. Zudem musste gestern, zwar bei Schwachwind, auch einmal wieder die Förde besegelt werden. Jetzt, nach der Feriensaison, ist es hier besonders schön. Wenige Motorboote, keine Wasserflugzeuge und ringsum wenige, entspannte Segler. Nach dem Anlegen im Hafen gab es wieder einen Wolkenbruch, wie schon so oft in den letzten Tagen.
  
An Bord unter Deck sitzen und zusehen, wie das Regenwasser durch undichte Stellen tropft, kann depressiv machen. Aber glücklicherweise gibt es dagegen ein bewährtes Mittel: Das Deck dicht machen. Bei Schauerwetter bleibt für die Reparatur nur die Zeit bis zum nächsten Guss. Bis dahin muss die Leckstelle zuverlässig gefunden und abgedichtet werden. Besonders im Frühjahr und Herbst ist der nächtliche Tau so ergiebig wie ein mittlerer Regenschauer. Wurde eine undichte Stelle in Angriff genommen, sollte sie spätestens am Abend wieder dicht sein.

Unter einer Plane zu arbeiten, hilft nur bei leichten Schauern. Wenn es wie aus Eimern schüttet oder sehr lange regnet, wird das Wasser, dem Deckssprung folgend bald die Reparaturstelle erreichen und sich dann eifrig in die frisch geöffnete Naht ergießen. Die nachfolgenden Betrachtungen gelten deswegen für Schauerwetter, gegen nasse Kojen bei Dauerregen hilft nur eine rechtzeitige Vorsorge.

Mit einem stumpfen Marlspieker, vorsichtig auf die Dichtmasse
gedrückt, kann festgestelllt werden, ob die Versiegelung noch
an den Flanken haftet. In diesem Fall ist sie wirkungslos und
muss ersetzt werden.
Das Deck, von dem hier die Rede ist, besteht aus 42 mm dicken Teakplanken.  Sie sind nicht lackiert, was die Suche nach Leckstellen immens erleichtert. Dazu lohnt es sich, das Deck zu beobachten, wenn das Wasser nach einem Regenschauer trocknet. Wenn die Planken weitgehend trocken sind, bleiben bei den Lecks eng begrenzte feuchte Stellen erhalten. Drückt man dann hier vorsichtig (!) mit einem stumpfen Gegenstand auf die Versiegelung, tritt oftmals Wasser aus der Nahtstelle, ein sicheres Zeichen für ein Leck.
Bleibt das Holz unmittelbar neben einer Naht feucht, wenn das
übrige Deck schon getrocknet ist, kann das an einer undichten
Versiegelung liegen, so wie hier an dem Plankenstoß links oben.

Manchmal kann man vorsichtig (!) prüfen, ob die Ränder der Versiegelung am Holz haften. Wenn sich ein Spalt öffnet, ist man dem Leck meist dicht auf der Spur. Man sollte die Suche auch dann fortsetzen, wenn schon eine verdächtige Stelle gefunden wurde, denn ein Leck kommt selten alleine. Jede undichte Stelle muss repariert  werden, um das Tropfen abzustellen. Selbst kleine, unscheinbar wirkende Leckstellen können beachtliche Wassermengen unter Deck leiten. Es ist zwar sinnvoll, die größten Undichtigkeiten zuerst zu beseitigen, aber letztlich ist jedes Leck eines zuviel. Das zeigt sich spätestens in der nächsten Regenperiode. Wen das nervt, kann sich damit trösten, dass  bei dieser Aktion nebenbei auch der Charakter trainiert wird. In unserem Fall besonders die Frustrationstoleranz und die Ausdauer.

Ein Gedanke nebenbei: Unternehmen geben viel Geld aus, um gerade diese Eigenschaften ihrer Mitarbeiter zu entwickeln. Vielleicht sollten sie das am Beispiel traditionell gebauter Holzschiffe trainieren?

Zurück zum Deck. In unserem Fall ist es mit Baumwolle kalfatert und mit einer Kunststoff- Vergussmasse versiegelt. Nur sie hält das Deck dicht. Das Kalfat hat eine andere Aufgabe: Es soll die Planken unter Spannung setzen und dadurch den Rumpf "versteifen". Weil das Kalfat wie ein Docht wirkt, kann es Wasser entlang der Naht an andere Stellen transportieren, und zwar um so weiter, je länger und reichlicher es von oben nachfliesst. Dabei kann die Stelle, an der es tropft, auch höher liegen, als das Leck in der Versiegelung. Decksbalken können zudem eingedrungenes Wasser von einer Planke zu benachbarten Planken weiterleiten.

Regelmäßige Kontrolle auf undichte Stellen über und unter Deck helfen, den Reparaturstau gering zu halten. Gedanken von der Art "das machen wir alles im Herbst" führen meist dazu, dass nichts geschieht.

Es lohnt sich, die Suche von der Tropfstelle ausgehend, "rückwärts" durchzuführen und außen auf Plankennähte zu erstrecken, die dafür infrage kommen. Das ist zwar manchmal langwierig, aber mit der Zeit entwickelt sich ein Sinn für die Physik der Leckstellen und die Suche benötigt weniger Zeit. Aber die Alternativen führen auch nicht schneller zum Erfolg:
  1. Alle Decksnähte in einer großen Aktion neu abzudichten ist klingt sehr wirkungsvoll, dauert aber meist länger als eine Segelsaison, kostet viel Zeit und Geld und wird deshalb unterlassen. Immerhin reden wir hier von einigen hundert Metern Planken, die auf einen Schlag abzudichten wären. Das ist bestimmt nichts für die Reparatur zwischendurch, wenn es über der Koje tröpfelt.
  2. Nur über der tropfenden Stelle abzudichten zu wollen ist meist überflüssiger Aufwand, weil die Versiegelung oft an einer anderen, weiter entfernten Stelle undicht ist.
  3. Abwarten und eine Plastikplane anbringen, die das Wasser auf kurzem Weg in Bilge leitet, hilft nur im Notfall und nur für kurze Zeit. Zum Beispiel, wenn die Liebste droht, das Schiff wegen der nassen Koje SOFORT zu verlassen. Selbst wenn sie bleibt, ist das Deck weiterhin undicht. Wenn sie geht, auch. (Dennoch findet Kreativität auf diesem Gebiet ein weites Feld: Wir waren einmal auf einem Schiff zu Gast, wo der Eigner an zahlreichen Stellen Kunststoffbecher mit Reisszwecken unter die Decke genagelt hatte. Wir fragen uns immer noch, wie die vollen Becher ohne zu kleckern geleert wurden?)
  4. Beliebt ist unter Holzschiffeignern der Spruch "das zieht sich dicht". Mancher legt sich zu dem Zweck bei Trockenheit nasse Tücher an Deck, andere installieren Sprinkleranlagen um das Deck zu befeuchten und bieten damit zumindest den Besuchern ein interessantes Gesprächsthema.
    Tatsächlich kann Wässern Schäden durch das Austrocknen vorbeugen. Aber wenn es erst einmal gerissen ist, hilft nur noch eine Reparatur.
Ein befreundter Segler kam jetzt von seiner Sommerreise zurück. Seine Kunststoffjacht litt nach der großen Hitze und Trockenheit unter undichten Stellen an den Rüsteisen, Luken und allen Stellen wo das Deck angebohrt oder für Kabel durchbrochen wurde. Die Versiegelung hatte sich geöffnet.
Für den Liebhaber traditioneller Holzschiffe ohnehin keine Alternative, bieten moderne Kunststoffjachten anscheinend auf diesem Gebiet auch keinen Vorteil.

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22.08.14 Bedröppelt

Das Tiefdruckgebiet mit dem Namen "Xiomara" hat es sich über Skandinavien gemütlich gemacht und will partout nicht weiterziehen. Das können wir zwar verstehen, denn dieser Teil Europas hat viele Vorzüge. Aber freuen können wir uns darüber nicht. Denn mit der polaren Seeluft kommen Regenschauer, ach was, Wolkenbrüche in nicht endender Prozession von West heran und machen die Planung für Arbeiten im Außenbereich zu einer Entscheidung ohne Risiko, sofern sie "heute besser nicht" lautet. Das geht nun schon seit einer Woche so. Nach dem schier nicht endendem Sonnenschein und den angenehmen Temperaturen zuvor trifft der Wechsel die Freunde traditioneller Holzschiffe besonders hart. Erstens weil das Wetter nun wirklich nicht zum August passt, zweitens, die Schiffe in den letzten Wochen von Sonne, Wärme und Wind ausgetrocknet sind, drittens, deshalb viele Plankenfugen undicht wurden und jetzt, viertens, bei diesem Wetter auch nicht wirklich gut zu reparieren sind. Und so tröstet sich der wackere Eigner mit der Überlegung, dass auch dieser Dauerregen sein Gutes hat: keine undichte Stelle bleibt unter dieser Wasserflut verborgen.

Wirklich ärgerlich ist jedoch, dass die trockenen Momente zwischen den Regenschauern zu kurz sind, als dass man auch nur kleinere Arbeiten erledigen könnte. Doch sind sie lang genug, um immer wieder unruhig auf dem Sitz herumzurutschen.


Und so sitzt er oder sie im wahren Sinne bedröppelt unter Deck und wartet auf bessere, trockenere Tage. Die sollen, wenn die Vorhersage des Dansk Meterologisk Institut zutrifft, Sonntag, Montag und Dienstag heißen.
Warten wir's ab.

Nachtrag:
Wir haben nicht abgewartet. Wer wissen möchte, auf welche Weise wir uns die Zeit und bislang auch die Tropfstellen unter Deck vertrieben haben, kann das hier in den HAFENMELDUNGEN nachlesen.

17.08.14 Das war die Nautics-Regatta

Kein Hafenfest mit maritim-historischen Ambiente kommt ohne Regatta traditioneller Segler aus und keine Regatta traditioneller Segler ohne Hafenfest - wenn man von den Regatten klassischer Yachten einmal absieht. Aber das ist hier jetzt nicht das Thema. Das bei der Flensburg Nautics ganz kleine und sehr (!) große Segler auf derselben Bahn gleichzeitig um Platz und Sieg kämpfen, unterscheidet sie von den anderen Hafenfesten hierzulande. So trafen sich kleine Arbeitsboote und große Dreimast-Schoner an der Startlinie um bei moderaten drei Windstärken aus West gegeneinander zu segeln. (Natürlich werden sie später, nach dem Zieldurchgang in unterschiedlichen Klassen gewertet). Schon lange vor 11:00 Uhr, dem offiziellen Start, liegt die dänische MHV 909 Speditøren in der Wasserslebener Bucht als Start- und Zielschiff. Von da aus bis zur Fahrwassertonne 13 vor Mürwik erstreckt sich die gedachte Linie, die von den Teilnehmern heute zweimal zu queren ist. Der Windrichtung entsprechend sammeln sich die meisten auf der dänischen, der westlichen Seite der Bucht und warten auf die Startsignale.
Wer hat bei dem gemischten Regattafeld wohl die besseren Chancen, die großen oder die kleineren Schiffe, fragen wir uns. Am Ende des Tages werden wir es wissen: Heute hatten die Kleinen die Nase, bzw den Klüverbaum vorne. Denn beim Start bläst der Wind optimal für die kleinen Boote. Drei Beaufort und raumer Wind! Und so rauschen sie mit Klüver und Toppsegel los, nehmen jede kleine Böe mit, folgen jedem Winddreher und sind schon bald den "Großen" weit voraus. Der 70 Meter langen GULDEN LEEUW helfen ihre bis zu 1400 qm Segelfläche nicht wirklich, denn sie muss ihre erheblich gößere Verdrängung erst einmal auf Tempo bringen. Später, der Wind hat inzwischen kräftig zugelegt, werden sie erheblich schneller, aber da müssen sie hoch am Wind aufkreuzen, denn mittlerweile ist aus dem mäßigen ein frischer bis starker böiger Wind geworden, der zudem kräftig schralt. Das mögen schwere Schiffe nun überhaupt nicht so gerne. Beschleunigung ist nicht ihre Stärke und flink an der Windkante entlang segeln auch nicht. Also haben die Kleinen wieder einmal die Nase vorn, wenn auch mit verkleinerter Segelfläche.
Reffen auf einem kleinen offenen Boot ist bei den mittlerweile höhereren Wellen nicht ganz einfach. Und in Leegerwall kann das manchmal einfach zu lange dauern. Zum Glück ist Hilfe nahe bei. LIFJORDEN, die Arendal-Sjekte aus dem Museumshafen und sogar RAGNA, das Wikingerboot der Museumswerft (rudernd!) machen sich auf den Weg zu helfen. Schließlich wird alles gut. Niemand gerät in Gefahr und ein gebrochenes Fall kann mit Bordmitteln repariert werden.
Und was ist mit den Großen Segelschiffen? Später auf der Siegerehrung wird PEDRRO DONCKER  besonders lobend erwähnt. Der große Dreimaster ist die ganze Strecke gesegelt, während seine unmittelbaren Wettbewerber mehr oder minder diskret ihre Hilfsmaschinen einsetzten. Diskret: Teils weil sie es wegen Auspuffqualm nicht verbergen konnten, teils nach lobenswert ehrlicher Meldung an die Regattaleitung. So viel Sportsgeist findet man nicht überall.
Später werden die Sieger auf der ATLANTIS in einer kleinen Feier ausgezeichnet. Die Preise werden von der Rosenkönigin und der Rosenprinzessin überreicht. Küsschen rechts, Küsschen links - Mancher konnte erst nach vier Durchgängen getrennt werden. Wie schrieb doch der gute alte Johann Wolfgang von Goethe: "Zum Augenblicke möcht' ich sagen: Verweile doch, du bist so schön". Ach, ja. Schließlich haben alle einen Preis bekommen. Und einen lustigen Hut.


... segelte meist vorneweg
FREYA von den sieben Inseln ...












GULDEN LEEUW (li.) setzt noch Segel, da ist
SOLVANG schon in Fahrt
PEDRO DONCKER (li.) und LONE 















Marstalschoner MARTHA

GULDEN LEEUW ohne Rahsegel auf der Kreuz 













... schon bald im Ziel
Da sind die ersten Kleinen ...


16.08.14 Vor der Regatta

Morgens ist es so ruhig, wie es in einem dicht gefüllten Hafen nur ruhig sein kann. Doch bald beginnt auf den Schiffen diese besondere Art Geschäftigkeit, die immer dem Ablegen voraus geht, zumal wenn eine Regatta gesegelt werden soll. Segel werden ausgepackt und Leinen sortiert, wo nötig. Die Teams stimmen sich ab, denn um Punkt elf Uhr soll die Nautics- Regatta beginnen.
Wir haben uns mittlerweile aufgemacht, um den Start der Regatta in gebührendem Abstand zu beobachten. Mitsegeln können wir heute leider nicht und so beschränken wir uns auf die Rolle des Zuschauers.


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Die Startlinie verläuft  von der Wasserslebener Bucht zur grünen Fahrwassertonne 13.
Ob sich die Veranstalter der symbolischen Bedeutung dieser besonderen Ziffer bewußt sind? Oder sind sie zu aufgeklärt, als dass sie sich davon hätten beeindrucken lassen? (Wir nehmen mal das Letztere an. Denn nun, nach Ende der Regatta wissen wir ja, dass alle Schiffe heil angekommen sind, von einer Ausnahme abgesehen).
Uns begegnen Teilnehmer des Fischerboot- Korsos, den der Fischerei-Verein im Flensburger Hafen veranstaltet. Sie kommen von nah und fern, aus Langballigau, Maasholm und auch aus Dänemark um die Mitglieder des Fischereivereins zu besuchen. Der Seenotkreuzer der DGzRS WERNER KUNZE aus Langballigau vorneweg. In der Meierwik nahe Glücksburg haben sie sich zu einer Parade geschmückter großer und kleiner Kutter und Kähne formiert, um in den Hafen einzulaufen wo sie gemeinsam zu feiern wollen. Nur wenige der ehemals sehr vielen Berufsfischer haben überdauert. Aber um so mehr halten sie verbliebenen zusammen und haben sogar noch die Kraft, seit ein paar Jahren ein kleines Fischereimuseum an der Ostseite des Flensburger Hafens zu unterhalten. Es soll an diesem Wochenende neu eingeweiht werden.


15.08.14 Erster Tag der Nautics

15:30 Uhr
"Wenn der Hahn kräht auf dem Mist..." beginnt ein spöttischer Vers auf die Zuverlässigkeit von Wetterprognosen, "... ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist." Niemand im Flensburger Hafen wird heute ernstlich das in den letzten Tagen für heute beständig angekündigte regnerische Wetter vermissen. Zu Beginn der 6. Flensburg Nautics scheint die Sonne vom leicht bewölkten Sommerhimmel und die Temperatur ist sehr angenehm. Das sind beste Voraussetzungen für das Sail-In des großen maritimen Sommerfestes an diesem Wochenende. Ob es jedoch das Hafenfest der Superlative wird, wie vom Flensburger Tageblatt gestern per Schlagzeile angekündigt wurde, wird man noch sehen. Nachmittags gibt es auf dem Markt noch einige freie Flächen und an der Hafenkante ist noch eine lange Strecke frei, vermutlich der Liegeplatz der angekündigten GULDEN LEEUW. Der Dreimast- Toppsegelschoner misst immerhin gut 70 Meter über alles.
Seit gestern laufen größere und kleinere Schiffe in den Hafen ein und ständig kommen weitere hinzu. Zur Einlaufparade, um 16:00 Uhr, werden die meisten Teilnehmer eingetroffen sein.

Wo die bunten Fahnen wehen: PROVIDENTIA HF 42 von 1895 hat außen an AMPHRITITE von 1887 festgemacht.


17:45 Uhr
VORMANN JANTZEN mit Jet-Strahlantrieb
Hendrik und Kaas trotzen den Unbillen des Wetters
Leider haben nicht alle Schiffe an der Einlaufparade teilgenommen. Nehmen wir mal an, es gab wichtige Gründe. Das Wetter wird sie wohl nicht gehindert haben. Denn der einzelne kurze Schauer ging erst nieder, als die Begrüßung schon im Gange war. Schade, denn die beiden Moderatoren hatten sich gut vorbereitet und riefen die Schiffe, je nach Nationalität, auf Deutsch, Dänisch oder Holländisch an. Bei dem günstigen Wind segelten die meisten Schiffe. Er wehte mäßig aus West. Schön anzusehen war der Seenotretter VORMANN JANTZEN. Er konnte zwar nicht segeln, entschädigte die Zuschauer dafür aber mit einer eindrucksvollen anderen Antriebsart: Mit seiner Wasserkanone als Raketenantrieb nach achtern gerichtet, schaffte er immerhin geschätzte vier Knoten. Gut nur, dass der Wind ablandig wehte, die Zuschauer wären sonst kräftig abgeduscht worden.
SORTE SARA eröffnete den Korso
Zum Schluss kam die besonders angekündigte GULDEN LEEUW, das ehemalige dänische (segelnde) Forschungsschiff DANA. Sie war einer der wenigen Segler ohne Segel. Aber das wird sich wohl bis morgen, bei der Regatta, ändern.
Hier fällt gerade ein Meister vom Himmel
Mittlerweile füllt sich auch der Markt und auf dem Bohlwerk darf man nicht eilig sein. Viele Besucher gehen dicht an dicht. Eng wird es bei der Haifischbar, wo man sich in vielen Liegestühlen ausruht, und vor der Bratfischhütte, wo viele für die begehrten Brötchen anstehen.















Am Südende des Bohlwerks, wo die Gästepier beginnt, stehen besonders viele Besucher. Sie warten darauf, dass die Sportpiraten ihre waghalsigen Sprünge machen. Das soll mit der Eröffnung der Nautics um 18:00 Uhr beginnen. Einzelne machen aber schon mal Lockerungs- übungen und springen mit ihren Fahrrädern von der hohen Rampe in das Hafenwasser. Sie werden mit lautem Jubel belohnt. Der Wind kommt nun etwas weiter nördlich ein und weht Fetzen von Marschmusik über die Menge. In ein paar Minuten wird die Nautics offiziell beginnen.

Ein paar Stunden später
Das große Feuerwerk vom Museumshafen
aus gesehen.
Foto: Hans Hermann Heyer
Mittlerweile ist es dunkel geworden. Überall im Hafen sitzen oder flanieren Besucher. Musikgruppen und Shanty-Chöre schaffen die akustische Kulisse, die Hafenfesten eigentümlich ist. Wir haben es uns auf unserem Schiff gemütlich gemacht und schauen erwartungsvoll in Richtung Hafeneinfahrt. In Kürze soll ein Höhepunkt des Abends beginnen. Jetzt werden die ersten Lichter sichtbar. Dann zieht ein langer Korso über und über fantasievoll beleuchteter Segelschiffe und Motorboote an uns vorbei. Geschmückt mit schaukelnden Lampions, Lichterketten, Luftballonen, die in der Deckbeleuchtung samtig-bunt schimmern. Farbige Punkte von beleuchteten Signalflaggen zucken auf den über alle Toppen bewimpelten Schiffe. Ein wunderbar friedliches, ruhiges, fröhliches Bild!. Wie gut muss es erst in der Hafenspitze wirken, wo die Lamionprozession wendet und den nachfolgenden Lichterschiffen entgegenfährt. Ist es nicht wunderbar, dass es Menschen gibt, die uns Zuschauern ihre Zeit schenken, um uns mit diesem schönen Ereignis Freude zu machen?
Kaum ist das letzte Licht in Richtung Hafeneinfahrt verschwunden, blitzt  Blaulicht über der Wasserfläche. Kein Unglück ist der Anlass, Polizeischiffe sichern das Gebiet, auf dem jetzt das große Feuerwerk abgebrannt werden soll.
Und schon steigen die ersten Raketen auf, versprühen, niedrig noch, bunte Sterne in der Dunkelheit. Die nächsten steigen höher. Ganze Buketts bunter Lichtkugel, durchsetzt mit Goldschauern und dumpfen Explosionen folgen in schier endloser Reihe. Wenn wieder einmal unerwartet große Lichtersterne krachend aufscheinen und in zahllosen Sternschnuppen herabregnen hört man von allen Seiten "Aah!" und Ooh!" rufen. Die Zuschauer sind offensichtlich ganz bei der Sache. Gefühlte dreißig Minuten dauert das Spektakel. Bis es mit einer riesigen Goldgarbe endet, die in tausenden funkelnden Sternen herabregnet. Noch drei Raketen. Donnerschläge, dann Dunkelheit, Stille. Wir sitzen noch einige Zeit und lassen die Eindrücke verklingen.



13.08.14 Reservekreuzer VORMANN JANTZEN


Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN mit Tochterboot BUTSCHER
Reservekreuzer? Seenotkreuzer kennt man, jedoch Reservekreuzer? Also, um es kurz zu machen, das ist ein Springer, wie bei unseren Schulkindern die Springerlehrer, doch anders als bei unseren Kindern der Unterricht darf bei Notfällen auf See kein Ausfall sein, auch wenn Werftaufenthalte oder Überholungen anfallen. Normalerweise ist das im Winterhalbjahr der Fall, da vertritt VORMANN JANTZEN dann das jeweilige Schiff. Bei Seeunfälllen im eigenen Fahrbereich kommt er natürlich auch zu Hilfe.
Im SommerhalbJahr sucht sie “Bürgernähe” auf Veranstaltungen, so kann auch der Jüngste mal seinen Opa auf den Fahrstand, am besten naturlich den Außenfahrstand mit den futuristischen Sitzen, entführen.

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Die gemütliche Sitzecke gleich beim Eingang ist bei Einsätzen auch Versorgungsraum für Verletzte.Medikamente und Verbandszeug ist in den Rollschränken.Das ist der Arbeitsplatz des Sanitäters an Bord.

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Am Tag der offenen Tür ist der Maschinenraum aus Sicherheitsgründen nicht zu besichtigen,deshalb für alle Maschinenfans hier ein Blick auf die zwei gewaltigen MAN- Achtzylinder Motoren.

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VORMANN JANTZEN ist - wie jeder andere Seenotkreuzer auch -  mit fest angestellten und voll ausgebildeteten Berufsseeleuten besetzt und nach aktuellen Sicherheitsstandarts ausgerüstet.

Für alle, die am Tag der offenen Tür (am Donnerstag und Freitag) nicht an Bord kommen können: Hier eine kleine Übersicht, was es an Bord zu sehen gibt.


Abb,: www.seenotretter.de

 
Wer die Seenotretter unterstützen möchte - hoffentlich möglichst Viele - kann dies über die Kontoverbindung ganz einfach erledigen:
Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01), Konto 107 2016,
IBAN: DE 36 2905 0101 0720 16, BIC: SBREDE22

12.08.14 Interessanter Gast

Flensburg hat schon einige Expeditionsschiffe beherbergt. Bekannt ist vielen DAGMAR AAEN, der Haikutter, mit dem Arved Fuchs zur Zeit in Grönland unterwegs ist. Auch an KIVIOQ wird sich mancher erinnern. Das Expeditionsschiff des dänischen Polarforschers Knud Rasmussen war lange Zeit im Museumshafen Flensburg zu sehen. Ist man ein wenig großzügig, dann kann auch der Dreimast Toppsegelschoner ACTIV in diese Kategorie gezählt werden, bereiste sie doch lange Jahre die grönländischen Gewässer. Jede Reise war zu ihrer Zeit, als die Navigationshilfen und Revierberatungen noch nicht bis dorthin verbreitet waren wie heute, eine Expedition mit ungewissem Ausgang.




Heute liegt RYLEN, ein dänisches Expeditionsschiff dem man seine Vergangenheit nicht ansieht, im Historischen Hafen. Seine Forschungsreisen führten vor jetzt mehr als achtzig Jahren in eine Gegend, die damals für einen Menschen in Kopenhagen fremder war, als Grönlang heute vielen ist: Es war die Welt der 527 dänischen Inseln. Ihre Bewohner lebten zu großen Teilen weitgehend abgeschieden vom Rest des Landes, die Tier- und Pflanzenwelt war noch weitgehend unerforscht.
Als der dänische Reiseschriftsteller Achton Friis im Frühjahr 1914 von einer Reise nach Grönland zurückkehrte, wäre er am liebsten dorthin zurückgefahren. Aber sein Freund, der Schriftsteller Jeppe Aakjær schlug vor, stattdessen eine Expedition in ein anderes unbekannte Land zu unternehmen: die dänischen Inseln.
Das Resultat war "De danskes øer", den farbigen Beschreibungen und Porträtzeichnungen von Achton Friis und den stimmungsvollen Landschaftszeichnungen von Johannes Larsen zum Dank, die bis dahin weitaus beste Beschreibung der kleinen dänischen Inseln

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Anm.: Teile der Information sind Übersetzungen der interessanten Internetseite "dedanskesøer" aus dem Dänischen. 

11.08.14 Jetzt sind es nur noch vier

Nur noch vier Tage bis zur 6. Flensburger Nautics. Das große Hafenfest beginnt am kommenden Freitag, dem 15. August zwischen 16.00 und 17.00 Uhr  mit dem Einlaufen der Schiffe.Sie formieren sich an der Hafeneinfahrt zu einer Einlaufparade. Am Nordertorkai werden die Crews von einem fachkundigen Moderator begrüßt, schreibt der Veranstalter.

Wer sich übrigens bisher noch nicht entschließen konnte mit seinem Schiff teilzunehmen und jetzt denkt, dazu sei es mittlerweile zu spät, dem kann geholfen werden.

Spontane Anmeldungen nehmen entgegen:

0151 5544 9984 (Vollmert Stock) oder


0171 4709 851 (Jürgen Edelhoff).

Es wird dann ein Liegeplatz vereinbart und die Willkommenstasche dort hin geliefert.


09.08.14 Noch sechs Tage bis zur Nautics

IMGP1499Die Hafenfeste haben ihre besondere Schönheit,  an Land und auf dem Wasser. Was die HAFENMELDUNGEN betrifft, begeistert das Geschehen auf dem Wasser in besonderer Weise. Bei ruhigem Wetter kann man den großen Rahseglern ganz nahe kommen und sie aus einem Blickwinkel betrachten, wie es sonst nur selten möglich ist. Diese Begegnung mit ARTEMIS wurde 2006 fotografiert. Das Schiff ist immer wieder einmal Gast im Flensburger Hafen und wird auch in diesem Jahr hier erwartet, zusammen mit vielen anderen, darunter auch einige der besonders Großen und Schönen.
Jetzt muss nur noch Ursula, so heisst das gegewärtige Tiefdrucksystem, ein Einsehen  haben und sich rechtzeitig woanders hin verziehen. Im Augenblick wird für das kommende Wochenende wechselhaftes Wetter vorhergesagt, mit einzelnen Schauern und mäßigem Westwind.










07.08.14 Noch eine Woche


Wer heute, dem Regen trotzend, einen Bummel über das Bohlwerk machte sah einen Hafen voll abwesender Schiffe - von wenigen notorischen Ausnahmen abgesehen. Wären da nicht vier Gastschiffe, dann wäre der Museumshafen nahezu komplett leer gewesen.
Die meisten alten Arbeitssegler vertreiben sich die Zeit auf der 24. Hanse Sail in Rostock, die heute begann. Sie wirbt mit dem Argument, dass insbesondere die ganz kleinen Schiffe im Blickpunkt stehen, die mit der 6. Haikutter-Regatta von Dänemark nach Rostock kommen und dort einen reizvollen Kontrast zu den ganz Großen abgeben. Dabei sind auch aktuelle  bzw. ehemalige Schiffe aus dem Museumshafen.
Mittlerweile hat sich ein Wanderzirkus von maritimen Veranstaltungen rund um die Ostsee etabliert. Nahezu jede Hafenstadt möchte eine Scheibe vom Tourismus-Kuchen abbekommen und organisiert entsprechend Veranstaltungen, auf denen traditionelle Segeschiffe zu den beliebten Publikumsmagneten gehören. Freuen sich also die Touristen über die alten Schiffe, so freuen sich deren Eigner über die Touristen. Decken die Einnahmen aus Tagesfahrten doch zumindest teilweise die beträchtlichen Unterhaltungskosten für die Gaffel- Rah- und sonstwas Segler.
Flensburg spielt in diesem Reigen eine besondere Rolle. Schließlich ist die Stadt an der Förde Ursprung dieser Attraktionen. Rum-Regatta und Dampf-Rundum gehören zu den Pionieren dieser Art von kulturell angehauchter maritimer Freizeitgestaltung. Wer eine Passage auf einem der alten Schiffe bucht hat gleich zweierlei erreicht: Einen auf ungewöhnliche Weise unterhaltsamen Tag für sich selbst und einen notwendigen Beitrag für den Unterhalt der Schiffe.
Nun kommt die nächste Veranstaltung auf Flensburg zu. In einer Woche beginnt die 6. Flensburg Nautics. Wie der Name verrät, einer der jüngeren "Events" dieser Art. Die einzelnen Angebote dieser maritimen Tage im und um den Flensburger Hafen herum sind in der Seite "Terminübersicht" aufgereiht.

Zur Einstimmung hier ein paar (Amateur-) Filmsequenzen von der Nautics im Jahr 2012.