03.12.14 Die letzten Tage der LILLE BJØRN

Muss noch eine Verbindung zum Rumpf gelöst werden?


 
Der Rest der Aufbauten hängt am Kran


Mittlerweile wurde der Rumpf des alten Frachtseglers komplett entkernt und von allen noch vorhandenen Umweltschadstoffen gereinigt. "Fettfrei" gemacht, nennt man das. Schließlich soll die Hülle versenkt werden, damit die Azubis einer Tauchschule im Binnenland in puncto Wracktauchen praxisnah üben können. Dafür sollen die Aufbauten demontiert werden, nachdem das Rigg zuvor komplett entfernt wurde. Ob die weggebauten Teile auf dem künftigen Übungsgelände noch eine Rolle spielen werden, ist nicht zu erfahren. Wenn nicht, ist das Üben am Wrack der LILLE BJØRN zumindest weniger gefährlich, wenn auch zu Lasten der realistischen Bedingungen. Denn das Rigg eines gesunkenen Großseglers ist oft eine chaotische Umgebung von frei treibenden Leinen, gebrochenen Stengen und Spieren samt Segeln, die sich als Leichentuch über dem geborstenen Rumpf ausbreiten. Wer genau wissen will wie das auf LILLE BJØRN sein wird, sollte einfach einen dieser Kurse belegen.  
Heute ging es darum, die verbliebenen Reste der Deckshäuser abzuheben. Ursprünglich sollten die wohl heil bleiben oder zumindest nicht weiter zerstört werden. Deshalb der prüfende Blick auf die verbindenden Bauteile. Sind auch wirklich alle gelöst? Kann sich nichts verhaken?

Als auf dem Kran schließlich die Spills langsam drehen und die dicken Trossen aufwickeln, kommt der Rumpf deutlich aus dem Wasser. Dann, mit einem Ruck fällt er wieder nach unten und die Reste des großen Deckshauses baumeln an den langen Anschlagketten. Es kann nicht mehr lange dauern, bis  LILLE BJØRN ihre letzte Reise antritt.

Alle füheren Bericht über LILLE BJØRN können hier aufgerufen werden.