08.10.14 Unglück und Pech

Der Schiffsführer der SKIBET, Segler seit 45 Jahren, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Kapitän des Patrouilleschiffs FREJA, ist aus der Presse zu erfahren. Dort wird auch der gesamte Ablauf des Geschehens aus seiner Sicht geschildert, dass mit dem Zitat von Jürgen Wegmann sehr gut zusammengefasst werden kann: Da hat man schon kein Glück und dann kommt noch Pech dazu.
Den Schiderungen zufolge habe SKIBET Montag Mittag Nakskov mit den 900 für die Kulurnacht in Kopenhagen bestimmten Flaschen Riesling mit Kurs Fejø verlassen. Der Hafen sollte unter Motor angesteuert werden. Als die Besatzung jedoch die Maschine gestartet habe und begann, die Segel zu bergen, habe sich der Mast in seiner Spur bewegt. Außerdem habe der Wind zugenommen und eine See sei eingestiegen. In dem Augenblick sei der Motor ausgegangen. Man habe daraufhin die Fock gesetzt und sei beigedreht. In einem Telefon-Gespräch mit der Versicherung sei man überein gekommen, das Schiff abbergen zu lassen. Das Rettungsboot aus Spodsbjerg sei dafür jedoch zu klein gewesen, weshalb das Patrouilleschiff FREJA aus Ærø gerufen wurde. Es sei um Mitternacht angekommen und habe eine Schleppleine auf SKIBET übergeben. Das letzte Stück Weges in den Hafen von Spodsbjerg auf Langeland habe ein Schlauchboot den Havaristen  ziehen sollen. Der Wind habe inzwischen weiter zugenommen und die Wellen seien mittlerweile einen halben Meter hoch gewesen. Es sei abgesprochen gewesen, SKIBET in den Industriehafen von Spodsbjerg zu schleppen, was dem Schiffsführer bei der vorherrschenden Windrichtung angemessen erschienen. Stattdessen hätten die Retter den Fähranleger angesteuert, wo das Wasser unruhiger und die Windrichtung ungünstiger gewesen sei. Auf dem Weg in den Hafen habe der Motor des Schlauchbootes ausgesetzt und SKIBET sei, nun ohne Fahrt, nicht mehr zu steuern gewesen. Auch das Schlauchboot habe die Steinschüttung an der Pier gerammt.
Ein Bauarbeiter an Land sei in sein Schlauchboot gesprungen, um das Schiff freizuschieben. Dabei habe er den Fuß eines der Rettungsmänner überfahren.

SKIBET sei etwa 25 Minuten lang gegen die Steinschüttung geschlagen. Dann sei keine Hilfe mehr möglich gewesen. Daraufhin sei die Besatzung an Land gesprungen. Keine keine zehn Minuten später sei SKIBET in dem Fähranleger auf Grund gegangen.

Die Rechtsfragen seien derzeit noch vollständig offen. Nur eines ist klar: Das Schiff ist gesunken und der Wein mit ihm.

Weiterhin ist zu erfahren, dass der dänische Kommandeur der FREJA jede Kritik zurückweist. Die Mannschaft sei für solche Aktionen geschult und darin auch geübt. 

Um weiteren Schaden an SKIBET zu begrenzen, hat ein Bagger mit seiner Schaufel von Land aus
Ein Bagger sichert das Wrack von Land aus
Foto: Klaus Skagen TV 2
das Schiff in seiner Lage stabilisiert.


Inzwischen ist zu erfahren, dass SKIBET auch wegen seiner kulturellen Bedeutung möglichst wieder hergestellt werden soll. Dies sagt auch der Vorsitzende des dänischen Skibsbevaringsfond. Die Mittel dafür sollen beschafft werden, auch von Sponsoren. Jedoch ist der Schaden am Schiff noch nicht abzuschätzen. Einstweilen werden die Arbeiten am Hafen Spodsbjerg so vorsichtig wie möglich fortgesetzt, um das Schiff nicht weiter zu beschädigen.