17.12.13 Alles wieder auf Start

Morgens um neun trafen die Schipper der vier Schiffe aus dem Museumshafen nach und nach ein. Sie sollen heute wieder an ihre angestammten Plätze zurückkehren, nachdem die Pfahlramme gestern die gebrochenen Pfähle am Bohlwerk ersetzt hat.

Von einem Schiff auf das daneben liegende zu klettern gehört zur täglichen Übung, wenn Schiffe Päckchen bilden. Aber auf Schiffe zu klettern, die unter einer Plane liegen, ist eine neue Herausforderung. Nun, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Der frische Wind des Vortags ist fast ganz abgeflaut, und das bischen Nieselregen lässt auch bald nach. Eine kurze Abstimmung und das Manöver ist klar. Da das zugesagte Schlauchboot anfangs nicht gekommen ist, soll es wieder ein reines
"Leinenmanöver" werden.  Wo eine einzelne Leine zu kurz ist, werden mehrere aneinander gesteckt. Jetzt nur nicht allzu fest ziehen. Denn ein schnell treibendes Schiff aufzustoppen kann recht schwierig sein, besonders wenn harte Gegenstände in der Nähe sind, beispielsweise andere Schiffe. Deren Eigner werden bei Beschädigungen manchmal richtig zickig. Doch mit ein wenig Erfahrung und einem geschickt arbeitenden Nachbarn auf dem Floß kommt man gut zurecht. Bald liegt das erste Schiff bei seinem Liegeplatz. Nur die Vorleinen müssen noch von den etwa dreißig Meter weit entfernten Dalben geholt werden. Zum Glück taucht jetzt auch das Schlauchboot auf und bringt die Festmacher.
Jetzt nimmt es das zweite Schiff "auf den Haken".  Der "Haken ist in diesem Fall eine Hahnepot aus Leinen am Heck. Dadurch kann der Schub der Schraube des Außenbordmotors genau in Schlepprichtung ziehen. Anderenfalls würde das Schlauchboot immer in eine falsche Richtung steuern. (Ganz nebenbei: rückwärts schleppen ist auch ganz praktisch!). Aber auch hier gilt: Eile mit Weile. Schließlich soll das schleppende Schiff als erstes ankommen!
Alles klappt heute ganz vorzüglich und bald schon sind die Schiffe wieder an ihrem Platz. Nur das Aufklaren danach kostet Zeit, weil es unter der Plane doch recht eng ist. Jetzt noch die Plane wieder festzurren, dann geht's ab zum Mittagessen.
"Wat mutt, dat mutt". Mit diesem Spruch resigniert der Mensch im Norden vor dem Unausweichlichen. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass dies die letzte Verlegeaktion in diesem Winter ist. Denn eigentlich gibt es genug Anderes zu tun - eine Woche vor Weihnachten ist das sogar ganz besonders viel.
Den beteiligten Helfern deswegen und überhaupt herzlichen Dank und ein frohes Fest!