18.10.13 Apfelfahrt bei Kaiserwetter


Nach den sintflutartigen Regenfällen gestern hätte kaum jemand der Wettervorhersage geglaubt, hätte er dieses wunderbare sonnige Herbstwetter angekündigt, das wir heute hatten. So gab der Seewetterbericht noch heute Morgen im Deutschlandfunk eine Starkwind- und Sturmwarnung für das Fahrgebiet Belte und Sund heraus, mit Böen bis acht Beaufort.
Davon konnte zum Glück keine Rede sein. Schwache zwei bis drei Windstärken aus nördlicher Richtung versetzten die Schiffer aus dem Museumshafen zwar nicht gerade in einen Geschwindigkeitsrausch; sie genügten aber für eine beschauliche Fahrt nach Kollund (die kleinen offenen Boote) und nach Glücksburg (die größeren und großen).
In Glücksburg an der Bäderbrücke warteten bereits Hunderte Schaulustige, als der Logger RYVAR festmachte. Ihm folgten bald die anderen Traditionssegler. Im Nu gruppierten sie sich in zwei Päckchen zu beiden Seiten der langen Brücke, an der sonst nur die Bäderschiffe festmachen.

Die Zeit reichte nicht für einen Landgang. Es wäre auch schwierig gewesen, an Land zu gehen, denn schon hatte sich eine lange Menschenkette gebildet. Sie reichten eine Holzkiste nach der anderen zu den Schiffen. Jede gefüllt mit zwanzig Kilo frischer, schmackhafter Äpfel aus der Region. Ein paar schafften den Weg zu den Schiffen nicht ganz, dann waren sie als "Wegzehrung" den Weg aller Äpfel seit Adam und Eva gegangen; das gehört auch zur Apfelfahrt.
Der Rückweg musste leider mit Maschinenkraft bewältigt werden; der Wind war nahezu komplett eingeschlafen. Nur der Haikutter BODIL versuchte sein Glück unter Segeln. Bei Sonnenuntergang lief die kleine Flotte wieder in den Museumshafen ein.
Morgen Vormittag beginnt der traditionelle Apfelmarkt. Nun bleibt zu hoffen, dass auch die Wettervorhersage für Samstag und Sonntag daneben liegt, und statt der angekündigten Regenschauern milde Oktobersonne auf das Bohlwerk fällt.