31.07.13 Russische Behörden zwingen Arved Fuchs zur Aufgabe

Eisbarrien sind für den erfahrenen Expeditionsleier Arved Fuchs ein bekannter Gegner. Bisher hat er immer noch hindurch gefunden. Vor dem Gestrüpp willkürlicher Behördenentschedungen musste er jetzt die Segel streichen und einen neuen Kurs absetzen.
Heute erreichte uns folgenden aktuelle Information seines Büros, die wir hiermit an unsere Leser weitergeben.


Russische Behörden härter als Eis - Arved Fuchs
bricht geplante Expedition nach Franz-Josef-Land ab


"Murmansk – Russische Behörden verweigern dem Expeditionsleiter Arved Fuchs (60) und
DAGMAR AAEN in Murmansk
Foto: Arved Fuchs Expeditionen

seinem Team im Hafen von Murmansk seit zwei Wochen trotz vorliegender Genehmigungen die Weiterreise in das nur 900 Kilometer vom Nordpol entfernt liegende und bislang kaum erforschte Franz-Josef-Land.
Mit seinem Segelschiff „Dagmar Aaen“ wollte Fuchs gemeinsam mit der Nationalpark-Verwaltung historische Spuren und Camps früherer Polarexpeditionen aufsuchen sowie die klimatischen Veränderungen in der russischen Arktis dokumentieren. Die Expedition wäre auch für den Nationalpark-Experten an Bord die seltene Chance gewesen, kaum berührte Regionen von Franz-Josef-Land zu besuchen.
Doch die russischen Behörden haben diese Pläne jetzt vernichtet. Mit ständig neuen Auflagen und widersprüchlichen Gesetzesinterpretationen verhindert sie die Weiterfahrt der „Dagmar Aaen“ von Murmansk in die Arktis. Für Fuchs schließt sich das ohnehin kurze Zeitfenster, in dem eine Fahrt in diese nördlichen Regionen überhaupt möglich ist.
Offiziell fehlt der Expedition eine Genehmigung für das Befahren internationaler Gewässer – obwohl weltweit in diesen Seegebieten freie Fahrt besteht. Doch die russische Border Guard verlangt von der „Dagmar Aaen“ Papiere, ohne sagen zu können, wer solche Dokumente überhaupt  ausstellen soll. Russischen Schiffen dagegen wird die Fahrt nach Franz-Josef-Land genehmigt.


Die willkürliche Behandlung hat unterdessen auch für diplomatische Nachfragen in Moskau
gesorgt. Das Auswärtige Amt hat sich eingeschaltet. Die Blockade der „Dagmar Aaen“ ist
mittlerweile auch ein Medienthema. Russische Zeitungen und Fernsehstationen berichten über
das kaum nachvollziehbare Vorgehen der Grenzbehörde von Murmansk.
Sowohl Arved Fuchs als auch die Mitarbeiter des Nationalparks reagierten enttäuscht auf die
Entscheidung der Behörden. Die Chance, diese weitgehend unbekannte Region der Hocharktis
dank der außergewöhnlich günstigen Eisverhältnisse zu erforschen und zu dokumentieren ist an
der bürokratischen Sturheit der russischen Grenzschützer gescheitert.
Fuchs plant nun, kurzfristig nach Spitzbergen zu segeln, um dort klimatische Veränderungen seit
dem letzten Besuch 2007 zu dokumentieren. Nähere Inhalte der neu geplanten Expedition
werden derzeit noch ausgearbeitet.