16.06.13 Wale in Sicht

Einer der beiden Schweinswale, die am 7. Juni d.J. im Hafen jagten
(Foto: A. Unnützer)
Heute bekamen wir schließlich das in dem Beitrag vom 08.06.13 "Wale und ihre Schützer" versprochene Foto der Schweinswale im Flensburger Hafen. Das heisst, es wurde nur einer fotografiert, aber gesehen wurden zwei. So ist das nun mal bei Schnappschüssen. Bei den hier gesichteten Exemplaren könnte es sich wegen der Rückenflosse um Gewöhnliche Schweinswale (phocoena phocoena) handeln.
Heute in allen europäischen  Staaten verboten, wurden sie  früher als Nahrung gejagt. Durch Fischerei (Beifang) und Umwelteinflüsse (Lärm, Chemikalien) sind sie heute aber immer noch in ihrem Bestand bedroht.
Dass sie im Flensburger Hafen zu sehen sind, ist daher aus zwei Gründen erfreulich: Zum einen, dass es sie überhaupt noch gibt, zum anderen, weil sie ihrer Nahrung folgen: Grundel, kleine Dorsche, Krebse und Krabben. So tot wie befürchtet, ist das Hafenwasser hier also doch nicht.
Es kann aber genau so gut sein, dass die kleinen Meeressäuger aus purer Verzweiflung den Weg in den Hafen suchten, weil ihre Futterfische der allgemeinen Überfischung zum Opfer fielen. 
Wer die kleinen Wale schützen möchte, sollte sich aber auch gegen die Lärmbelästigung durch Motorboote, Baustellen und Explosionen im Wasser einsetzen. Außerdem gegen Fischereimethoden, bei denen Schweinswale als Beifang getötet werden, indem sie sich in den Netzen verfangen und ertrinken.

Einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Schweinswale kann jede und jeder, Seglerin und Segler leisten, indem gesichtete Tiere gemeldet werden. So entsteht ein Bild der Bestände über Raum und Zeit - eine wichtige Voraussetzung für Entscheidungen über Schutzmaßnahmen und ihre Bewertung.

Informationen über Sichtungen lebender und toter Schweinswale (letztere nur von der Küste Mecklenburg-Vorpommerns) nimmt das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund entgegen:

sichtungen@meeresmuseum.de 

Jedenfalls trägt eine Mail an einen seriösen Walschützer mehr zum Walschutz bei, als noch so viel Geld in dubiosen Sammelbüchsen.