30.07.12 Publikumsmagneten

Zehn niedliche Entchen...
Da spendiert die EU- Verwaltung, das Land und nur Gott weiß wer noch große Beträge um die maritime Kultur zu pflegen und nebenbei noch Besucher in unser in Wohlstandsrandlage beheimatetes Flensburg zu locken, baut das Bohlwerk als Attraktion für Touristen und siehe da: es funktioniert! Schon wieder ist ein großartiges Konzept erfolgreich umgesetzt.

Dank und Ehre unseren Vordenkern. Gerade jetzt zur Ferienzeit, wenn viele Touristen den Hafen erkunden, kann man sehen, wie gut die Mittel angelegt sind und wie sehr die damit geschaffenen Attraktionen von den Menschen angenommen werden.


... und unzählige Quallen
Was zieht die Besucher an? Was weckt ihr Interesse?
Sind es die Schiffe im Museumshafen und die Werkstätten in der Museumswerft? Oder gar die klassischen Jachten? Oder ist es doch wieder ALEXANDRA? Mitnichten. Es sind Quallen, Seesterne, Muscheln, kleine Enten und Schwäne und, last but not least: Ratten, die gar possierlich über die Steinschüttung huschen.

So ändern sich die Zeiten. Vor ein paar Jahren noch, als DIE ZWEI SCHWESTERN den Museumshafen schmückten, kamen Kinder von weither mit ihren Eltern im Schlepp angerannt "Ein Piraatenschiff! Ein Piraatenschiff!" Dahin, alles dahin. Schiffe? Wen interessieren denn Schiffe? Hier gibt's doch Fischbrötchen, Bier und meeresbiologischen Anschauungsunterricht.
Herz, was willst Du mehr. Da wird doch keiner an herummeckern. Und vielleicht stand das ja auch schon vor dreiunddreißig Jahren in irgendeinem Konzept, aber keiner hat's lesen wollen.

28.07.12 MARIETTE - wow!




Nachmittags am Bohlwerk. Langsam kommen zwei Mastspitzen in Sicht, so hoch, wie man sie selten im Flensburger Hafen sieht. Noch ist der Rumpf von der Sammlung der desolaten Schiffe an den Pontons der Museumswerft verdeckt. Aber jetzt wird er langsam, fast zögernd sichtbar. Ein Schoner, dunkelblau, riesengroß unter makellos gespannten Sonnensegeln. Was für ein Gegensatz zu LILLE BJÖRN! Eine klassische Jacht der absoluten Oberklasse, wie wir sie hier nur sehr selten zu sehen bekommen. Kein Wunder, denn MARIETTE ist hauptsächlich im Mittelmeer unterwegs und Stammgast auf den Voiles de Saint Tropez (ex-Nioularge). Dem Vernehmen nach steht sie zum Verkauf. Da wird doch wohl niemand aus Flensburg schwach geworden sein? Es wäre ihm oder ihr nicht zu verdenken. Wahrscheinlicher aber ist wohl, dass der Besuch der großen Schönen der Werft von Robbe & Berking und dem Jachtmakler Baum & König gilt. Schließlich steht THENDARA, die vor ein paar Jahren Flensburg besuchte, ebenfalls bei Baum & König auf der Verkaufsliste.

Wie dem auch sei. MARIETTE ist jedenfalls Geld in seiner schönsten Form. Wem könnte man verdenken, wenn er seine Euros in dieses ein Prachtstück steckt, bevor sie durch die zu erwartende Inflation verschlungen werden.

Übrigens: MARIETTE wurde 1915 von Nathanael Herreshoff gebaut, dem genialen amerikanischen Yachtdesigner, dem wir viele richtungsweisende Entwürfe verdanken. Er wurde voller Bewunderung auch "Wizard of Bristol" genannt, Zauberer von Bristol.

26.07.12 ANDROMEDA gesichtet

ANDROMEDA im Flensburger Hafen
Heute war ein wunderbarer Segeltag. Gleichmäßige 2-3 bft aus NW-W. Das heißt auf der Inneren Flensburger Förde: segeln auf Steuerbordbug bis Holnis Enge, dann eine Wende und auf Backbordbug zurück. Backbordbug bedeutet Vorfahrt gegenüber den meisten anderen Seglern. Eine Anzahl moderner Tourenjachten sind unterwegs. Man schaut fast schon nicht mehr hin. Aber dann - was ist das? Eine Gaffelketsch auf Gegenkurs. Wo kommt die denn her?  Teufel auch, sieht die gut aus. Es ist ANDROMEDA, entworfen von Max Oertz, gebaut von Abeking & Rassmussen und nach einem sehr abwechslungsreichen Leben mit dramatischen Tiefpunkten mittlerweile frisch renoviert. Willkommen auf der Förde und hoffentlich sehen wir uns oft wieder! 
Der Wunsch wurde schnell erfüllt. Kurz vor dem Werft, wir hatten das Topsegel schon geborgen, überholte sie uns und fuhr eine Ehrenrunde im Hafen. Alles was recht ist. Oertz hat wirklich schöne Schiffe entworfen. Viele, wie auch ANDROMEDA mit einem Kanuheck.
Wer mehr über das Schiff wissen möchte, sollte HIER klicken.


22.07.12 Gäste segeln in den Sommer

Nun hat der Sommer endlich richtig begonnen. Morgens wenige Sommermorgenwolken, angenehme Luft. Die Seewettervorhersage spricht von 3-4 Beaufort aus West für das Gebiet Belte und Sund. Wir wollen als Gäste beim Sommergästesegeln mitmachen. Das Programm der Traditionssegler des Museumshafens lockt vor allem mit der Möglichkeit, sich noch in letzter Minute für einen Ausflug auf die Förde zu entscheiden. Und heute haben sich mehrere Familien und auch Einzelreisende entschlossen, das Segeln auf einem alten, ehemaligen Fracht- und Fischereisegler zu unternehmen.  Pünktlich um 10 Uhr geht es los. Nur wenige hundert Meter unter Maschine, dann werden die Segel gesetzt. Jeder kann mitmachen, wenn er oder sie möchte, aber niemand muss.
Die segelnden Gäste kommen teils aus Süddeutschland, teils aus Flensburg. Ein junger Arzt ist neu in der Stadt und möchte den Museumshafen und das Segeln auf der Förde für sich entdecken. Auch Martina Metzger, eine Fotografin von Flensborg Avis  ist dabei und macht Aufnahmen, die hier in einem Link gezeigt werden. Die Kinder haben genügend Auslauf an Deck und in der Kajüte. Kaum haben sie alles gesehen, spielen sie friedlich auf dem Kajütdeck.

Fremde sprechen miteinander, erzählen von dem woher und wohin. Einer muss schon am nächsten Tag wieder in Freiburg sein. Weiter südlich geht es kaum. Eine Familie kommt aus Regensburg, hat aber lange auch in der Schweiz gelebt. Andere Gespräche kreisen um alte Schiffe, und wie sie gebaut werden. "Wer muss eigentlich ausweichen?" ist auch immer wieder interessant. Dann gibt es kleine Appetithappen, als Gruß von der Besatzung. Seeluft macht hungrig.

Schon bald sind die Ochseninseln erreicht. Die Landzunge ist nicht weiter als einen Steinwurf entfernt. Dann müssen die Segel geschiftet werden. Wir fahren eine Halse. Nun wird gesungen, Kinderlieder und auch das Schöne "Muss i denn zum Städele hinaus". Spätestens seit Elvis kennt das nahezu jeder. Wer die Texte nicht mehr so gut drauf hat, kann sie auch mitlesen. Die Hefte sind schon ausgeteilt worden.

Nun sind wir schon wieder im Hafen und die Segel werden geborgen. Die drei Stunden waren einfach zu kurz. Aber auf dem Bohlwerk warten bereits die nächsten Ausflügler. Die sollen auch pünktlich abfahren können.

Ein schönes Erlebnis, auch für Segler, die sonst auf eigenen Planken unterwegs sind wie wir. Am nächsten Sonntag (22. Juli) finden die nächsten - und letzten - Touren in diesem Jahr statt (Siehe Seite "Termine" in diesem Tagebuch).




22.07.12 Adis MARIA HF 31

Am 10. April 2012 berichteten wir in diesem Tagebuch über den Flensburger Modellbauer Adolf Born, den seine Freunde auch Adi nennen. Damals war er mit dem Bau eines historischen Expeditionsschiffs beschäftigt und bereitete sich auf die große Modellausstellung im Flensburger Schifffahrtsmuseum vor. Gleichzeitig liefen seine Vorbereitungen für den Bau eines Modells der MARIA HF 31.

Dieses Schiff entsteht nach dem Original, das im Deutschen Museum in München besichtigt werden kann. Nun ist die Arbeit einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Der Rumpf ist weitgehend fertiggestellt, bis auf das Deck, und nahezu komplett eingerichtet. Wie bei jeder komplexen Arbeit sind auch hier noch ein paar Detailfragen zu klären. Adi hat jedoch so viele wunderbare Modelle gebaut, dass ihm dazu auch noch die richtigen Antworten einfallen werden. Darauf kann man sich deshalb verlassen, weil er auch Modelle noch vorhandener Schiffe herstellt, deren Eigner ein besonders scharfes Auge für die kleinsten Abweichungen haben.

Die Diaschau zeigt Bilder der bisherigen Bauphasen. Wer bei einzelnen Bildern gerne ein wenig länger verweilen möchte, kann den Ablauf anhalten und zu einem beliebigen Zeitpunkt fortsetzen.

Wer mehr über den Ewer als Schiffstyp erfahren möchte, kann erste Informationen aus der Seite "Ewer, Lastesel der Küste" in diesem Tagebuch entnehmen. Über den Ewer MARIA HF 31 enthält die Google Ergebnisseite zahlreiche Einträge.

An dieser Stelle herzlichen Dank an Adi Born und Gerd Büker für ihre Zeit, Informationen und auch die meisten Bilder.





20.07.12 FORENING: Erste Planken

Heute wurden die ersten Planken des Modells angepasst. Die Aufnahmen zeigen die letzten Handgriffe, bis die Planke die richtige Länge hat und alle Spalte in der Sponung parallel und genau gleich breit sind. Vorher wurde die Planke vorgebogen und mit Hilfe einer Schmiege an ihren schmalen Kanten sorgfältig passend gehobelt. Die Kantenflächen aller benachbarten Planken müssen genau parallel sein, sonst wird der Rumpf nicht dicht und auch nicht steif. Auf dem unteren Bild bekommt die Planke ein paar gezielte Setzschläge mit dem Hammer, damit sie lückenlos an der unteren Planke anliegt. Um das Holz zu schonen, wird ein Setzklotz aufgelegt. Anderenfalls könnte der Hammer die Planke beschädigen. Für die Planken wird Kambala verwendet. Es wird heutzutage häufig anstelle von Teak und Eiche eingesetzt.

Wenn man sich auf einer Holzwerft umsieht, fallen zuerst die vielen Schraubzwingen unterschiedlicher Größe auf. Sie sind die vermutlich wichtigsten Hilfsmittel, ohne die der traditionelle Bootsbau nicht auskommt.

Die Museumswerft ist unter anderem auch ein Ausbildungsbetrieb ist, wie man auf den Fotos unten sehr schön sehen kann.

Gibt man in das Feld ganz oben links den Suchbegriff "FORENING" ein, werden alle bisherigen Berichte zu dem Projekt angezeigt. Diese kann man sich auch nach Datum absteigend sortieren lassen.


17.07.12 Das Fest von Brest

Ein Sprichwort sagt: Auch andere Mütter haben schöne Töchter. 
Es gibt einige große Treffen traditioneller Jachten und Gebrauchssegler in Europa, eines davon, die Rum-Regatta fand heuer zum 33. mal statt. Andere sind nicht ganz so alt.


Die Donnerschläge von Brest ("Les Tonneres de Brest") ist eine solches Treffen. Der Ausdruck  kommt vom Knall der Kanone, die an jedem Tag um sechs und um 19 Uhr abgefeuert wurde, wenn die Türen der Waffenfabrik am Fuße des Schlosses in Brest geöffnet und geschlossen wurden. Der Begriff steht für das wahrscheinlich größte Treffen dieser Art in Europa. Wie alle vier Jahre fand es in diesem Jahr statt.  Man rechnete mit 2000 teilnehmenden Schiffen aus 20 Nationen. In diesen Tagen geht es zu Ende.


Schiffe aus dem Museumshafen Flensburg haben in der Vergangenheit bereits daran teilgenommen, wie zum Beispiel RYVAR und CARMELAN, als sie noch dazu gehörte. In diesem Jahr waren ebenfalls Reisen angedacht, aber die Pläne wurden schließlich doch nicht umgesetzt.


Deswegen, und um ein wenig Appetit auf die NAUTICS zu machen, hier ein kleiner Eindruck, was man dort hätte sehen können. Und dann freuen uns an unseren eigenen Töchtern, Rum-Regatta und NAUTICS. Die sind nämlich auch schön, nur eben anders. Und auf unser noch ungeborenes Töchterchen, die Kongelig Classics freuen wir uns ganz besonders.

15.07.12 Ausflügler

Vor etwa einem Monat berichteten wir über eine Schwanenfamilie im Flensburger Hafen. Sie zog ruhig um die Schiffe am Bohlwerk und war leicht zu erkennen, denn eines der Kleinen war im Gegensatz zu seinen Geschwistern weiß und nicht silbergrau. Wir fragten uns, wie sie von ihren Eltern auf das Leben als Schwanen vorbereitet werden und hegten sogar die Befürchtung, sie könnten künftig ihr Leben als Mitglied der Gruppe bettelnder Schwäne fristen.

Nun trafen wir die Familie wieder. Aus den Babyschwänen sind inzwischen Schwäne im Kleinkindalter geworden. Sie zogen, begleitet von ihren Eltern in Richtung Norden. Mehr noch als "begleitet". Das richtige Wort wäre wohl "beschützt". Denn den Versuch, eine bessere Position für die Aufnahme einnehmen zu können, verstand das Familienoberhaupt als Bedrohung und kam mit gebauschten Flügeln in Brassfahrt angerauscht um seine Lieben zu schützen. Um die kleinen Schwäne müssen wir uns also keine Sorgen machen.

Ach ja: Wir sahen die Schwäne am "Lille Strand" wieder. Das ist auf direkt hinter  Kollund und vor den Ochseninseln. Ein schöner Platz übrigens, wenn jemand mit oder ohne kleine Kinder in flachem Wasser an einem sauberen Sandstrand baden möchte. Es gibt dort keine Hunde, aber eine ordentliche Toilette. Und es gibt Strandrosen, die wunderbar duften.


14.07.12 Was für Nostalgiker (3)

Wieder mal so ein Tag, der am Bohlwerk nichts Neues bringt. Der Museumshafen ist weitgehend verwaist. Wer jetzt nicht auf Urlaubsreise ist, reist zu Veranstaltungen um Tagesgäste gegen Geld zu schippern. Schließlich müssen die beträchtlichen Kosten für die Traditionsschiffe erst mal verdient werden.


So bleibt Zeit, sich an frühere Urlaubsreisen zu erinnern und um sich darüber hinweg zu trösten, dass die Gesundheit einen Streich spielt und eine eigene Urlaubsreise vorerst verhindert.


Dieses Bild entstand vor acht Jahren in Struer am Limfjord. Es sollte eigentlich nach Norwegen zum Hardangerfjord gehen, um die Bauwerft von unserem Schiff zu besuchen. Dazu hatten wir uns vorgenommen, auf der Hinreise durch den Limfjord zu segeln um von Tyboroen nach Bergen abzusetzen. Aber, der Mensch denkt, Gott lenkt.

In Logstør angekommen, dem ersten hübschen Ort im Limfjord, hatte es uns so gut gefallen, dass wir kurzerhand unseren Plan änderten, um dieses Revier genauer zu erkunden. Es war bereits damals wie eine Zeitreise, wir fühlten uns zwanzig Jahre zurück versetzt. Dazu passte auch dieses Bild. Bereits 2004 war die Fischerei in den meisten dänischen Häfen auf dem Rückzug, aber in Logstör anscheinend noch nicht. Morgens wurden wir von den Maschinen der Fischkutter geweckt, wenn sie zum Fang rausfuhren. Kamen sie zurück und der Fang war gelöscht, wurde das Geschirr und die Netze geordnet. Freizeit- oder Nebenerwerbsfischer waren weniger stark vertreten. Wieso auch: Wer fischen wollte, konnte auch davon leben.

Wer heute in einen leider ehemaligen Fischereihafen kommt, landet meist in einem Neubaugebiet für Einfamilienhäuser oder für Appartementgebäude mit angegliedertem Jachthafen. Da gibt es für Schiffe, wie wir sie lieben, häufig noch nicht einmal mehr vernünftige Liegemöglichkeiten. Und Fisch, den wir früher direkt vom Kutter kaufen konnten, bekommen wir nur im Supermarkt. Der ist dann teurer und weniger frisch. Muss man da nicht nostalgisch werden?

13.07.12 FORENING: Versuch macht kluch



Während die Hafenmeldungen über andere Ereignisse berichteten, ging auf der Museumswerft die Arbeit an FORENING weiter. Diese Bilderfolge zeigt den Stand der Arbeiten am 12. Juni 2012. Seit dem letzten Beitrag am 05. Juni wurde die komplexe Form des Rumpfes am Bug und Heck herausgearbeitet. Das ist nicht trivial, weil keine detaillierten Konstruktionszeichnungen des Schiffes überliefert sind. Früher wurden für denselben Zweck maßstäbliche Voll- oder Halbmodelle des Rumpfes angefertigt. Hier ging man einen anderen Weg und baute unmittelbar ein Spantenmodell - vermutlich deshalb, weil für diesen Bereich des Rumpfes ausreichend genaue Zeichnungen vorliegen, nach denen dann erst ein solches Modell hätte angefertigt werden müssen.  Das wäre im Fall der FORENING sicherlich ein aufwendiger Umweg gewesen.
Die Leisten, welche derzeit an die Spanten und Steven angeheftet werden, sollen wahrscheinlich helfen, den Verlauf und die Form der Rumpfplanken festzulegen und gegebenenfalls notwendige Korrekturen an den Formen von Heck und Bug herauszufinden. 
P.S. Für den aufmerksamen Betrachter zur Erinnerung, was die meisten aber natürlich wissen: Die senkrechten Hölzer neben dem Vorsteven werden "Worpen" genannt. An ihnen werden später die Planken befestigt.


12.07.12 Nautics: Zurück auf sicherem Kurs

Nautics 2006
Nach einer längeren Unsicherheit über die Organisation der Flensburger Großveranstaltung kam heute morgen eine beruhigende Nachricht im Flensburger Tageblatt. Ab sofort wird das wieder von Edelhoff-Events gemacht. Bei der Regattaorganisation soll der Historische Hafen mit ins Boot geholt werden, so der Bericht.
Wir haben bei einer früheren Nautics mit unserem Schiff teilgenommen und wurden gut betreut. Spaß gemacht hat es natürlich auch. Segeln mit unserem Schiff macht eigentlich immer Spaß.

11.07.12 Reisevorschlag

Man kann ja nicht jeden Tag nach Egernsund auf die Werft fahren, um sich über das schlechte Wetter hinweg zu trösten. Am eigenen Schiff gibt es auch nichts Wesentliches zu tun, was auch bei Regen möglich wäre. Aber wozu hat der Mensch lesen gelernt? Lesen bildet und bringt ein wenig Sonne ins Leben. Apropos Sonne. Hier ein Zitat aus "Die Tochter des Piraten" von Robert Girardi:

"Der Kapitän stammte aus einem kleinen Fischerdorf an der trostlosen friesischen Küste von Dänemark, wo es die meiste Zeit des Jahres regnet. Und wenn sich die Sonne doch einmal blicken lässt, brechen die Menschen in Tränen aus, betrinken sich, schlafen mit den Frauen ihrer Nachbarn und tanzen nackt auf den Straßen. Die Schönheit sonniger Tage ist einfach zu viel für sie, sie rasten aus, bis es wieder regnet."

Falls also jemand einen Besuch in dieser Gegend geplant hat, kann die Reise jetzt gefahrlos angetreten werden. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist Regen, Regen, Regen. Also nix wie hin! 

11.07.12 Stunde der Vaarheit

Eines der bekannteren Schiffe im Historischen Hafen ist das Bornholmer Lachsboot VAAR.
Lange Zeit Zierde des Museumshafens (eine von ungefähr 40 anderen Zierden natürlich), hat sie jetzt ihren Liegeplatz in der "Sammlung Klassischer Jachten" am Schwimmsteg in der Hafenspitze. Gebaut im Jahr 1957 ist sie, wie man so sagt, "in die Jahre gekommen". VAAR erhält derzeit eine Frühlingskur auf der Werft von Christian Johnson in Egernsund.

Wer heute 55 Jahre oder älter ist, hat am eigenen Leib erfahren, dass irgenwann der Lack ab und der Glanz verwittert ist. Selbst die Knochen werden morsch. Da keine Kosmetik mehr half, nahte also jetzt die Stunde der Vaahrheit.



Die kleine Dia-Schau zeigt Bilder der Restauration vor Beginn der Arbeiten und im augenblicklichen Zustand. Das Beiboot unter der Decke ist eines der vielen malerischen Objekte, die auf der Werft immer wieder ins Auge fallen.

Auch an diesem Beispiel ist leicht zu erkennen, wie groß der Beitrag einzelner Bürger für den Erhalt der maritimen Kultur ist. 

Das Deck und das nur nebenbei vermerkt, ist natürlich in traditioneller Bauweise aus Planken gelegt und kalfatert. Alles andere ist Mist, erfahren wir auf der Werft und hören, was mit der modernen Art der "Leisten auf Sperrholz"- Technik passieren kann: "Wir hatten hier mal ein Schiff, bei dem spritze das Wasser bis zu den Fenstern im Steuerhaus hoch, wenn man vorne auf das Deck sprang."

Das wird bei VAAR nicht passieren und nicht nur deswegen, weil sie kein Steuerhaus hat.

10.07.12 Werftbesuch in Egernsund

Wer im Sommer die Schiffe am Bohlwerk vermisst weil nur wenige Schiffe im Hafen liegen, kann sie häufig ganz in der Nähe antreffen. Denn häufig werdend sie auch mitten in der Saison zu Wartungs und auch zu umfangreichen Restaurierungs- oder Reparaturarbeiten auf die Werft gebracht. Also lohnt ein Besuch auf der Werft von Christian Johnson, zumal das sogenannte Sommerwetter die Lust zum arbeiten am oder segeln mit dem eigenen Schiff erheblich dämpft. 

Heute treffen wir gleich sechs Schiffe des Historischen Hafens an und auch RUTH aus Eckernförde, einen der schönsten Haikutter weit und breit. Wer sich für alte Holzschiffe begeistert und sich einen Blick für gute Handwerksarbeit bewahrt hat, kommt hier ohnehin immer wieder auf seine Kosten, zumal man sich auf dem Gelände weitgehend frei bewegen kann und auf eine freundliche und verständige Frage eine ebensolche Antwort bekommt. Dieser Geruch von frischem Holz! Hauptsächlich werden Eiche und Lärche verarbeitet. Geräusche (ja, Geräusche, kein Krach) von hämmern und sägen. Malerische Konstruktionen von aufgepallten Schiffen, eingesponnen in Gerüste mit schwankenden Planken und hohen Leitern. Und das ganze in der schönen Uferlandschaft am Nyböl Nor. Schon die Anreise über den Fjordwej, entlang der Inneren Flensburger Förde ist eine kleine Urlaubsreise.  Wir fahren immer wieder gerne mal hin, notfalls auch mit dem PKW.

10.07.12 Vergangenheitsbewältigung

Spät am gestrigen Abend kam noch eine Information des Flensburger Schifffahrtsmuseums herein:


A GESTURE TO FIND
Ein Ausstellungstheater der Theaterwerkstatt Pilkentafel
im Flensburger Schifffahrtsmuseum

So, 12. August | So, 9. September
11.30 * 15.30 Uhr

Der Handel mit den Kolonien in Dänisch-Westindien hat Flensburg im 18. Jahrhundert reich gemacht. Dass auf den Plantagen der karibischen "Zuckerinseln" Millionen von verschleppten Afrikanern unter unmenschlichen Bedingungen als Sklaven ausgebeutet wurden, kümmerte in Europa damals kaum jemanden. * Und heute?

Mit dem Ausstellungstheater *A GESTURE TO FIND* fragt die Theaterwerkstatt Pilkentafel sich und die Besucher: Mit welcher Geste begegnen wir den heutigen Bewohnern der westindischen Inseln, wenn wir unsere ungleiche gemeinsame Geschichte kennen und anerkennen?

Eine Endlosschleife aus Film, Musik und Bewegung wird zu einem neuen Teil der Ausstellung. In einem Fotostudio haben Besucher die Möglichkeit, ihre eigene Geste zu finden und darzustellen.
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A GESTURE TO FIND
Udstillingsteater med teaterværkstedet Pilkentafel
på Flensborg Søfartsmuseum

Søn, 12. august | Søn, 9. september
Kl. 11.30 * 15.30


Handelen med kolonierne i Dansk Vestindien gjorde i det 18. århundrede Flensborg til en rig by. At der var millioner af bortførte afrikanere, der under umenneskelige forhold blev udnyttet som slaver på plantagerne på de caribiske "sukkerøer", var der næppe nogen i Europa, der bekymrede sig om dengang. * Og i dag?

Med udstilligsteatret *A GESTURE TO FIND* stiller teaterværkstedet *Pilkentafel* sig selv og de besøgende spørgmålet: Med hvilken gestus møder vi nutidens indbyggere på de Vestindiske Øer, når vi kender og anerkender vores ulige fælles historie?

Et endeløst loop af film, musik og bevægelse bliver til en ny del af udstillingen. I et fotostudio har de besøgende mulighed for at finde og fremvise deres egen gestus.
 
 
 

10.07.12 Kurs Haitabu

Heute morgen erschien eine Mitteilung im Flensburger Tageblatt, die alle Freunde sehr alter Schiffe ansprechen wird. Am 14. bis 15. Juli ist Haitabu Ziel einer Sternfahrt von Rahseglern aus der Zeit vom Anbeginn dokumentierter Seefahrtgeschichte in Jütland und Norddeutschland an. Unter dem Motto "Kurs Haitabu" treffen sich unter anderem Wikingerschiffe und Hansekoggen. Das gibt durch den Vergleich vor Ort vermutlich einen interessanten Einblick in die Entwicklung des Schiffbaus in früher Zeit.

09.07.12 Noch mal Neues von PIROLA

Sabine hat ein paar schöne Fotos von den ersten Ausfahrten im Rahmen des "After-work-Segelns" gemacht. Außerdem verabschiedet sich der Logger PIROLA für einen 10-Tagestörn nach Ebeltoft in Dänemark. Dort trifft sich am Rande eines größeren Events auch die Dänische Traeskibs Sammenslutningen.

Hier der Link zu der Veranstaltung

09.07.12 Großer Tag für 83 Nautiker

Die neueste Presseinformation des Flensburger Schifffahrtsmuseums zur Kenntnis: 
 
"Patentübergabe der Fachschule für Seefahrt
im Flensburger Schifffahrtsmuseum

Am Freitag, den 13. Juli findet im Flensburger Schifffahrtsmuseum die Abschlussveranstaltung zum Sommer-Halbjahr 2012 der Fachschule für Seefahrt statt. Im passenden maritimen Rahmen werden den insgesamt 83 Absolventen die Patente für den nautischen Dienst auf Handelsschiffen aller Größen in allen Fahrtgebieten sowie die Patente für den schiffstechnischen Dienst übergeben. Aus diesem Grund schließt das Museum an diesem Tag bereits um 12 Uhr!" 
 
Wir wünschen den Absolventen allzeit eine gute Fahrt! 

09.07.12 Vision accomplished

Mann, das ging aber fix. Gestern berichteten wir über fortgesetzte Übergriffe am Bohlwerk, und das unsere Vision ein sicheres, sauberes Flensburg ist. Heute berichtet das Flensburger Tageblatt, dass die Kriminalität in Flensburg stark zurückgegangen ist, weswegen eines von drei Polizeirevieren aufgelöst werden kann. Danke, lieber Polizei-Führungsstab! So schnell war die Polizei nach unseren Erfahrungen bisher noch nie. Der Leiter Jörn Tetje verkündet, dass sich an der Präsenz vor Ort durch diese Zusammenlegung nichts ändern wird. Dies  ist jedoch unter diesen Bedingungen leider kein Trost.

Vielleicht liegt diese Stabs-Entscheidung aber auch daran, dass Schiffseigner die Polizei schon erst gar nicht mehr rufen, weil es ohnehin nutzlos ist. Daher keine Statistik, daher alles gut. Und was machen die Undankbaren? Sie verlegen einfach ihr Schiff in einen anderen Hafen.

08.07.12 Mehr Wert

Es gibt weiter Übergriffe auf Schiffe und Einrichtungen der Vereine rund um das Bohlwerk. Manchmal könnte einen der Mut verlassen, dass so wenig Bereitschaft zu bestehen scheint, dagegen das Notwendige zu unternehmen.

So wurde jetzt bekannt, dass in der letzten Woche mindestens drei Vorkommnisse die lange Reihe der Angriffe fortsetzten.

Zum einen wurde ein Übernachtungsgast auf CHARLOTTE in der Nacht von einem Paar geweckt, die es sich zum "kuscheln" oder wie man das so nennt, wenn biologische Grundfunktionen zwischen Menschen verschiedenen Geschlechts in Fahrt geraten, an Deck niedergelassen hatten. Mit einem bisschen Diplomatie gelang es, die Aktionisten von Bord zu komplimentieren. Nun könnte man ja schmunzelnd darüber hinweggehen, aber ein Teil der Flensburger Bevölkerung scheint es für sein Recht zu halten, einen Disko-Abend auf diese Weise zu beenden.

Zum anderen steigen auch auf OLGA immer wieder Paare über (wörtlich).

Den Vogel schoss dabei ein Paar ab das ebenfalls, aber auf einem anderen Schiff, von der Crew gestört wurde. Das Schiff sei in dieser Nacht bewohnt und man möchte gerne schlafen. Auf die Frage, ob sie nicht wo anders hingehen könnten, kam die Gegenfrage: "Welches Schiff ist denn diese Nacht unbewohnt?" 

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (wieder so eine Disko-Nacht), wurde am frühen Morgen ein Mann dabei überrascht, wie er versuchte, die Wachhütte ("Bens Fischütte") aufzubrechen. Von dort vertrieben, versuchte er es beim Werftcafe. Dort wurde er vom Wachdienst des Vereins überrascht und auf der Flucht schlug er einen der beiden Wachleute nieder.

Ein Vorstandsmitglied, bei früherer Gelegenheit auf diese Übergriffe angesprochen, meinte das sei eben der "Raue Charme der Küste" und so was habe es immer schon gegeben. Dazu kann man nichts Freundliches mehr sagen.

Nun darf man ja selber nichts unternehmen. Die Polizei, wenn sie überhaupt noch gerufen wird ("bringt ja nix"), kommt so spät, dass man sich die Mühe auch gleich sparen kann.

In Flensburg läuft derzeit eine Strategiedebatte. Bürger werden aufgefordert, ihre Visionen mitzuteilen.

Hier eine Vision zur Realisierung:
Die Stadt ist sicher, sauber, und bekämpft kleine und große Kriminalität. Und das nicht nur am Bohlwerk. Das kostet keine Fantasie und visionäre Weitsicht. Aber der Tourismus und der Zuzug qualifizierter Fachkräfte käme leichter in Schwung und die übrigen Konzepte, die auf Hochglanzpapier, hätten mehr Wert, als sie kosten.

08.07.12 "Neues" von PIROLA

Nun, ganz so neu ist diese Nachricht nicht, aber sie ist immer noch aktuell.
Am 14. Juni, während der Anreise zur Kieler Woche, fuhr ein Kamerateam des NDR mit. Es wollte erfahren, wie das auf einem Traditionssegler eigentlich so zugeht. Dabei blieb nichts unerforscht: Die Besonderheiten des Rigg, die Kojen und wie man so an Bord lebt.
Der Bericht erscheint am 21. Juni um 17.00 Uhr auf NDR in der "Nordtour" ausgesendet.


Hier einige Impressionen von den Dreharbeiten (Fotos: Sabine Grosse-Aust):


08.07.12 Sommergästesegeln


Heute nun der erste Törn im Rahmen des Programms gleichen Namens. Bei herrlichem Sonnenwetter mit 4 Beaufort aus SE ging es mit  zahlreichen Sommergästen auf die Innere Flensburger Förde.
FULVIA kommt vom Vormittagsausflug zurück
Diesmal fand der Ausflug auf dem historischen Fährschiff FULVIA af Anholt statt.
Das Programm "Sommergästesegeln" gibt Gruppen und Einzelreisenden die Möglichkeit spontan, ohne Voranmeldung oder Buchung ein paar schöne Stunden auf dem Wasser zu verbringen. (Für Termine bitte klicken)

06.07.12 Wikingerschiff gestrandet

Heute kam in NDR info eine Meldung, bei man zuerst glauben konnte, man habe sich verhört. Ein Wikingerboot sei auf der Reise von Stralsund nach Haitabu mit zwölf Mann an Bord gestrandet und von der DGzRS nach Darßer Ort geschleppt worden, hieß es. Nun, es ist keine Falschmeldung, die Retter selbst berichten darüber:

Hier nun der Bericht der Retter

Nach der Hafenmeldung von gestern könnte man zu dem Schluss kommen dies sei ein Beispiel für "urige Seemannschaft". Aber dazu wissen wir zu wenig über die Hintergründe. Eines ist jedenfalls sicher: die besten Kapitäne stehen immer an Land.




und hier ein Video aus Youtube über das Schiff ORZEL JUMNE  (bitte auf das Bild klicken).

Die Tonspur ist auf polnisch, deshalb kann dazu hier nichts gesagt werden. Aber das Schiff selbst ist sehr schön zu erkennen.





06.07.12 Urige Seemannschaft

In einem Artikel der Flensburger Nachrichten wird das Sommergästesegeln als Möglichkeit angepriesen, sich in die "Periode uriger Seemannschaft" entführen zu lassen". URIG. So, so.  

Der Duden erklärt urig zum einen als urwüchsig, urtümlich und andererseits als sonderbar, originell, seltsam. Das aber in einer "Periode", laut Wikipedia also einen "Zeitabschnitt mit gemeinsamen Merkmalen", deren eines u.a. die Seemannschaft und deren anderes jenes sein muss, das diese urig sein lässt. 

Da  kommt natürlich nur die erste Bedeutung infrage. Denn wer würde behaupten wollen, dass die Reisen Roald Amundsens oder James Cooks mittels sonderbarer oder seltsamer Seemannschaft vollbracht wurden. Auch bodenständige Fischer, Lotsen, Zollbedienstete wird man schwerlich damit in Verbindung bringen wollen, geschweige denn können. 

Sommergästesegeln, das ist damit geklärt, entführt in die Periode urtümlicher Seemannschaft. Das legt den Verdacht nahe, dass es diese heutzutage nicht mehr gibt. Und damit die Frage: Wie "tümlich" ist die Seemannschaft denn heute? Zum Beispiel auf einer Oslofähre oder einem der Ausflugsschiffe aus Flensburg. Doch hoffentlich nicht eigentümlich oder sonderbar? Bestimmt nicht.

Das Sommergästesegeln ist wie alle anderen Angebote an Ausflügler auf dem Wasser einfach ein uriges Vergnügen. Und das darf dann auch gerne "originell" genannt werden. Oder wie wäre es mit "herrlich", "einmalig", "unvergesslich" .... Ach so viele schöne Beiworte! Und urige Seemannschaft gibt's obendrein.

05.06.12 Sommergästesegeln

Hier eine Mitteilung aus dem Flensburger Tageblatt für alle, welche die Zeitung nicht beziehen und gerne mal mit einem der Schiffe des Museumshafens segeln möchten:


Die SGS- Flagge (SommerGästeSegeln)
" 'Fulvia' und  'Pirola' heißen die Segler des Museumshafens, die Touristen auf eine dreistündige Zeitreise in die Periode uriger Seemannschaft entführen. Im Zuge des Sommergästesegelns bieten sie noch bis zum 26. August dreistündige Törns auf der Flensburger Förde an. Die Preise: 29 Euro für Erwachsene, Kinder ab 12 Jahren 15 Euro, Familienticket 69 Euro. Termine (jeweils 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr): 8., 15., 22., 29. Juli, 19. und 26. August. Fahrkartenvorverkauf Fördebrücke (Fahrkartenschalter), sonntags direkt an Bord. Abfahrt ab Schiffbrücke oder Museumshafen. Die Schiffe sind durch die SGS-Flagge gekennzeichnet."

Diese Termine werden ab sofort ebenfalls auf der Seite "Termine per 05.07.12" genannt.
FULVIA SGS- Törn am 08.07.12    (Foto: S. Große-Aust)


PIROLA in Fahrt



05.07.12 Knitting guerilla

Bunte Kunst am Bohlwerk
Es wäre zu viel gesagt, das Bohlwerk entwickele sich zum Kulturschwerpunkt in Flensburg. Allerdings: auch kleine Aktionen haben ihren Reiz. Am 25. März wurde der Historische Krahn mit einem Werk der Knitting Guerilla geschmückt. Die bunten Schals hielten sich erstaunlich lange frisch bunt und fröhlich an Ort und Stelle. Erst in den letzten Tagen hatten Wind und Wetter einen der beiden Schals gelöst. Der wurde tagsdrauf von Unbekannten auf einer Klampe an dem Stützpfeiler gesichert (immerhin). Seit heute schließt er den Stichsteg an BODILs Liegeplatz ab. Wollen wir mal sehen, ob die Kunst weiter wandert (oder wächst)?

02.07.12 Eine Freundin lebt nicht mehr

Jahrelang hat Ilse die Gäste der Rum-Regatta mit freundlichem Hallo! begrüßt. Sie kannte Gott und die Welt. Oft war sie Mittelpunkt geselliger Treffen auf der Holsteinischen Jagt DIE ZWEI SCHWESTERN und sie half, wo Hilfe nötig war.

Heute wurde die traurige Nachricht am Bohlwerk bekannt: Ilse lebt nicht mehr. Sie ist schließlich ihrer kurzen, schweren Kranheit erlegen, gegen die sie so mutig ankämpfte. Zurück bleiben ihr Ehemann und ihre Töchter.


Ilse gab lange Zeit dem Verein Museumshafen Flensburg das freundliche Gesicht. Ob als Mitglied im selben Verein, in ihrer Tätigkeit als Vorstand oder einfach als Nachbarin und feiner Mensch. Viele kennen sie durch das Büro der Rum-Regatta. Hier hatte sie für jeden Gast ein offenes Ohr, einen guten Rat oder zumindest einen Scherz bereit. Wer ihr begegnete, wird sie nicht vergessen. Nun werden wir ihre Stimme nicht mehr hören, und wir werden sie am Bohlwerk nicht mehr sehen. Aber wir werden an sie denken. Spätestens im Regattabüro oder bei der nächsten Apfelfahrt. Und sie wird uns fehlen.