05.10.12 Nachtrag zu ALBATROS

Zwar wurde in den Schiffsmeldungen vom 29. September notiert, dass der Drei-Mast-Topsegelschoner ALBATROS an dem selben Tag stilvoll unter Segeln ablegte, doch nun ist auch ein Foto dieses schönen Manövers aufgetaucht. An diesem Tag wehte ein mäßiger SW- Wind, für das Vorhaben also aus einer günstigen Richtung. Das tut der Sache aber keinen Abbruch.
Denn bei ähnlichen Bedingungen ziehen es manche Skipper immer noch vor, den Liegeplatz mit Hilfe ihrer Maschine zu verlassen oder gar anzulegen. Ob das der Zeitdruck ist, dem sich sich mancher ausgesetzt fühlen mag? Hier könnten die ständig steigenden Treibstoff-Kosten eine heilsame Wirkung entfalten. Man kann sich sogar vorstellen, dass es die Nachfrage nach Reisen auf Traditionsseglern beflügelt, wenn sich mehr Skipper auf die Möglichkeiten besinnen, Hafenmanöver unter Segeln zu fahren. Die zahlenden Gäste mögen so was, wetten?
Wie sehr man sich heute auf seinen Motor verlässt, kann man daran erkennen, dass nahezu auf keinem Segelschiff  der Anker bereit zum Fallen ist, wenn es im Hafen segelt. Noch vor 30 Jahren wäre das ein Beispiel für schlechte Seemannschaft gewesen. Dabei hat die Maschine auf manchem Traditionssegler auch drei Jahrzehnte und mehr auf dem Buckel, ist also nicht moderner und damit (vermeintlich) zuverlässiger geworden.
Also, Crew der ALBATROS: Danke für das schöne Bild! Hoffentlich findet ihr zahlreiche Nachahmer.