01.10.12 Traditionelle Segelmanöver

Wir freuen uns immer wieder über traditionelle Hafenmanöver. Leider konnten wir aber besonders interessante noch nicht selber filmen. Meist werden wir erst aufmerksam, wenn das Wesentliche oder Spannende bereits vorbei ist. Schließlich ruft niemand quer über den Hafen "Aufgepasst! Wir machen jetzt ein ganz spektakuläres Manöver!"
Im Internet gibt es Videos die so etwas zeigen, man muss sie nur finden.

 

Heute haben wir dieses hier gefunden und wir wollen es nicht klammheimlich und alleine ansehen.
Falls sich jemand fragt, warum die Gaffel in manchen Phasen einfach runterhängt während der Hals des Gaffelsegels (das ist die Ecke des Segels zwischen Unter- und Vorliek) hochgezogen ist: So kann man mit wenig Aufwand den Druck aus dem Segel nehmen. Die jeweiligen Begriffe für die Segelstellung sind "katten" (Segelhals vorheissen) und "skandalieren" (Gaffelpiek absenken). Diese Begriffe verwendet jedenfalls Andreas Köpke in seinem Buch "Der Gaffelfreund" auf Seite 214 (1994 Alte Schiffe Verlag, Rolf Elling-Eischeid, Kiel, ISBN 3-924381-41-0).
Das katten (manchmal auch "Hals aufgeien" genannt) setzt voraus, dass ein Geitau über einen Block an der Klau geführt werden kann, das in der Gegend des Lümmellagers belegt wird. Und es muss ein Niederholer am Hals angeschlagen sein, um das Vorliek steif setzen zu können.
Wer das mal ausprobieren möchte, sollte ggfs. vorher die Klau ein wenig absenken und den Unterliekstrecker lösen. Sonst könnte das Segel leiden. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht, behaupten Könner.