26.04.12 Dieselpest

Vor ein paar Jahren machten wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit einem Phänomen, das wir lieber nicht kennengelernt hätten. Nach einer Reise in die ostschwedischen Schären versagte unsere Maschine schlagartig während eines wichtigen Maschinenmanövers. Auf der Suche nach der Ursache stießen wir auf eine Substanz im Diesel, die am besten mit zerquollenen Taschentüchern beschrieben wird. So lernten wir GROTAMAR 71 kennen. Dieses Additiv hat nach sorgfältiger Tankreinigung verhindert, dass sich die Bioorganismen, denen wir das Problem zu verdanken hatten, weiter ausbreiteten. Seit dem haben wir das Mittel nach Vorschrift angewendet.
Im letzten Jahr haben wir unsere Tanks (ca. 600 Liter) aufgefüllt, wiederum das Mittel zugefügt und dann das Schiff eingewintert. Als wir danach unsere (Diesel-) Heizung in Betrieb nehmen wollten, waren die Leitungen mit einer Substanz zugeklebt, die aussah und klebte wie PATTEX. Recherchen ergaben, dass seit der Beimengung von Bio- Diesel, nur noch eine neue Variante des Additivs eingesetzt werden darf, nämlich GROTAMAR 82. Ansonsten kommt es zu den klebrigen Ablagerungen im gesamten Treibstoffsystem, denen wir die Probleme mit der Heizung zu verdanken hatten. Nur weil wir seit dem Tanken die Maschine nicht mehr benutzten, ist uns erspart geblieben, das gesamte (gemeint ist wirklich das GESAMTE) Treibstoffsystem zu zerlegen und zu reinigen bzw. zu ersetzen. Auch wurde davor gewarnt, Biodiesel über längere Zeit im System zu belassen.
Während früher empfohlen wurde, vor dem Winter die Tanks zu füllen um Schwitzwasser zu vermeiden, ist es jetzt wohl eher ratsam immer nur so viel zu tanken, wie auch in kurzer Zeit verbraucht wird.
Und wie kann man die klebrigen Ablagerungen entfernen? Dazu empfahl uns die Firma MFT Mikrofiltertechnik GmbH das Produkt INSYPRO. Es ist von Deutz zertifiziert, natürlich nur für DEUTZ Motoren. Das setzen wir seit Herbst 2011 zu und hoffen damit eine Wiederholung verhindern zu können.
Soweit unsere persönlichen Erfahrungen und Überlegungen. Sie sind nicht wissenschaftlich fundiert und sind auch keine Empfehlung. Empfohlen sei aber jedem Verantwortlichen, sich über das Thema schlau zu machen und Bootsfreunde und Stegnachbarn darauf anzusprechen.

Informationen zur Firma MFT und den Additiven GROTAMAR bzw. INSYPRO können im Internet abgerufen werden (bitte klicken).