01.03.12 Es fügt sich alles wieder zusammen

Schon früh am Morgen wurde die Dampfkiste mit den Planken gefüllt und eingeheizt. Zwei bis drei Stunden später ist das Holz weich gekocht. Dann können die Planken montiert werden. In der Zwischenzeit werden kleinere Arbeiten erledigt: Totholz annageln, aufräumen und letzte Unebenheiten an den Spanten und Relingstützen beseitigen. Das Nageln "von unten" ist ziemliche Knochenarbeit. Derweil wird vom Unterwasserschiff alte Farbe abgekratzt. Nun wird der Arbeitsplatz aufgeräumt und die Stellage vorbereitet. Wenn die Planken bereit sind, muss alles wieder ganz schnell gehen.   
Das Montieren großer Planken ist in der Werft ein "Alle-Mann-Manöver". Und der Ablauf muss im Team gut eingespielt sein. 



Das Video zeigt einige Eindrücke aus diesem Zusammenspiel. Bleibt eine Frage: warum wird die letzte, lange Planke nicht an ihren Platz montiert, wie zuvor die anderen auch? Bei dieser Planke fehlt der Platz für die Schraubzwingen. Aber sie kann vorgebogen abkühlen. So behält sie die Form. Sie wird später festgenagelt. Früher hat man den Zwischenschritt mit den Schraubzwingen oft ganz ausgelassen. Die dazu notwendige Routine geht heute leider verloren. 

A propos: Das Totholz heißt so, weil es bezüglich der Rumpkonstruktion "tot" ist, d.h. keine Kräfte aufnimmt. Hier soll es den Kiel gegen Grundberührung schützen. Auch so ein schönes museales Detail bei BODIL: andere Schiffe anstelle des Totholzes einen "Kielschuh". Der ist dann Stahl und verstärkt den oftmals schon lendenlahmen Kiel.